A7-Sperrung wegen Paraffin teilweise aufgehoben

Eine "weiße, pulvrige Substanz" hält den Fernverkehr im Norden in Atem. Der Verkehr auf der Strecke bleibt eingeschränkt. Was jetzt beachtet werden muss.

Die Autobahn 7 in Südniedersachsen ist in Richtung Kassel seit Mittwochabend wieder befahrbar. Seit Sonntagabend hatte sich der Verkehr über die Umleitungen der wichtigen Verkehrsverbindung gequält. An der Anschlussstelle Hedemünden können Verkehrsteilnehmer wieder von der B80 auf die Autobahn auffahren, berichtet der NDR. Vor dem freigegebenen Teilstück bleibt die Autobahn aber gesperrt – auf einer Länge von rund 50 Kilometern.

Aus einem Fahrzeug war am Sonntag eine "weiße, pulvrige Substanz" entwichen. Möglicherweise handelt es sich um Paraffin. Die Polizei vermutet, dass ein Tanklaster am Sonntagabend die Flüssigkeit verloren hat, die dann angetrocknet sei.

Die Reinigung mit 15 Spezialfahrzeugen hatte zunächst nicht das gewünschte Ergebnis gebracht, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Via Niedersachsen am Dienstag. Durch die Substanz sei die Fahrbahn zwischen den Anschlussstellen Northeim-Nord und Lutterberg an der Grenze zu Hessen extrem glatt geworden, hieß es. Spezialfahrzeuge wurden gerufen, um den Stoff von der Fahrbahn zu lösen. Bis dahin müssen Autofahrer lange Umwege in Kauf nehmen.

A7: Umleitungen aus Richtung Hannover überlastet

Die Polizei bittet den Fern- und Schwerlastverkehr in Richtung Süden ab Hannover die A2 über in Richtung Bielefeld, A33 und A44 zu nutzen, um nach Kassel zu fahren. Zudem ist eine regionale Umleitung nach Kassel eingerichtet: Ab Göttingen über die B27 in Richtung Eschwege, dann über die Bundesstraßen 80, 451 und 7 bis nach Kassel.

Aufgrund der anhaltenden Sperrung auf der Autobahn 7 bis Kassel kommt es indes zu Behinderungen vor der Abfahrt Northeim-Nord. Auch auf der A38 zwischen Friedland und Dramfeld kommt es vor der Abfahrt Dramfeld zu Behinderungen.

Ebenfalls mit Behinderungen zu rechnen ist auf der B3 der Anschlussstelle Northeim-Nord und dem Northeimer Staugebiet, sowie der B3 zwischen Dransfeld-Hann. Münden. Laut der Verkehrsmeldezentrale Niedersachsen staut sich der Verkehr zusätzlich regelmäßig auf der B80 Witzenhausen-Bad Karlshafen und auf der B496 zwischen Hann, Münden und Lutterberg. Auf beiden Verbindungen ist mit hohem Zeitverlust zu rechnen.

Erste Hinweise zum Verursacher

Paraffin wird vor allem für die Herstellung von Kerzen verwendet. Es ist nicht giftig, die wachsartigen Verschmutzungen haben aber nach Polizei-Angaben extreme Glätte verursacht. Daher wurde die Autobahn auf dem betroffenen Abschnitt in der Nacht zum Montag vollständig gesperrt. Die nahen Umleitungsstrecken waren völlig überlastet.

Laut Polizei wird weiterhin nach dem Verursacher der Verunreinigung gesucht. Doch bisher fehlt von ihm jede Spur. Insassen eines Pkw sagten laut "NDR" gegenüber den Ermittlern, dass sie am Sonntagabend zunächst eine "flockige" Verunreinigung der Fahrbahn bemerkt hätten und sie anschließend einen hellen Tanklaster mit einem gelben Aufdruck auf der Seite überholt hätten. Vor dem Laster sei die Strecke noch sauber gewesen. Auch ein weiterer Zeuge habe den Tanklaster gesehen.

Die Polizei sucht weiterhin Zeugen, die Hinweise zum Vorfall geben können. Die Dienststelle ist unter der Telefonnummer (0551) 491 - 6515 zu erreichen.