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TV-Tipp: "Marie Brand" ermittelt zum 30. Mal


TV-Tipp
"Marie Brand" ermittelt zum 30. Mal

Von dpa
02.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Marie Brand (Mariele Millowitsch, r) und Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann, l) werden von Schwester Hilli (Henriette Richter-Röhl) durchs Krankenhaus geführt.Vergrößern des Bildes
Marie Brand (Mariele Millowitsch, r) und Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann, l) werden von Schwester Hilli (Henriette Richter-Röhl) durchs Krankenhaus geführt. (Quelle: Guido Engels/ZDF/dpa./dpa)
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Köln (dpa) - Dieser Satz stammt nicht etwa von einem blutrünstigen Serienkiller, sondern von einer Krankenschwester: "Es verändert sich etwas, wenn Sie das Herz herausschneiden." Schwester Hilli erklärt Kommissar Jürgen Simmel ihre Sicht auf ein hoch emotionales und gesellschaftlich relevantes Thema: Organspende.

8448 Menschen standen Ende vergangenen Jahres auf der Warteliste für ein Organ, wie aus Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation hervorgeht. Seit einigen Jahren sinkt allerdings die Zahl der postmortal gespendeten Organe auf zuletzt 2905. 933 Menschen spendeten 2021 nach ihrem Tod ein Organ oder mehrere Organe.

Dass sich Ermittler Simmel und seine Kollegin Marie Brand mit dem Thema befassen müssen, liegt an einem ermordeten Anästhesisten in der Raucherecke einer Klinik. Er hätte die Eltern einer Jugendlichen über den Hirntod ihres Kindes aufklären sollen - und sie um eine Organspende bitten. "Marie Brand und der überwundene Tod" ist der 30. Fall der Krimireihe. Das ZDF zeigt ihn am Mittwochabend (20.15 Uhr).

Autorin Ingrid Kaltenegger hat ein Drehbuch geschrieben, dass das sensible Thema aus vielen Facetten beleuchtet: Hier die verzweifelten Eltern, die an das Wiederaufwachen der Tochter glauben wollen. Da die Ärzte, denen die Zeit für einen lebensrettenden Eingriff davonrennt. Und Schwester Hilli, die detailreich erklärt, mit welchen Tests überprüft wird, ob ein Patient noch Reaktionen zeigt.

Dass ein so ernster Anlass im Fokus einer "Marie Brand"-Folge steht, ist eher ungewöhnlich. "Es ist nicht einfach, um so ein Thema einen Krimi zu bauen", sagt Hauptdarstellerin Mariele Millowitsch im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Das darf nicht bemüht wirken." Simmel-Darsteller Hinnerk Schönemann findet: "Das muss erzählt werden." In die Serie gehörten auch mal schwerere Themen.

Das Kölner Duo ermittelt seit 2008 im Zweiten, zuletzt mittwochs oder samstags, jeweils zur besten Sendezeit. Und das ziemlich erfolgreich: Beim jüngsten Fall im November schalteten 8,15 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen ein, ein Marktanteil von 27,6 Prozent.

Dabei spielt immer auch das Miteinander der kontrastreichen Ermittler eine Rolle: sie mathematisch hochbegabt und strategisch denkend, er eher pragmatisch und bisweilen impulsiv. So geraten die Figuren auch mal aneinander, was Millowitsch und Schönemann beide mögen. "Würde das wegfallen, würde ganz schön was fehlen", sagt der Schauspieler. Gerade die Kombination trage zu den erfolgreichen Ermittlungen bei: Brand kombiniert schnell, Simmel ist intuitiver.

"Simmel ist kein Held", sagt Schönemann. Aber er sei menschlich: "Der tritt in Fettnäpfchen, kämpft mit sich, muss sich entschuldigen." Als Schauspieler sei es perfektes Training, eine solche bekannte Rolle weiterzuentwickeln. Brand mit ihren Ratschlägen für den Kollegen etwa in Sachen Frauen ticke anders als sie selbst, sagt Millowitsch. "Ich habe sonst nicht viel Mütterliches." Sie möge es, wenn es zwischen den beiden emotionaler werde und wenn es für Brand auch mal zur Sache gehe: "Wenn ich zusammengeschlagen werde, das macht mir Spaß."

Der aktuelle Fall ist weniger actionreich, weniger lustig, dreht sich behutsam um das Thema Organspende. Für die Hauptdarstellerin ist das voll in Ordnung: "Manchmal haben wir keinen Platz für Heiteres."

Wenn es nach Millowitsch und Schönemann geht, darf die Reihe noch lange so weitergehen. Erste Drehs sind auch schon eingetütet. Doch eines sollten Brand und Simmel aus ihrer Sicht unbedingt beibehalten: das Siezen. "Das ist ein Zeichen des Respekts voreinander", sagt Millowitsch. "Das heißt nicht, dass sie sich nicht nah sind." Auch Schönemann ist von dem Stilmittel überzeugt: "Die würden mit Krampf gerade mal den Vornamen rauskriegen", sagt er. "Und am Ende wären alle erleichtert, wenn sie wieder beim Sie sind."

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