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Dann greift er wirklich ein - Acht Fakten zum Videobeweis


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Keller, Köln und Kameras
Dann greift er wirklich ein – Acht Fakten zum Videobeweis


18.01.2019Lesedauer: 2 Min.
Schiedsrichter Dr. Robert Kampka konsultiert den Video-Assistenten am Spielfeldrand.Vergrößern des Bildes
Schiedsrichter Dr. Robert Kampka konsultiert den Video-Assistenten am Spielfeldrand. (Quelle: foto2press/imago-images-bilder)

Wissen Sie, warum der Video-Schiedsrichter in einem Keller sitzt? Wie wird man eigentlich Video-Schiedsrichter? Wann darf er eingreifen und wann nicht? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Seit der Saison 2017/18 erhalten die Schiedsrichter der Bundesliga Unterstützung durch den Video-Assistenten. Das auch "Videobeweis" oder "Video-Schiedsrichter" oder "Video Assistant Referee (kurz: VAR)" genannte System wurde 2018 auch erstmals bei einer WM eingesetzt und ab dem Achtelfinale 2019 auch in der Champions League.

t-online.de war bei einer Schulungs-Veranstaltung zu jenem Thema in Berlin mit dabei und zeigt die acht wichtigsten Fakten:

  • Wann greift der Video-Assistent ein? Der Schiedsrichter auf dem Platz hat die Entscheidungsgewalt. Wenn er auf dem Platz eine klare Fehlentscheidung trifft, meldet sich der Video-Assistent (VAR) via Funk beim Schiedsrichter. Dieser wird informiert, betrachtet in der Regel die Bilder auf einem am Spielfeldrand zur Verfügung gestellten Bildschirm und korrigiert dann seine Entscheidung. Nur bei Toren, Elfmetersituationen, Platzverweisen und Spielerverwechslungen darf der VAR intervenieren. Entscheidungen selbst trifft der VAR aber nicht.
  • Wann greift der VAR nicht ein? Wenn der Schiedsrichter eine Situation nach seiner Wahrnehmung beurteilt und dabei keine klare Fehlentscheidung trifft, darf der VAR den Schiedsrichter nicht kontaktieren und ihn auch nicht überstimmen.
  • Wieso wird der VAR gelegentlich doch bei strittigen Situationen konsultiert? Hat der Schiedsrichter auf dem Platz eine Situation nicht klar gesehen, kontaktiert er den VAR. Der gibt seine Empfehlung ab, der Schiedsrichter schaut sich die Szene noch einmal an. Und trifft dann eine Entscheidung.
  • Wieso sitzen vier Personen pro Spiel vor den Bildschirmen? Jedes Spiel wird von einem Video-Schiedsrichter und einem Assistenten begleitet. Der Video-Schiedsrichter trifft die Entscheidungen und kommuniziert mit dem Schiedsrichter, der Assistent verfolgt in der Zwischenzeit das weitere Geschehen auf dem Platz. Neben dem VAR und seinem Assistenten sind zwei Personen des technischen Versorgers an der Betrachtung eines Spiels beteiligt. Sie sorgen dafür, dass der VAR und sein Assistent mit entsprechenden Bildern versorgt werden. Die technische Abwicklung findet durch das Unternehmen "Hawk-Eye" statt.
  • Wie viele Kameras sieht der VAR? Gleichzeitig sieht der VAR vier Bilder, die vom Versorger zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt stehen 21 verschiedene Kameras zur Verfügung
  • Wo sitzt der VAR? Der VAR begleitet die Bundesliga-Spiele im Cologne Broadcasting Center in Köln. Dort sitzt er gemeinsam mit seinen Assistenten in einem Keller.
  • Wieso in einem Keller? Die ursprüngliche Idee war es, so unverfälschte Bilder wie möglich zur Verfügung zu stellen. In einem Keller sind beispielsweise keine Lichtstrahlen gegeben, die das Bild beeinflussen könnten. Da beispielsweise in Spanien die VARs in Glaskabinen im Erdgeschoss sitzen und dieses System keinerlei negativen Auswirkungen hatte, plant auch der DFB eine Neugestaltung der Räume. "Wir wollen weg vom Dunkler-Keller-Image“, verkündete VAR-Projektleiter Dr. Jochen Drees auf der Schulung in Berlin.
  • Wer darf VAR sein? Die Grundvoraussetzung ist, dass der VAR bereits in der Bundesliga gepfiffen hat oder noch in der Bundesliga pfeift. In Zukunft könnte sich das ändern und auch Nicht-Bundesliga-Schiedsrichtern bei entsprechender Eignung ein Einsatz als VAR ermöglicht werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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