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Die "Tatort"-Bilanz 2022: Ein Ermittlerduo spaltet die Massen


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Die große "Tatort"-Bilanz 2022
Ein Team spaltet die Republik

  • Steven Sowa
Eine Analyse von Steven Sowa

Aktualisiert am 02.01.2023Lesedauer: 3 Min.
"Tatort" im Ersten: Ludwigshafen, Dresden, München oder Münster? Welches Team hat die Nase vorn?Vergrößern des Bildes
"Tatort" im Ersten: Ludwigshafen, Dresden, München oder Münster? Welches Team hat die Nase vorn? (Quelle: ARD/Montage von t-online)
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Wer lieferte die spannendsten Krimifälle? Wer überzeugte, wer enttäuschte? t-online zieht "Tatort"-Bilanz – und hat dafür auch 2022 wieder eine Umfrage ausgewertet.

Versöhnlich endete das "Tatort"-Jahr aus Sicht der Programmmacher nicht. Ausgerechnet ein Weihnachtsfeiertag bescherte der ARD einen Negativrekord: Nur 4,1 Millionen Menschen sahen sich den letzten Sonntagskrimi des Jahres im Ersten an – "Mord unter Misteln" aus München war damit der schwächste "Tatort" 2022.

Nicht die einzige schlechte Nachricht aus den ARD-Anstalten. Ihre Ermittlerteams, von München bis Hamburg, von Berlin bis Münster, erreichten so wenige Zuschauer wie seit 2018 nicht mehr. Der Rückgang bei den TV-Quoten von 9,18 Millionen auf durchschnittlich 8,9 Millionen betrifft bei insgesamt 36 neuen Krimis aber ein Team nicht: das Duo aus Münster. Denn dieses konnte 2022 sogar die eigene Bestmarke knacken.

Münster-"Tatort" auch 2022 unschlagbar

Auch in der t-online-Umfrage zeigt sich dieses Bild. Auf die Frage, welches "Tatort"-Team 2022 am meisten überzeugt hat, wählen 35 Prozent der Befragten Thiel und Boerne aus Münster. Damit ist dem von Axel Prahl und Jan Josef Liefers gespielten Duo der Spitzenplatz nicht zu nehmen. Mit weitem Abstand rangieren sie vor den Zweitplatzierten aus der benachbarten Domstadt Köln: Das Team Ballauf und Schenk konnte immerhin 12,64 Prozent der Umfrageteilnehmer überzeugen, auf Platz drei mit 12,34 Prozent landen Eisner und Fellner aus Wien.

Die Umfrageergebnisse ähneln denen aus dem letzten Jahr. Auch da stellte t-online in der großen "Tatort"-Jahresbilanz die gleiche Frage, auch da die gleiche Antwort. Damals waren es sogar ein paar Prozentpunkte weniger. 2021 waren 33,4 Prozent der Befragten vom Münster-"Tatort" am meisten überzeugt, Wien schnappte sich im Vorjahr den Silberpokal und der Kölner Krimi landete auf Treppchen Nummer drei – hier kam es 2022 also zu einem Tausch der zwei Münster-Verfolger.

Interessant ist allerdings, wie sehr Liefers und Prahl offenbar polarisieren. Kein anderes "Tatort"-Duo ist so erfolgreich, kein anderes spaltete so sehr die Massen. Denn in einem zweiten Teil der t-online-Umfrage sollten die Teilnehmer beantworten, welches "Tatort"-Team am wenigsten überzeugt hat. Und siehe da: Auch dort führen die Münsteraner. 14,29 Prozent sorgen für dieses bemerkenswerte TV-Zeugnis.

Eine Bilanz, die ebenfalls nicht neu ist. Im Vorjahr zeigte sich ein ähnliches Bild, wenngleich damals das "Tatort"-Team aus Zürich das Negativranking anführte, Thiel und Boerne also nur das zweitunbeliebteste Duo waren. Dennoch ändert sich nichts an der Erkenntnis: Axel Prahl und Jan Josef Liefers sorgen mit ihren oft klamaukigen Krimiausgaben für gemischte Reaktionen.

Der WDR ist "Tatort"-Meister unter den ARD-Anstalten

Offenbar ein Erfolgsrezept, wie die blanken Zahlen zeigen. Dreimal strahlte Das Erste die Krimis aus Münster aus, dreimal gab es Bestmarken. Am 16. Januar schalteten 14,57 Millionen "Des Teufels langer Atem" ein, am 6. März waren es bei "Propheteus" 11,51 Millionen und am 13. November folgten für die Folge "Ein Freund, ein guter Freund" 13,63 Millionen. Nur ein weiterer ARD-Krimi schaffte es überhaupt, ebenfalls die Zehn-Millionen-Marke zu knacken: die Kölner Episode "Spur des Blutes" vom 23. Oktober brachte es auf elf Millionen.

Klaus Behrendet und Dietmar Bär als Ballauf und Schenk: Sie schicken sich an, dem Serienmeister aus Münster Konkurrenz zu machen. Beide Kriminalteams stammen aus dem Hause der größten ARD-Anstalt, dem WDR. Das andere dort beheimatete Krimi-Quartett aus Dortmund musste in diesem Jahr den Abschied von Anna Schudt als langjährige Ermittlerin hinnehmen, gereicht hat es für einen Spitzenplatz nicht. Nur rund 8,5 Prozent der Befragten waren laut t-online-Umfrage 2022 von den Dortmundern überzeugt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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