"Wer wird Millionär?"-Zockerspecial Kandidat teilt "Penispumpen"-Story – Jauch provoziert Rausschmiss
Im Zockerspecial von "Wer wird Millionär?" ging es auch zwischen den Fragen hoch her. Moderator Günther Jauch zweifelte dabei an seiner Haarpracht – und forderte schließlich sogar seine eigene Freistellung.
Wenn ein Kandidat bei "Wer wird Millionär?" gerne zockt, kann das schon mal zu einer haarigen Angelegenheit werden. Im Vatertags-Zockerspecial der Quizshow wurde es jedoch wortwörtlich haarig. Gleich zwei Kandidaten berichteten nämlich von ihren Haartransplantationen.
"Ich habe viereinhalbtausend Euro in die Hand genommen und bin zum Chirurgen gefahren", berichtete etwa Kandidat Jan Cassola aus Essen. Den 25-Jährigen störten seine Geheimratsecken, von denen sich die Zuschauer mittels groß eingeblendetem Foto gleich selbst ein Bild machen durften.
Moderator mit neuer Haarpracht?
Günther Jauchs Interesse war geweckt. Er wollte es genauer wissen: Wo hat Cassola den Eingriff machen lassen, wie viele Haare werden von wo nach wo verpflanzt und wie schmerzhaft ist das? Der Kandidat beantworte alle Fragen bereitwillig und verriet auch, dass sein ganzes Gesicht nach der Behandlung geschwollen war.
Trotzdem kam Jauch ins Grübeln. Er zeigte sein schütteres Haar am Hinterkopf in die Kamera. "Wie so ein Schweinchenhintern", bekundete er. Am Ende fiel ihm jedoch eine günstigere Lösung ein: "Ab jetzt nur noch so eine Kippa tragen, aus kosmetischen Gründen." Cassola dürfte die 4.500 Euro für den Eingriff mittlerweile nicht mehr vermissen. Er ging mit einem Gewinn von 125.000 Euro nach Hause.
"Grässliche Geschichten von Entstellungen"
Dass er gerne zockt, hatte Kandidat Lars Hermes ebenfalls bereits mittels seiner Haarpracht unter Beweis gestellt. Auch er hatte sich eine dichtere Mähne transplantieren lassen – jedoch in Istanbul für ganze 2.000 Euro weniger. "Das kostet halb so viel, aber ich kenne grässliche Geschichten von Entstellungen", wusste Jauch zu berichten. "Es ist Zocken", bekundete Hermes.
Seine Risikobereitschaft stellte der Kandidat beim Quizzen dann erneut unter Beweis. Bis zur 250.000 Euro-Frage schaffte er es. Dann wollte Jauch von ihm wissen, unter welchen Tieren es verhaltensauffällige Exemplare gibt, die von Fachleuten "Spiegelfechter" genannt werden. Zur Auswahl standen Vögel, Spinnen, Fische und Insekten.
Hermes wusste es nicht, überlegte lange. Der Moderator rechnete schon fest mit einem Ausstieg, da rief der Kandidat: "A, Vögel!". Jauch musste erstmal durchschnaufen, konnte dann jedoch bestätigen: Die Antwort ist richtig. "Gibt es nicht. Irre!", bekundete er anerkennend. Dann war aber auch Hermes Mut verbraucht. Bei der nächsten Frage stieg er aus.
Für Unterhaltung hatte der Kandidaten zu diesem Zeitpunkt schon ausreichend gesorgt. Bevor er Teilhaber einer kleinen Kette logopädischer Praxen wurde, arbeitete Hermes nämlich unter dem Pseudonym "Lars Johansson" beim 2011 eingestellten Gewinnspiel-Sender "9live". "Das weiß eigentlich niemand: Ich habe tatsächlich mal eine Abmahnung bekommen", beichtete er Jauch.
Plätzchenmaschine oder Penispumpe?
Auslöser war eine Plätzchenmaschine, die es in einer der Sendungen zu gewinnen gab. Die Maschine bestand aus einem Vakuumrohr und einem Hebel. "Der Gewinn hieß deshalb bei uns intern Penispumpe", so Hermes. Doch er machte den Gag auch vor der Kamera: "Ich habe das Ding genommen und hielt es mir vielleicht in den Lenden-Bereich. Dazu habe ich live geschrien, wer diese Penispumpe gewinnen möchte."
Die Konsequenzen folgten auf dem Fuße: Der Sachpreissponsor kündigte die Zusammenarbeit. Hermes selbst wurde abgemahnt und ein Jahr lang als Moderator suspendiert. Jauch konnte darüber jedoch nur müde lächeln. "Da habe ich auch gute Geschichten. Ich habe hier schon Sachen gemacht, da sind auch Zusammenarbeiten dann gekündigt worden", berichtete er.
Jedoch hat das für Jauch offenbar keine Konsequenzen. "Ich kann alles sagen. Sagen Sie mir irgendwas, was ich sagen soll, ich sag es", forderte er den Kandidaten auf. Der wollte jedoch lediglich ein Gedicht hören. Jauch meisterte die Aufgabe mit Bravour und schickte hinterher: "Das ist Hochkultur, dafür steht ja RTL." Voller Selbstbewusstsein forderte er seinen Sender dann sogar auf, ihn rauszuschmeißen. "Sperren Sie mich doch mal für ein Jahr, trauen Sie sich doch!", sagte er an die Kamera gewandt. Das wird sich RTL jedoch wohl nicht leisten.
- Wer wird Millionär vom 26. Mai 2022