Datenschutzbeauftragter besorgt KI-Training mit Meta-Nutzerdaten – So widersprechen Sie
Künstliche Intelligenz lebt von Daten. Der US-Tech-Konzern Meta will seine KI mit Nutzerdaten trainieren. Hamburgs Datenschutzbeauftragter hat Bedenken.
Kurz zusammengefasst:
- Meta will Nutzerinhalte für KI-Training verwenden.
- Datenschützer äußert Bedenken zu Metas KI-Datenplänen.
- Nutzer können bis 26. Juni Widerspruch einlegen.
Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Thomas Fuchs hat Bedenken gegen die von der Facebook-Gruppe Meta geplante Verwendung personenbezogener Profildaten bei der Entwicklung von KI-Modellen geäußert. "Nutzer:innen, die sich sorgen, wenn ein großes KI-Modell mit personenbezogenen Daten aus ihren Profilen trainiert wird, sollten – auch angesichts vieler noch ungeklärter rechtlicher und tatsächlicher Fragen – jetzt besser Widerspruch einlegen", sagte Fuchs am Mittwoch.
Seit vergangener Woche informiere Meta über die geplante Nutzung personenbezogener Daten aus Facebook, Instagram und Threads für die Entwicklung und Verbesserung ihrer KI-Dienste. Dazu hätten ihn in den vergangenen Tagen zahlreiche Anfragen und mehrere Beschwerden erreicht, teilte der Datenschutzbeauftragte mit. Weltweit seien Milliarden von Nutzern betroffen.
Meta will alle öffentlichen Nutzer-Inhalte verwenden
Meta wolle nach eigenen Angaben alle öffentlichen Beiträge, Kommentare oder Fotos seiner Nutzer auf Basis einer neuen Datenschutzrichtlinie verwenden, um seine KI-Anwendungen damit zu trainieren. Was genau dahinterstehe, formuliere der Konzern aber nur sehr vage, so der Datenschutzbeauftragte.
Wer die Verwendung seiner Daten nicht wolle, sollte vor dem 26. Juni von seinem gesetzlichen Recht auf Widerspruch Gebrauch machen, riet Fuchs. "Nutzer:innen sollten sich dabei darüber bewusst sein, dass, wenn ein Large Language Model erst einmal mit personenbezogenen Daten trainiert wurde, dies nicht einfach rückgängig gemacht werden kann", hieß es in der Mitteilung.
So legen Sie Widerspruch ein
Widersprechen könne man in den Einstellungen auf der Profil-Seite unter dem Punkt Datenschutzrichtlinie. Wer eine Benachrichtigung von Meta bekommen habe, könne auch den dort enthaltenen Anweisungen folgen.
Er habe sich bereits mit der in Europa federführenden Aufsichtsbehörde in Irland (IDPC) in Verbindung gesetzt, sagte Fuchs. Angesichts der Millionen von Betroffenen in allen Mitgliedstaaten ist eine europaweit einheitliche Bewertung der Verarbeitung personenbezogener Daten für das KI-Training bei Meta wünschenswert und dringend erforderlich.
- Nachrichtenagentur dpa