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Uploadfilter: So denkt ein 16-Jähriger über das EU-Gesetz


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EU-Urheberrechtsreform
Lasst nicht zu, dass Maschinen das Internet zensieren!

MeinungFriedrich Krentz

20.06.2018Lesedauer: 3 Min.
YouTube: Auf der Video-Plattform trommeln Internetstars Unterstützung für Kampagnen gegen die Uploadfilter der EU zusammen.Vergrößern des Bildes
YouTube: Auf der Video-Plattform trommeln Internetstars Unterstützung für Kampagnen gegen die Uploadfilter der EU zusammen. (Quelle: Britta Pedersen/dpa-tmn-bilder)
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Friedrich Krentz ist 16 Jahre alt und mit sozialen Medien groß geworden. Er sagt: Das Internet, wie er es kennt, ist in Gefahr. Hier ist sein Kommentar zur Urheberrechtsreform der EU.

Irgendetwas war im Busch. Das konnte man sofort sehen, wenn man in den vergangenen Tagen YouTube aufmachte. Auf einmal gab es eine regelrechte Flut an Videos gegen einen gewissen Artikel 13. Die Videos hatten Titel wie "Das Zensurgesetz kommt", "WEHRT EUCH! Stoppt Artikel 13! HEUTE!" oder "Europa zensiert sich selbst. Petition gegen Artikel 13". Zu sehen waren darin junge Leute – viele davon kennt man auf YouTube – , die sich kritisch zu einem geplanten EU-Gesetz äußerten.

Dazu muss man wissen: Normalerweise geht es auf YouTube nicht besonders politisch zu. Aber dieses Artikel-13-Thema schien den Video-Machern wirklich wichtig zu sein. Ich hatte das Gefühl, einige machten sich große Sorgen wegen dieser Sache.

Das brachte auch mich zum nachdenken. Was ist hier eigentlich los? Die Kernbotschaft der Videos war jedenfalls klar: Artikel 13 zensiert das Internet.

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Dabei scheint die Grundidee gut zu sein: Die EU muss das Urheberrecht ändern, weil es nicht mehr in die heutige Zeit passt. Im Internet kann ja jeder alles kopieren und weiterverbreiten. Die EU will die Rechte der Urheber besser schützen.

Maschinen sollen wichtige Entscheidungen treffen

Das hat aber seinen Preis: Nach der Reform sollen bestimmte Internetplattformen einen Upload-Filter einrichten. Upload-Filter sind Algorithmen, die automatisch aussortieren, was nicht veröffentlicht werden darf, zum Beispiel Raubkopien. Suchmaschinen wie Google und YouTube oder soziale Medien wie Facebook und Twitter hätten damit die Aufgabe, riesige Datenmengen zu überwachen und gegebenenfalls zu sperren.

Was mich daran stört: Maschinen sollen darüber entscheiden, was veröffentlicht wird, und was nicht. Das ist eine dumme Idee. Ein Computer kann unmöglich beurteilen, was legal ist oder verboten gehört. Zum Beispiel Zitate oder Parodien: Die sind eigentlich legal. Für den Computer sehen sie aber dem Original verdächtig ähnlich. Ich fürchte, dass solche kreativen Werke gesperrt werden, weil die Upload-Filter vermutlich lieber zu viel als zu wenig löschen werden – um auf Nummer sicher zu gehen. Die Plattformbetreiber wollen ja keinen Ärger. Und der Staat zieht sich komplett aus der Verantwortung. Denn wenn die Upload-Filter richtig gut funktionieren, gibt es für Polizei und Gerichte nichts mehr zu tun.

Wie geht es weiter?

Für das Internet, in dem wir heute noch fröhlich posten und kommentieren, sieht es aber düster aus. Kaum ein Inhalt schafft es künftig noch an den strengen Filtermaschinen vorbei. Eine ganz neue Branche würde entstehen. Programmierte Zensurmaschinen werden das gesamte Internet durchforsten und alles abmahnen, was ihnen als echter oder scheinbarer Verstoß unterkommt. Jeder, der in Zukunft etwas in den sozialen Netzwerken posten will, muss sich ganz genau überlegen: Was darf ich noch hochladen, was wird direkt gelöscht? Das Zeitalter der Memes wäre definitiv Geschichte.

Was ein Meme ist? Das hier zum Beispiel:

So ein Meme kann fast jede Situation und jedes Thema auflockern. Ein Meme sagt: Nehmt doch nicht alles so ernst! Das ist das Internet, in dem ich aufgewachsen bin und um das ich mir jetzt wegen Artikel 13 große Sorgen mache.

Klar, Inhalte zu klauen ist nicht in Ordnung und es gibt viele Probleme mit dem Urheberrecht. Ich verstehe, warum die EU das Gesetz ändern will. Aber Upload-Filter sind keine gute Lösung.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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