Netflix: Zufallswiedergabe-Button wird abgeschafft

Wegen geringer Nutzerzahlen

Netflix entfernt Zufallswiedergabe-Button

"Schluss mit Überraschungen" heißt es jetzt bei Netflix. Nach knapp zwei Jahren stampft der Streaming-Dienst den Zufallswiedergabe-Button wieder ein.

Viele kennen das Gefühl, von der riesigen Film- und Serienauswahl bei Streaming-Diensten erschlagen zu werden. Besonders beim gemeinsamen Filmabend in der Gruppe gestaltet sich die Wahl oft schwer und langwierig.

Um der ewigen Suche ein Ende zu bereiten, machte der US-Streamingdienst Netflix unentschlossenen Nutzern 2021 mit einem Zufallswiedergabe-Button ein unschlagbares Angebot: eine Shuffle-Funktion, die zufällig einen Titel auswählt und fast schon an lineares Fernsehen erinnert. Wie die US-Zeitung "The Wall Street Journal" berichtet, soll nun Schluss damit sein.

Entscheidungsfreudiger als gedacht

Laut einer Sprecherin des Unternehmens habe man den Button aufgrund geringer Nutzungszahlen abgeschafft. Die Nutzer scheinen entscheidungsfreudiger als vom Unternehmen vermutet.

Man habe festgestellt, dass bei der Nutzung bereits konkrete Vorstellungen von einem Film oder zumindest einem Genre bestehen, sodass die Funktion überflüssig sei, berichtet die Sprecherin weiter. Die Bestrebungen, Mitglieder dabei zu unterstützen, neue Inhalte zu entdecken, wolle man jedoch weiterführen.

• 

  Zeitlich befristet: Europäisches Land schaltet TikTok ab
• 

  Drahtlose Übertragung: LG bringt transparenten Fernseher auf den Markt
• 

  Bild- und Audiosignale: HDMI 2.2 kommt: Das sollten Sie wissen

Nutzererfahrung als entscheidende Größe

Auch Paul Verna, ein Analyst des Marktforschungsunternehmens "Insider Intelligence", bekräftigt gegenüber "The Wall Street Journal", dass angesichts eines sich verschärfenden Wettbewerbs die Nutzererfahrung eine immer entscheidendere Rolle spiele. Um sich auf dem Markt zu behaupten, habe Netflix sich laut Verna im vergangenen Jahr darauf fokussiert, mit Nutzern Geld zu verdienen, statt die Nutzerzahlen zu erhöhen. Maßnahmen wie die Einführung eines kostengünstigeren werbegestützten Abonnements sowie das härtere Vorgehen gegen das Teilen von Passwörtern seien Teil dieser Strategie.

Ursprünglich wurde die Zufallsfunktion unter dem Titel "Etwas abspielen" für alle Abonnenten eingeführt. Grundlage für die Auswahl waren frühere Sehgewohnheiten der Nutzer. Wer mit dem vorgeschlagenen Titel nicht zufrieden war, hatte die Option unter dem Titel "Etwas anderes abspielen", den Zufallsgenerator erneut in Gang zu setzten.