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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sicherheit Deutscher Avast-Anbieter gehackt: Tausende Nutzerdaten im Netz
Hacker
Der Angriff erfolgte am Samstagvormittag und geht laut einem Blog-Eintrag von Botfrei.de auf das Konto der “Turkish Agent Hacker Group”. Die erbeuteten Daten enthalten etwa 16.000 Daten von Firmen- und Privatkunden, die sich zwischen 2006 und dem vorigen Samstag angemeldet haben. Die Hacker hatten die Dateien für jedermann einsichtig ins Internet gestellt.
Zudem kursierte im Internet eine Liste mit Daten von über 3000 Nutzern des Support-Forums von Avadas. Bei Avast handelt es sich um ein beliebtes kostenloses Antivirus-Programm, welches aber auch in einer Pro-Version käuflich zu erwerben ist.
Türkische Hacker schlagen zu
Die türkische Hacker-Gruppe “Turkish Agent Hacker Group” ist kein Unbekannter. In den letzten Monaten bekannte sich die Gruppierung zu Angriffen und Datendiebstählen bei weiteren großen Internetseiten. Darunter etwa Asus in Italien, McDonalds in Thailand, Acer in Indien, Nokia in Taiwan und die Renault Car Group mit Sitz in Frankreich. Bei Pepsi in Ungarn erbeuteten die Hacker über 50.000 Zugangsdaten.
Avast bestätigt Hackerangriff
Es bleibt abzuwarten wie der deutsche Avast-Anbieter reagiert und die Nutzer eines Avast.de-Kontos von der ungewollten Veröffentlichung ihrer personenbezogen Daten im Internet informiert. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels hat Avadas lediglich den Hackerangriff auf die Server und einen möglichen Zugriff der Hacker auf Kundendaten bestätigt.
Seltsam ist jedoch das Verhalten der Avadas GmbH, die Anfragen von Kunden zu dem vermeintlichen Hack aus ihrem Forum löscht. In einer Stellungnahme übt sich die Betreiberfirma in Schadensbegrenzung und weist darauf hin, das kein Avast-System direkt von dem Hack betroffen gewesen sei. Jedoch gibt die Firma zu, der Angreifer hätte Zugriff auf ein Subsystem erlangt und Daten, die auf dem Server lagen, abgreifen können.
So schützen Sie sich
Wer Avast Antivirus nutzt und im Shop oder Forum von Avadas angemeldet ist, sollte dort unverzüglich sein Passwort ändern. Darüber hinaus sollten alle Avast-Nutzer vorsorglich die Passwörter ihrer E-Mail-Accounts und ihres Paypal-Kontos ändern. Bekanntlich versuchen Online-Kriminelle gestohlene Zugangsdaten auch bei anderen Diensten aus. Ein Missbrauch der veröffentlichten Zahlungsinformationen ist deshalb nicht ausgeschlossen.
Nutzer der kostenlosen Freeware-Version von Avast Antivirus müssen sich zudem darauf einstellen, künftig vermehrt personalisierten Spam zu erhalten.