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Schwarzes Loch schießt Materie 23 Millionen Lichtjahre weit


Strecke von 23 Millionen Lichtjahren
Schwarzes Loch schießt gigantische Strahlen ins All

Von t-online, lhe

19.09.2024Lesedauer: 2 Min.
An artist's illustration of the longest black hole jet system ever observedVergrößern des Bildes
Künstlerische Darstellung der Jets: Die Materiestrahlen werden ins All hinausgeschleudert. (Quelle: via REUTERS/dpa-bilder)

Ein Forschungsteam hat ein schwarzes Loch entdeckt, das Materie über eine Strecke von 23 Millionen Lichtjahren ins All schießt. Das entspricht einem neuen Rekord.

Schwarze Löcher sind faszinierende Objekte. Durch die starke Gravitationskraft verschlingen sie alles in ihrer Nähe – sogar Licht. Doch schwarze Löcher können Materie nicht nur verschlucken, sondern auch ins All hinausschleudern.

Ein internationales Forschungsteam hat nun ein schwarzes Loch gefunden, das in zwei gebündelten Strahlen Materie über eine Strecke von 23 Millionen Lichtjahren ins All schießt. Das entspricht einem neuen Rekord. Der längste bislang entdeckte "Jet", wie die Strahlen genannt werden, maß eine Strecke von 16 Millionen Lichtjahren.

Wie es in dem wissenschaftlichen Beitrag heißt, transportieren diese Jets "große Mengen Energie nach außen". Das beeinflusse sogar das "Wachstum von Galaxien in der Umgebung". Bis vor einiger Zeit nahmen Forscher noch an, dass solche Materiestrahlen nur einige Hunderttausend Lichtjahre lang sein können.

Wie entstehen die Jets?

Schwarze Löcher haben eine enorme Anziehungskraft. Auch Gas wird aus der Umgebung angezogen, wodurch das schwarze Loch an Masse zunimmt. Allerdings wird ein Teil des Gases durch Magnetfelder abgelenkt. Es wird an den magnetischen Polen gebündelt und über die Materiestrahlen wieder ins All geschleudert.

Riesige Galaxie im Zentrum der Jets

Doch mithilfe des Radioteleskops Lofar konnten die Wissenschaftler feststellen, dass es auch Jets gibt, deren Länge sich im Bereich von Millionen Lichtjahren bewegt. Inzwischen seien mehr als 8.000 von schwarzen Löchern ausgehende Jets gefunden worden. Die größten bekamen von dem Forschungsteam den Namen "Porphyrion" verliehen. So heißt ein Gigant der griechischen Mythologie.

Nach weitergehenden Forschungen fanden die Wissenschaftler im Zentrum der beiden Jets eine Galaxie, die etwa zehnmal so groß ist wie unsere Milchstraße. Sie befindet sich rund 7,5 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Bislang nahmen die Forscher an, dass solch gewaltige Strahlen ein Phänomen des heutigen Kosmos seien.

Allerdings zeigten Jets mit Ausmaßen wie "Porphyrion", dass es sie schon viel länger gebe. Das würde bedeuten, dass die Materiestrahlen Auswirkungen auf Entwicklungen im All gehabt haben könnten. Co-Studienautor Martijn Oei erklärt dazu: "Jeder Ort im Universum könnte zu irgendeinem Zeitpunkt durch die Aktivität von schwarzen Löchern beeinflusst worden sein."

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