Milliardenbetrug Fahndung nach der Krypto-Queen umfassender als angenommen
Die selbst ernannte "Krypto-Königin" Ruja Ignatova wurde wegen schweren Betrugs weltweit zur Fahndung ausgeschrieben. Die Ermittlungen betreffen offenbar auch ihren Partner und Ehemann.
Im milliardenschweren Betrug mit der frei erfundenen Kryptowährung OneCoin fahnden die Behörden auch nach dem Ehemann der mutmaßlichen Erfinderin und selbsternannten Krypto-Königin Ruja Ignatova. Das berichtet "Der Spiegel". Demnach ermittle die Staatsanwaltschaft Darmstadt seit August 2021 gegen den Mann.
Die Behörde habe ein Ermittlungsverfahren gegen "einen Rechtsanwalt aus Neu-Isenburg" bestätigt, "den sie der Geldwäsche verdächtigt". Bei dem Anwalt soll es sich um den langjährigen Partner und Ehemann von Ruja Ignatova handeln. Ihm soll sie 7,69 Millionen Euro, die mutmaßlich aus ihren Betrugsstraftaten stammten, 2016 auf eines seiner Privatkonten überwiesen haben.
Gemeinschaftlicher Betrug und Geldwäsche
Damit sind die Ermittlungen im OneCoin-Skandal umfangreicher als bislang bekannt. Bisher war nur die weltweite Fahndung nach Ruja Ignatova bestätigt. Die 41-Jährige soll "als treibende Kraft und geistige Erfinderin" der vermeintlichen Kryptowährung OneCoin Investoren auf der ganzen Welt veranlasst haben, in eine wertlose Währung zu investieren, hatten die Staatsanwaltschaft Bielefeld und das LKA in Düsseldorf vor wenigen Wochen mitgeteilt.
Gegen die in Bulgarien geborene Frau mit deutscher Staatsbürgerschaft wird wegen gemeinschaftlichen Betrugs im besonders schweren Fall sowie wegen Geldwäsche ermittelt. Die 41-Jährige, die sich selbst als "Bitch of Wallstreet" bezeichnet und weltweit als Krypto-Königin in Verruf geraten ist, ist seit Oktober 2017 verschwunden.
5.000 Euro Belohnung für Hinweise
In die Fahndung sind damit alle 194 Interpol-Mitgliedsstaaten eingebunden. Ein öffentlicher Fahndungsaufruf war auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" zu sehen gewesen. Für Hinweise zur Ergreifung der Flüchtigen sind 5.000 Euro Belohnung ausgesetzt.
Laut US-Ermittlern sammelte Ignatova über 3,3 Milliarden Euro von Privatanlegern ein, um die Kryptowährung OneCoin aufbauen und etablieren zu können.