Nach Schul-Massaker in Florida Trump will Gipfel mit Spiele-Herstellern - die wissen von nichts

Nach dem Schul-Massaker in Florida, bei dem 17 Menschen getötet wurden, kündigte US-Präsident Donald Trump ein Treffen mit Vertretern der Computerspiel-Industrie an. Doch die wissen bisher von nichts und sind von dem Thema wenig begeistert.
Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders bestätigte, dass der Präsident plane, sich "nächste Woche" mit führenden Persönlichkeiten der Videospiel-Industrie zu treffen, "um zu sehen, was man an dieser Front tun können". Doch die großen Firmen der Videospielindustrie haben nicht nur keinen Plan, um was es bei dem Gipfel gehen sollte, sie waren auch ahnungslos, dass er überhaupt stattfand.
Vertreter von mehrerer großer Spielefirmen erklärten auf Nachfrage des Magazins "The Verge", dass sie die Ankündigung überrasche. Das Magazin konnte nach eigenen Angaben niemanden finden, der vom Weißen Haus kontaktiert worden war oder der bereit wäre, an dem Spiele-Gipfel teilzunehmen.
Industrie weiß nichts von Treffen mit Trump
Die "Entertainment Software Association" (ESA), eine Industriegruppe, die Unternehmen wie Microsoft, Electronic Arts, Nintendo, Sony Interactive Entertainment, Capcom, Square Enix, Ubisoft und Warner Bros. Interactive Entertainment vertritt, antwortete mit einer Erklärung, dass sie von einem Treffen mit Trump nichts wisse und sich gegen die Unterstellung wehre, die Computerspiele mit Amokläufen in Verbindung bringen.
"Die ESA und unsere Mitgliedsunternehmen haben keine Einladung erhalten, sich mit Präsident Trump zu treffen", so die Gruppe in der Erklärung. Die gleichen Videospiele, die in den USA gespielt werden, würden weltweit gespielt; allerdings ist das Ausmaß der Waffengewalt in den USA exponentiell höher als in anderen Ländern. Viele US-Behörden hätten wissenschaftliche Arbeiten übergeprüft und festgestellt, dass es keinen Zusammenhang zwischen Medieninhalten und realer Gewalt gibt.
Die These, das virtuelle Gewalt zu realer Gewalt führe, ist auch in Deutschland sehr umstritten und wir nur von wenigen Kriminologen vertreten.
- Eigene Recherche
- Bericht von "The Verge" (engl.)