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Wish.com: Rauswurf nach Reklamation – Verbraucherzentrale schlägt Alarm


Rauswurf nach Reklamation
Verbraucherschützer kritisieren willkürliche Kontosperren bei Wish.com

Von t-online, str

15.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Die App von Wish.com wird auf einem Smartphone angezeigt: Verbraucherschützer raten vom Shopping auf der Billig-Plattform ab.Vergrößern des Bildes
Die App von Wish.com wird auf einem Smartphone angezeigt: Verbraucherschützer raten vom Shopping auf der Billig-Plattform ab. (Quelle: Thomas Trutschel/photothek.net/imago-images-bilder)

Die Schnäppchen-App Wish.com sperrt derzeit offenbar reihenweise Kundenkonten mit fadenscheinigen Begründungen. Die Verbraucherzentrale schlägt Alarm.

Mit Billig-Ware aus Fernost hat sich die App Wish.com bei deutschen Schnäppchenjägern beliebt gemacht. Allerdings verläuft der Einkauf und Versand nicht immer reibungslos. Mehrfach haben wir bereits über die Fallstricke bei der Schnäppchenjagd berichtet.

Jetzt beklagt die Verbraucherzentrale Brandenburg zudem eine unfaire Behandlung von Kunden, die in der App von ihrem Rückgaberecht Gebrauch machen. Wie die Internetexperten der Marktwächter-Abteilung berichten, reagiert der Anbieter nämlich äußerst ungehalten auf Reklamationen – und wirft Kunden kurzerhand heraus, wenn diese mehrmals Waren zurückgehen lassen.

Das wiederum kommt recht häufig vor, denn die Qualität der Billig-Ware aus Fernost entspricht oft nicht den Vorstellungen der Kunden oder den Angaben in der App.

So läuft der Rausschmiss ab

"Dein Konto wurde wegen übermäßig vieler Rückerstattungen markiert", wird dem Kunden in so einem Fall mitgeteilt. Wie viele Rückerstattungen Wish.com als "übermäßig" ansieht, ist unklar. Angaben macht der Anbieter dazu keine. Die Verbraucherzentrale geht auf der Basis von Nutzerbeschwerden davon aus, dass bereits ein einziger Fehlkauf zur Kontosperre führen kann.

Wish.com begründet die Kontosperre damit, dass der Kunde die "großzügigen Rückerstattungs- und Rückgaberichtlinien" missbraucht habe. Der Rausschmiss erfolge allerdings ohne jede Vorwarnung, kritisieren die Verbraucherschützer. Die betroffenen Kunden verlieren damit völlig unvermittelt die Möglichkeit, offene Bestellungen zu widerrufen. Auch der Kundenservice ist für sie nicht mehr erreichbar.

Kunden sollen weiter Geld ausgeben

"Kunden laufen somit bei jeder Bestellung Gefahr, dass Wish sie daran hindert ihre Käuferrechte wahrzunehmen", kritisiert Dr. Kirsti Dautzenberg, Teamleiterin Marktwächter Digitale Welt bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. Dabei ist die rechtliche Lage eindeutig: "Unabhängig davon, aus welchen Gründen die gesperrten Kunden Waren zurückgesendet haben, sind Rücksendungen grundsätzlich innerhalb von 14 Tagen gesetzlich erlaubt", erklären die Verbraucherschützer.


Für betroffene Kunden gibt es laut dem Bericht nur eine Möglichkeit, die Sperre rückgängig zu machen und ihre Kundenprivilegien zurückzubekommen: Wish.com ermuntert sie demnach dazu, einfach weiterhin auf der Plattform Geld auszugeben, um die Gunst der Betreiber zurückzugewinnen. Ob dieses Vorgehen für Wish.com irgendwelche Konsequenzen haben wird, ist noch offen.

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