"Luca Connect" Corona-App erhält neue Funktion
Die Luca-App erhält eine neue Funktion: In Zukunft können Nutzer freiwillig den eigenen Impfstatus mit dem zuständigen Gesundheitsamt teilen.
Die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung erhält eine neue Funktion. In einer neuen Version wird eine verschlüsselte Chat-Funktion integriert, über die personalisierte Direktnachrichten zwischen Nutzern und den zuständigen Gesundheitsämtern ausgetauscht werden können.
Patrick Hennig, der Geschäftsführer der Culture4Life GmbH, die die Luca-App mitentwickelt hat, kündigte an, dass die Funktion noch im Laufe des Dezembers aktiviert wird.
"Luca Connect", so der Name des Chat-Dienstes, nutzt dieselbe Verschlüsselungstechnik wie der Messengerdienst Signal. Dieser ist vor allem für seine Privatsphäre- und Datenschutzeinstellungen bekannt.
Luca wird kritisiert
Ziel der Luca-App ist es, die Kontaktnachverfolgung zu digitalisieren und die analoge Erfassung von Besuchen in Restaurants, Ausstellungen und anderen Einrichtungen zu ersetzen.
In der Vergangenheit wurde die Anwendung aber zunehmend von Datenschutz-Aktivisten und IT-Experten kritisiert. Vor allem die zentrale Speicherung der Daten wurde häufig als Sicherheitsrisiko eingestuft.
Die Macher der App widersprechen den Vorwürfen und verweisen auf das verwendete Verschlüsselungskonzept, das in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) entwickelt worden sei.
"Luca Connect" erlaubt es den Gesundheitsämtern durch freiwillig hinterlegte Daten, schneller und differenzierter Risiken zu analysieren. Dadurch lassen sich möglicherweise gefährdete Personen individuell über Direktnachrichten informieren, so Hennig.
In der App können unter anderem Namen, Telefonnummern und Impf- sowie Genesenenstatus hinterlegt werden. Diese Daten sind jedoch so verschlüsselt, dass nur das zuständige Gesundheitsamt der Region diese abrufen, entschlüsseln und analysieren kann.
Lizenzverträge laufen aus
Culture4Life gibt an, dass sich mittlerweile mehr als 40 Millionen Menschen in Deutschland beim Luca-System angemeldet haben. Bereits 13 Bundesländer haben Lizenzverträge geschlossen, die die Finanzierung der App sicherstellen.
Die Kosten betragen in diesem Jahr rund 20 Millionen Euro. Die aktuellen Lizenzen laufen Ende März 2022 aus, die Luca-Betreiber bemühen sich aber derzeit um eine Verlängerung der Vertragslaufzeiten.
Kritiker fordern die Bundesländer auf, die Verträge nicht zu verlängern und stattdessen auf die offizielle Corona-Warn-App (CWA) des Robert Koch-Instituts zu setzen. Der Unterschied hier ist aber, dass die Gesundheitsämter bei der anonymen Kontakterfassung nicht involviert sind.
- Nachrichtenagentur dpa