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TV-Tipp: Starbesetzte Streamingserie zur Opioid-Krise in den USA


TV-Tipp
Starbesetzte Streamingserie zur Opioid-Krise in den USA

Von dpa
12.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Michael Keaton ist in "Dopesick" mit von der Partie.Vergrößern des Bildes
Michael Keaton ist in "Dopesick" mit von der Partie. (Quelle: Antony Platt/Hulu/Disney+/dpa./dpa)

Los Angeles (dpa) - Die Dramaserie "Dopesick" beginnt im Jahr 1986 mit einer ehrgeizigen Idee, die fatale Folgen haben sollte. Der Unternehmersohn Richard Sackler vom US-Pharmakonzern Purdue unterbreitet seiner Familie den Plan, ein völlig neues Schmerzmittel zu entwickeln.

Zehn Jahre später pusht der Konzern mit einer beispiellosen Werbekampagne das starke Opioid Oxycontin auf den Markt. Für die Sackler-Familie fallen Milliardenprofite ab, für die USA ist es der Beginn einer Sucht-Epidemie, die Hunderttausende Menschen das Leben kosten wird.

"Dopesick" zeichnet den schockierenden Skandel aus allen Blickwinkeln nach: Die achtteilige Mini-Serie führt vom ärmlichen Bergarbeiterdorf im ländlichen Virgina in die Vorstandsetagen der Pharmakonzerne, von den Straßenrazzien der Drogenfahnder in die Gerichtssäle.

Die Geschichte basiert auf dem 2018 erschienen Bestseller-Sachbuch der US-Autorin Beth Macy. Für die Verfilmung konnten Macy und Serien-Schöpfer Danny Strong eine Starbesetzung gewinnen. Michael Keaton ("Batman", "Birdman") spielt den Arzt Dr. Samuel Finnix, der in seiner Praxis schmerzgeplagte Bergarbeiter behandelt. Ein gewiefter Pharmareferent (Will Poulter) überzeugt ihn von dem angeblich harmlosen "Wundermittel", das nach den Versprechungen des Herstellers nicht abhängig macht.

Doch die junge Minenarbeiterin Betsy (Kaitlyn Dever) ist bald süchtig. Bridget Meyer (Rosario Dawson), die engagierte Drogenfahnderin der Behörde DEA, stößt immer häufiger auf Schwarzmarktpillen. Während Purdue die Produktion von Oxycontin weiter hochschraubt und die Suchtgefahr herunterspielt, kommen Staatsanwälte den skrupellosen Machenschaften auf die Spur.

Star-Regisseur Barry Levinson ("Good Morning, Vietnam", "Rain Man") war leicht für den Stoff zu gewinnen. "Es ist die Geschichte einer kleinen Pille, die sich am Ende auf das Leben so vieler Menschen auswirkte und so viele tötete", sagt der Oscar-Preisträger im dpa-Interview. Das Format der Miniserie habe ihn dabei gereizt. Damit könne er die Zuschauer auf eine viel komplexere "echte Reise" mitnehmen, meint der Hollywood-Regisseur.

Die "Bösewicht"-Rolle des milliardenschweren Unternehmers Richard Sackler spielt Michael Stuhlbarg ("Call Me by Your Name", "Shape of Water"). Er habe sich mit der realen, umstrittenen Figur sehr beschäftigt, erzählt der Schauspieler. Sackler habe blindlings die Idee verfolgt, die Welt von Schmerzen zu befreien. Er habe den Suchtkranken die Schuld für die Opioid-Krise gegeben. Leute wie Sackler müssten zur Verantwortung gezogen werden, sagt Stuhlbarg.

In "Dopesick" nehmen zwei Staatsanwälte in Virginia die Ermittlungen auf und ziehen gegen den Pharma-Giganten Purdue ins Feld. Peter Sarsgaard ("Machtlos") und John Hoogenakker ("Tom Clancy’s Jack Ryan") spielen diese realen Figuren. "Sie arbeiteten in einem kleinen Büro und hatten kaum Mittel zur Verfügung, aber sie kämpften gegen die Bösewichte, die so viel Geld hatten, an", erzählt Saarsgard.

Gegen Purdue Pharma wurden in den USA wegen des süchtig machenden Schmerzmittels Oxycontin Tausende Klagen eingereicht. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC hat die Opioid-Krise seit der Jahrtausendwende zu mehr als 450 000 Toten durch Überdosierungen und zur grassierenden Medikamentenabhängigkeit mit vielen sozialen Problemen geführt. 2020 bekannte sich der Schmerzmittel-Hersteller wegen Verstößen gegen mehrere US-Bundesgesetze schuldig, darunter wegen Verschwörung zum Betrug. Der Konzern meldete Insolvenz an, Purdues Eigentümerfamilie Sackler muss über vier Milliarden Dollar zahlen.

Für die Autorin Beth Macy, die den Skandal in ihrem Buch "Dopesick" beleuchtet, ist ein Ende der Krise noch lange nicht in Sicht. "Mit wird ganz schlecht, wenn ich die wachsende Zahl von Überdosis-Fällen höre", sagt die Journalistin. Sie hoffe, dass die Fernsehserie dazu beitrage, die Hintergründe der Krise aufzuzeigen und das Stigma von Drogensucht abzubauen.

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