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YouTube: Betrüger erbeuten 23 Millionen Dollar mit falschen Copyrights


Falsche Urheberrechte
YouTube-Betrüger erbeuten mehrere Millionen US-Dollar

Von t-online, arg

Aktualisiert am 15.08.2022Lesedauer: 2 Min.
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Das YouTube-Logo auf einem Laptop: Betrüger haben durch die fälschliche Verwendung von Urheberrechten auf der Plattform rund 23 Millionen US-Dollar erbeutet. (Quelle: IMAGO / Panthermedia)

Zwei Kriminelle aus den USA haben YouTube um 23 Millionen US-Dollar betrogen. Was sie dafür tun mussten? Lediglich falsche Urheberrechtsansprüche stellen.

Zwei Kriminelle aus dem US-Bundesstaat Arizona haben das Videoportal YouTube um rund 23 Millionen US-Dollar betrogen. Jose "Chenel" Medina Teran und Webster Batista gründeten bereits 2017 eine Medienfirma namens "MediaMuv" und gaben an, diverse Latin-Musikkünstler zu vertreten und die Rechte an deren Musikstücken zu besitzen – unter anderem von Daddy Yankee, Julio Iglesias und Don Omar.

Innerhalb von vier Jahren machten sie Lizenzansprüche in über 50.000 Fällen geltend und sackten dadurch die Tantiemen der Künstler ein, ohne den geringsten rechtlichen Anspruch darauf zu haben.

YouTube-Inhalte als Selbstbedienungsladen

Um Zugriff auf das Content Management System (CMS) und die Monetarisierung der Videoplattform zu erhalten, ging "MediaMuv" eine Partnerschaft mit der Verwaltungsfirma "AdRev" ein. Diese managt die digitalen Urheberrechte von Künstlern, die ihre Videos auf YouTube hochladen. Anhand gefälschter Dokumente suggerierten die Betrüger nun, die tatsächlichen Rechteinhaber der Musik zu sein – und ab da lief das Betrugsmodell quasi von allein.

Durch die Kooperation mit "AdRev" wurden automatisch die Tantiemen eingesammelt. Darüber hinaus erhielten die zwei Kriminellen durch den Zugriff auf YouTubes CMS auch die Möglichkeit, immer mehr Künstler und Musikstücke zu ihrem Repertoire hinzuzufügen und so zunehmend weitere Urheberrechtsansprüche zu stellen.

Steuerbehörde kam den Betrügern auf die Schliche

Nachdem sich die Betrugsvorwürfe im Laufe der Zeit häuften und sich in den sozialen Medien immer mehr Stimmen zum dubiosen Geschäftsmodell von "MediaMuv" meldeten, startete die US-Bundessteuerbehörde "Internal Revenue Service" bereits 2019 eine großangelegte Steuerprüfung. Letztendlich kamen die Beamten den zwei Internetbetrügern Ende des vergangenen Jahres auf die Schliche und bereitetem ihrem Geschäftsmodell ein jähes Ende.

Im Anschluss daran wurden beide in rund 30 Fällen angeklagt – wegen Verschwörung, Internetbetrug, Geldwäsche und Identitätsdiebstahl. Während Teran auf nicht schuldig plädiert und sein Prozess noch im November ansteht, hat Batista bereits einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ausgehandelt: Für eine deutlich verringerte Anklageschrift liefert er alle nötigen Informationen und Hintergründe zum Betrug und trägt bestmöglich zur Aufklärung des Vorfalls bei.

Wie die Zukunft der beiden Verbrecher aussieht und welche Strafen sie final zu erwarten haben, ist wegen der Vielzahl der Verbrechen noch nicht abzusehen. Doch bereits jetzt steht fest, dass es sich bei ihrem "MediaMuv"-Betrug um einen der größten Urheberrechtsbetrugsfälle aller Zeiten auf YouTube handelt.

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