Bedrohung nimmt zu Bundeskriminalamt warnt vor Erpressungssoftware
Die Bedrohung durch sogenannte Ransomware nimmt laut BKA weiter zu. Vor allem zwei wichtige Bereiche seien hierzulande gefährdet.
Das Bundeskriminalamt (BKA) sieht in Hacker-Angriffen mit sogenannter Ransomware eine große Gefahr für die deutsche Wirtschaft und öffentliche Einrichtungen, berichtet "Der Spiegel" in einer Vorabmeldung. "Die Bedrohung durch Ransomware wächst seit Jahren", sagte Carsten Meywirth, Leiter der Abteilung Cybercrime beim BKA, dem Magazin.
Man beobachte, dass viele der Täter aus osteuropäischen Ländern und aus Russland kommen. Weil die Ransomware-Gruppen fast nie Ziele in Russland angriffen, gingen Experten "von einer Duldung oder gar einem Arrangement zwischen den Hackern und dem russischen Sicherheitsapparat" aus, heißt es weiter.
Laut "Der Spiegel" beobachten die BKA-Ermittler derzeit rund 150 verschiedene Schadprogramme. Diese nutzten die Kriminellen, um "die Daten ihrer Opfer zu verschlüsseln und anschließend Lösegeld zur Freigabe der Daten zu fordern".
Deutsche Personalausweise und Führerscheine im Darknet
Durch Stichproben auf Darknet-Seiten seien dem BKA unter anderem Scans deutscher Personalausweise und Führerscheine, vertrauliche Verträge und Korrespondenz mit Finanzämtern aufgefallen.
Indes will die Bundesregierung künftig schärfer als bisher gegen die Verursacher von Cyberangriffen vorgehen. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Johann Saathoff, hatte vor wenigen Tagen gesagt, dass es in dem Bereich Handlungsbedarf gebe.
Insbesondere auf internationaler Ebene müsse die Cyberkriminalität bekämpft werden, sagte Saathoff. Um die Fähigkeiten in der Bekämpfung der Erpresser-Angriffe auszubauen, nehme das Bundeskriminalamt an internationalen Arbeitsgruppen teil.
- "Der Spiegel"-Vorabmeldung