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CES-Skandal um Sexspielzeug: Robo-Vibrator erhält Innovationspreis zurück


Sexismus-Vorwürfe gegen CES
Robo-Vibrator erhält Innovationspreis zurück

Von t-online, str

10.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau hält den Vibrator "Osé" über ein Bettlaken: Hersteller "Lora DiCarlo" wurde für den Vibrator mit einen Innovationspreis ausgezeichnet.Vergrößern des Bildes
Eine Frau hält den Vibrator "Osé" über ein Bettlaken: Hersteller "Lora DiCarlo" wurde für den Vibrator mit einen Innovationspreis ausgezeichnet. (Quelle: Lora DiCarlo/Hersteller-bilder)

Mit einem innovativen Vibrator hat das feministische Start-up "Lora DiCarlo" einen Preis für Robotik gewonnen, dann wieder verloren und jetzt zurückbekommen.

Eigentlich hätte es für das Sextoy-Start-up "Lora DiCarlo" kaum besser laufen können. Ihr erstes Produkt, der Roboter-Vibrator "Osé", kommt frühestens im Herbst auf den Markt, verursacht aber schon jetzt viel Wirbel. Am Mittwoch wurde bekannt: Das Erfinderteam darf sich nun doch mit einem Innovationspreis schmücken, der ihm zuvor unter fragwürdigen Umständen aberkannt worden war.

Ein kurzer Rückblick: Das von Frauen geführte Start-up machte zu Beginn des Jahres erstmals Schlagzeilen mit seinem Auftritt am Rande der CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas, der weltweit größten Messe für Unterhaltungselektronik. Der Veranstalter, die CTA (Consumer Technology Association), hatte den Unternehmerinnen verboten, ihr Produkt in den Messehallen zu präsentieren. Die Begründung: Es sei "unmoralisch" und "obszön". Außerdem passe es in keine der Produktkategorien.

Zeigen durften die Frauen ihre Erfindung zwar trotzdem, allerdings nur abseits des Messegeländes und nur einem kleinem, ausgewählten Publikum. Die Absage überraschte nicht nur die Gründerinnen. Schließlich werden auf der CES schon seit Jahren Sexpuppen und Virtual-Reality-Pornos an prominenter Stelle präsentiert.

Wie sexistisch ist die CES?

Hinzu kommt, dass die CTA den Roboter-Vibrator wenige Monate zuvor noch selbst mit ihrem CES-Innovationspreis in der Kategorie "Roboter und Drohnen" bedacht hatte. Der "Osé" muss aufgrund seiner speziellen Form und Mechanik nicht mit den Händen festgehalten werden. Kurz vor der Messe wurde die Auszeichnung für diese Erfindung jedoch überraschend zurückgezogen und das Start-up aus den Hallen verbannt. Die Entscheidung wurde heftig kritisiert. Auch Sexismus-Vorwürfe gegen die CTA wurden laut.

Am Mittwoch hat sich die CTA jetzt offiziell bei "Lora DiCarlo" entschuldigt und Fehler im Umgang mit dem Preis eingeräumt. "Die CTA hat diesen Preis nicht korrekt gehandhabt", sagte Marketingchefin Jean Foster. "Das hat einige wichtige Diskussionen intern sowie mit externen Beratern ausgelöst. Wir freuen uns darauf, daraus zu lernen, und die Veranstaltung weiter zu verbessern."


"Lora DiCarlo"-Gründerin Lora Haddock bedankte sich für die Anerkennung der Entwicklungsleistung ihres Teams, mahnte aber auch ein Umdenken bei der CTA an. Geschadet hat ihr der CES-Skandal jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil: Am Ende erhielt "Lora DiCarlo" nicht nur eine Entschuldigung und einen Innovationspreis, sondern bekam auch eine Finanzspritze von zwei Millionen US-Dollar. Dass sich ausgerechnet am Tag der Entschuldigung auch ein neuer Investor für das Start-up gefunden habe, sei aber reiner Zufall gewesen, heißt es auf der Website.

Der "Osé"-Vibrator soll im Herbst für einen dreistelligen Betrag auf den Markt kommen.

Verwendete Quellen
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