Samsung, Xiaomi und OnePlus Spott über fehlende iPhone-Ladegeräte
Die vielleicht umstrittenste Neuerung des iPhone 12 ist, dass Apple nun keine Ladegeräte mehr mitliefert – der Umwelt zuliebe. Samsung und andere Konkurrenten nehmen dies zum Anlass für bissigen Spott.
Es war im Vorfeld des Apple-Events schon vielfach gemunkelt worden: Die neuen iPhones würden ohne Ladegerät und Kopfhörer ausgeliefert werden. Mittlerweile haben sich die Gerüchte bestätigt, außerdem spart Apple auch bei den bereits veröffentlichten Geräten iPhone 11 und iPhone SE das Zubehör ein. Zwar gibt es durchaus nachvollziehbare Argumente für den Schritt – so werden etwa CO2-Emissionen und Elektromüll eingespart – doch viele Nutzer ärgern sich dennoch über den Schritt – und fordern etwa Preisnachlässe.
Diese Steilvorlage lässt sich die Konkurrenz aus dem Android-Lager nicht entgehen. Samsung und Xiaomi posteten umgehend spöttische Botschaften.
In diesem Facebook-Post schreibt Samsung "Dein #Galaxy bietet dir, wonach du suchst. Von den aller einfachsten Dingen, wie einem Ladegerät, zu der besten Kamera, Batterie, Leistung, Speicher und sogar 120 Hz-Bildschirm auf einem Smartphone".
Ganz ähnlich machte es der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi. Er postete auf Twitter ein Video, mit einem Unboxing des neuen Mi 10T Pro. Allerdings endet das Video bereits, nachdem die Schachtel geöffnet wurde und das Ladegerät zu sehen ist. Xiaomi kommentiert das mit: "Keine Sorge, wir haben nichts aus der Box weggelassen beim #Mi10TPro".
OnePlus machte das fehlende Ladegerät beim iPhone 12 sogar zum indirekten Thema auf der Vorstellungsveranstaltung des neuen OnePlus 8T. So erklärte ein OnePlus-Boss über das neue 65-Watt-Ladegerät: "Auch wenn uns die Produktion das doppelte von dem kostet, was das alte Ladegerät gekostet hat – keine Sorge, wenn Sie ein OnePlus 8T kaufen, erhalten sie es kostenlos mit in der Box".
In Sachen Nachhaltigkeit ist Apple ein Vorreiter
Trotz des Spotts könnte Apples Maßnahme mittelfristig durchaus als Vorbild dienen. Denn keiner der genannten Hersteller kann bislang ähnliche Anstrengungen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Rohstofftransparenz und Umweltschutz vorweisen wie Apple. Hier ist der Konzern aus Kalifornien seinen Mitbewerbern in der Branche unbestritten deutlich voraus.
Das Weglassen von Ladegeräten wäre eine vergleichsweise einfach umsetzbare Maßnahme mit nicht unwesentlicher Auswirkung. Laut dem Marktforschungsunternehmen IDC wurden allein im vergangenen Jahr rund 1,4 Milliarden Smartphones verkauft – und damit etwa ebenso viele Netzteile. Nicht wenige der Käufer dürften zum Zeitpunkt des Kaufs bereits ein passendes Ladegerät besessen haben. Hier gibt es ein großes Potenzial zur Reduktion von Elektroschrott und CO2-Ausstoß.
Ein bisschen Spott gibt es im Netz auch über die große 5G-Begeisterung bei der iPhone-12-Präsentation:
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Allerdings könnte 5G im iPhone der Nachfrage nach dem schnellen Datenfunk sicherlich auf die Sprünge helfen. Bei anderen Technologien, etwa dem kabellosen Laden, hatte die späte iPhone-Unterstützung einen spürbaren Schub gebracht.