TV-Tipp Acht Frauen und ein Collier - "Ocean's 8" im ZDF
Berlin (dpa) - Der Amerikaner Stephen Soderbergh hat mit den Gaunerkomödien "Ocean's Eleven", "Ocean's 12" und "Ocean's 13" von 2001 bis 2007 einen Kinohit nach dem anderen gelandet.
Im Nachfolger "Ocean's 8" werden Danny Ocean alias George Clooney und seine Gaunerkumpel aber durch ein reines Frauenteam um Sandra Bullock ersetzt. Zu sehen ist der Spaß am Donnerstag um 20.15 Uhr im ZDF.
Oceans Schwester Debbie Ocean (Sandra Bullock) hatte im Gefängnis fünf Jahre Zeit, den Diebstahl einer legendären Diamantkette im Wert von 150 Millionen Dollar zu planen. Bei der jährlichen Gala im New Yorker Metropolitan Museum wird sie von der Schauspielerin Daphne Kluger (Anne Hathaway) getragen, und Debbie will ihr die schweren Juwelen quasi vom Hals wegstehlen. Dabei helfen sollen ihre bewährte Komplizin Lou (Cate Blanchett), die Juwelierin Amita (Mindy Kaling), die Computer-Hackerin Nine Ball (Rihanna), die Trickbetrügerin Constance (Awkwafina), die Hehlerin Tammy (Sarah Paulson) und die abgetakelte Modeschöpferin Rose Weil (Helena Bonham Carter).
Als Achte im Bunde ist eigentlich die Juwelenträgerin auserkoren. Doch Daphne ist intelligenter als gedacht und funkt ebenso dazwischen wie Galerist Claude Becker (Richard Armitage), mit dem Debbie noch eine Rechnung offen hat, und der Versicherungsdetektiv John Frazier (James Corden). Schließlich muss die Luxusfirma Cartier überzeugt werden, den wertvollen Diamantschmuck für die Gala aus ihrem Tresor zu holen. Da scheint es bitternötig, dass Debbie ihre Komplizinnen ironisch anfeuert: "Ihr tut das hier nicht für mich, ihr tut es nicht für euch. Irgendwo da draußen ist ein achtjähriges Mädchen, das davon träumt, eine Kriminelle zu werden. Tun wir's für sie."
Überhaupt durchzieht ein feiner, sarkastischer Humor diesen Film, der sich die ersten 40 Minuten etwas langatmig damit beschäftigt, die vielen einzelnen Charaktere vorzustellen. Autor und Regisseur Gary Ross (65, "Big") zeigt, dass die sattsam bekannte Idee auch und gerade mit Frauen funktioniert, und das - trotz der belanglosen Geschichte - etwas charmanter. Anspielungen auf die Vorgänger gibt es reichlich. Eine genauere Figurenzeichnung kommt leider zu kurz. Das wird zum Glück durch die Spiellust der meisten Schauspielerinnen (allesamt in Designer-Klamotten) wieder wettgemacht. Was bleibt, sind eine nicht allzu inspirierte, aber solide Abendunterhaltung mit Eleganz und Stil, fast opernhaften Bildern - und einer ungewöhnlichen Auflösung. Ganz ohne einen Mann geht es dann offenbar doch nicht.