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"Teatime Takedown": Aldi will mit schräger Kampagne Kinder vom Gaming abhalten


Schräge Kampagne für Eltern
Aldi: Elite-Gamer sollen Kindern den Spaß verderben

Von t-online, lr

Aktualisiert am 15.03.2019Lesedauer: 2 Min.
"Kinder aus der virtuellen Welt holen" – das ist das Ziel der Aldi-Kampagne "Teatime Takedown".Vergrößern des Bildes
"Kinder aus der virtuellen Welt holen" – das ist das Ziel der Aldi-Kampagne "Teatime Takedown". (Quelle: Aldi.co.uk/teatime-takedown)

Eine Kampagne der Supermarktkette Aldi sorgt in Großbritannien für Schlagzeilen. Sie soll Eltern vermeintlich helfen, ihre Kinder von Spielekonsolen fernzuhalten. Doch der Plan ruft Kritik hervor.

Gaming statt gemeinsam essen? Vor diesem Problem stehen nach Ansicht von Aldi viele Familien in Großbritannien. Deshalb hat der Discounter die Kampagne "Teatime Takedown" gestartet.

Die Idee: Eltern können "eine Truppe von Elite-Gamern" buchen, die das eigene Kind bei Online-Spielen besiegen, ihm so den Spaß am Spiel nehmen – und in der Folge ein gemeinsames Abendessen ermöglichen. Oder eben eine Teatime.

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Seine Kampagne untermauert Aldi in einem Bericht der "Sun" mit Daten. Demnach habe eine landesweite Studie ergeben, dass sich mehr als die Hälfte der britischen Kinder weigere, mit ihren Eltern gemeinsam zu essen. In rund einem Viertel dieser Fälle sei das auf Gaming zurückzuführen. Wie diese Daten erhoben wurden, bleibt unklar.

Ebenso unsicher ist, wie ernst die Aktion wirklich gemeint ist. Die ersten Termine stehen erst am kommenden Freitag, 22. März, an. Eltern können bei der Registrierung zwischen sechs Tagen im März wählen und ein Zeitfenster für den "Takedown" angeben. Die Registrierung läuft über Facebook.

Eltern sollen Spielernamen herausfinden

In den sozialen Netzwerken regt sich aus verschiedenen Gründen Kritik an der Marketing-Aktion. Ein Vorwurf: in dem dramatisch anmutenden Werbeclip werde suggeriert, dass Kinder nur durch Niederlagen von der Konsole ablassen würden – und es in der Erziehung keine anderen Möglichkeiten geben würde. Gezeigt werden ausrastende Kinder, die ihre Controller wütend wegwerfen, um sich dann fröhlich an den Esstisch zu setzen. Nicht wirklich realistisch.


Zudem wird auf einer Infoseite des Unternehmens Eltern erklärt, wie sie sich beispielsweise an der Xbox oder Playstation in die Profile ihrer Kinder einloggen, um heimlich ihren Spielernamen zu erfahren. Die Gefahr, dass Kinder ihren Eltern die gesamte Aktion verübeln, wird nicht thematisiert.

Eins schafft die Kampagne aber auf jeden Fall: Aufmerksamkeit für den Discounter. Ein deutsche Kampagne gibt es (bisher) nicht.

Verwendete Quellen
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