t-online-Umfrage Warntag: Nicht alle Leser haben den Probealarm mitbekommen
Laute Handys und Sirenengeheul: Der bundesweite Warntag sollte die gesamte Bevölkerung erreichen. Das ist nicht geglückt, wie eine t-online-Umfrage zeigt.
Ein Probealarm hat am gestrigen bundesweiten Warntag in Deutschland Handys und Sirenen laut schrillen, heulen und brummen lassen. Ausgelöst wurde die für etwa 11 Uhr angekündigte Warnung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn.
Viele Bürgerinnen und Bürger erhielten über das Cell Broadcast System auf ihren Mobiltelefonen schon um 10.59 Uhr eine Warnung. Bei anderen meldete sich das Handy dann eine Minute später.
Ein Teil der Bevölkerung bekam wiederum überhaupt nichts mit, wie eine nicht repräsentative t-online-Umfrage ergab, an der sich fast 18.000 Leser beteiligten. 2.500 Personen haben demnach keine Warnung erhalten, was knapp 14 Prozent entspricht.
Die Mehrheit der Teilnehmer wurde per Handy gewarnt
Immerhin: Der Großteil der Leser, die an der Umfrage teilgenommen haben, wurde gewarnt. Dabei erreichte die meisten Personen (61,5 Prozent) eine Meldung per Smartphone über das Cell Broadcast System oder eine der Warn-Apps Nina oder Katwarn.
Dass in vielen Regionen Deutschlands keine Sirenen eingeschaltet wurden, macht sich auch in unseren Umfrageergebnissen bemerkbar: 6,8 Prozent der an der Umfrage Beteiligten haben um 11 Uhr Sirenen gehört; 17,1 Prozent wurden sowohl über das Smartphone als auch über Sirenen informiert.
Ebenfalls erwähnt werden sollte, dass ein geringer Teil (0,7 Prozent) der Leser nichts vom Warntag wusste.
Positive Bilanz von offizieller Behörde
Offizielle Stellen haben zum gestrigen Warntag eine positive Bilanz gezogen. Das BBK urteilte, das System habe den "Stresstest" bestanden. "Die Vielfalt unserer Warnmittel wurde gleichzeitig ausgelöst, hat die Bevölkerung erreicht und gewarnt", sagte BBK-Präsident Ralph Tiesler.
Mit dem bundesweiten Warntag will das dem Bundesinnenministerium unterstellte BBK herausfinden, wie viele Personen eine Warnung vor Gefahren im Ernstfall erreichen würde. Eine Onlineumfrage des BBK soll im Anschluss herausfinden, wie viele Menschen diesmal über welchen Warnkanal erreicht wurden.
- Eigene Umfrage
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa