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"Nord bei Nordwest"-Star Jana Klinge: "Ereignis, das mein Leben verändert hat"


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"Nord bei Nordwest"-Star
Jana Klinge: "Ich wäre in solche Entscheidungen gern involviert"

InterviewVon Maria Bode

Aktualisiert am 25.12.2021Lesedauer: 5 Min.
Jana Klinge: In der Krimireihe "Nord bei Nordwest" spielt sie die Rolle der Hannah Wagner.Vergrößern des Bildes
Jana Klinge: In der Krimireihe "Nord bei Nordwest" spielt sie die Rolle der Hannah Wagner. (Quelle: NDR/Sandra Hoever)

Seit bald einem Jahr verfolgt das Publikum Jana Klinge in "Nord bei Nordwest". t-online erzählt sie, auf welchen besonderen Meilenstein sie zurückblickt und weshalb an Weihnachten vegetarisch gespeist wird.

Im Januar 2021 flimmerte Jana Klinge erstmals als Oberkommissarin Hannah Wagner in der beliebten ARD-Krimireihe "Nord bei Nordwest" über die Bildschirme. Seitdem steht sie an der Seite von Hinnerk Schönemann und Marleen Lohse regelmäßig vor der Kamera. Ein Geschenk für die 41-Jährige, wie sie im Interview mit t-online verrät.

Zudem spricht die Mutter einer kleinen Tochter über einen Meilenstein im privaten Leben, das vegetarische Weihnachtsmenü, das in ihrer Familie kredenzt wird, Themen, die sie gerade besonders bewegen sowie einer Angelegenheit im Rahmen von "Nord bei Nordwest", bei der sie gern mehr Mitspracherecht gehabt hätte.

t-online: Die Quoten sprechen für sich. Warum lieben die Deutschen "Nord bei Nordwest"?

Jana Klinge: Allen voran ist es Hinnerk Schönemann, den die Leute lieben. Er verleiht seiner Figur eine einzigartige Verschrobenheit.

Außerdem hebt sich "Nord bei Nordwest" von vielen anderen Krimireihen ab, weil eine gewisse Absurdität Teil der Reihe ist. Das finde ich echt gut. Bei anderen Reihen gibt es zum Beispiel Berater aus der Polizei, die genau sagen, wie man was in der Realität machen würde. Bei "Nord bei Nordwest" brauchen wir diesen Realitätscheck nicht. In Schwanitz kann alles passieren, denn Schwanitz selbst gibt es ja nicht. Ich finde es super, dass die Reihe von diesem Skurrilen lebt. Es ist alles andere als eine klassische Krimireihe.

War es Ihr großer Wunsch, Teil von "Nord bei Nordwest" zu sein?

Tatsächlich nicht. Das Krasse ist: Als ich zum Casting ging, kannte ich die Reihe nur am Rande, hatte sie noch nie geschaut. Mir ist jetzt erst bewusst geworden, wie bekannt und beliebt "Nord bei Nordwest" ist. Das wurde im Nachklapp immer noch größer für mich.

Jana Klinge
Die Schauspielerin wurde in Osnabrück geboren und lebt in Berlin. Sie war bereits in zahlreichen TV-Serien und -Filmen wie "In aller Freundschaft" oder dem "Tatort" und 2018 im Kinofilm "Abgeschnitten" neben Moritz Bleibtreu und Jasna Fritzi Bauer

Das Publikum bekommt viel von der schönen Landschaft zu sehen. Wie ist Ihre Verbindung zur Natur?

Ich liebe die Natur und die Sehnsucht, dieses Bedürfnis, auf dem Land aufzutanken, wird immer größer. Gerade waren wir privat an der Ostsee. Wir versuchen, jedes Wochenende einmal aus Berlin rauszukommen und im Grünen spazieren zu gehen.

Wäre es eine Option, aufs Land zu ziehen?

Ich möchte es nicht missen, in Berlin zu leben – auch was die Infrastruktur angeht. Ich mag es, dass man alles so nah beisammen hat. Kultur und Kunst, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants. Das gehört einfach zu unserem Leben dazu. Aber zwischendurch mal umschalten auf Ruhe und sich zurückzuziehen ist wichtig, um wieder aufzutanken.

Umzüge könnte man als Meilenstein bezeichnen. Welchen Meilenstein hatten Sie zuletzt?

Mein letzter großer Meilenstein war tatsächlich der Einzug bei meinem Freund. Ich bin zwei Monate vor der Geburt unserer Tochter bei ihm eingezogen. Wir sind schon seit zehn Jahren zusammen, haben uns aber immer noch unseren persönlichen Raum bewahrt. Im Juli 2018 haben wir dann die Möbel rübergebracht, ich habe meine Wohnung aufgegeben und im September 2018 wurde unsere Tochter geboren. Das war das einschneidendste Erlebnis in meinem Leben. Auf Platz zwei ist schon die Zusage bei "Nord bei Nordwest" – nach der Geburt meiner Tochter war das das Ereignis, das mein Leben verändert hat.

Warum war das so lebensverändernd für Sie?

Vorher hatte ich hier und da mal ein paar Drehtage und wusste nie genau, was als Nächstes kommt. Diese zwei bis drei "Nord bei Nordwest"-Filme jährlich sicher zu haben, bringt schon eine ganz andere Ruhe für mich mit. Besonders jetzt, wo ich eine Familie habe.

Sie spielen auch viel Theater. Sind Sie da aufgrund der Pandemie noch einmal dankbarer für "Nord bei Nordwest"?

Absolut. Ich war Anfang 2020 auf Tournee mit dem Stück "Die Niere". Zu dem Zeitpunkt hätte ich niemals erwartet, dass Corona so unser aller Leben verändern wird. Dann wurde die Tour aufgrund der Pandemie abgebrochen. Anfang 2022 soll sie nachgeholt werden. Aber einige kleine Häuser springen jetzt schon wieder ab, beispielsweise weil sie die Hygienemaßnahmen nicht einhalten können. Diese Pandemie ist noch lange nicht vorbei.

Dennoch: Worauf freuen Sie sich im nächsten Jahr besonders?

Ich freue mich darauf, Hinnerk, Marleen und alle anderen von "Nord bei Nordwest" wiederzusehen. Außerdem bin ich gespannt auf die neuen Drehbücher und darauf, wer in Gastrollen wieder dazukommt. Das ist auch immer toll.

Warum?

In einem der Filme, die im Januar gezeigt werden, taucht der Ex von Hannah Wagner auf. Als ich das im Drehbuch gelesen habe, war die Spannung groß, wer diese Rolle wohl übernehmen wird. Unsere Casterin hat auf jeden Fall immer tolle Vorschläge.

Hatten Sie da Mitspracherecht? Denn mit ihm haben Sie schon eng zusammengespielt.

Leider nein, wegen Corona war es wohl schwierig, vorab Treffen zu arrangieren. Das fand ich schade. Letzten Endes haben wir auch so gut funktioniert, aber eigentlich wäre ich im Vorhinein in eine solche Entscheidung gern involviert. Zumal ich denke, es ist ein wichtiger Faktor, um den Charakter der Hannah rund zu machen. Mit welchem Mann sie vorher zusammen war, sagt ja etwas über die Figur aus.

Wie blicken Sie im Hinblick auf die Corona-Lage auf das Weihnachtsfest?

Es ist erschreckend. Mein Freund und ich werden uns boostern lassen, um sicher zu sein mit unseren Eltern. Wir hatten 2020 Corona und dann haben wir uns impfen lassen. Wir wollen die Reise dieses Jahr eigentlich nicht wieder absagen.

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Sie essen und kochen an Weihnachten seit Jahren vegetarisch. Wie kam es dazu?

Ich lebe nicht komplett vegetarisch, aber mein Freund und ich essen immer weniger Fleisch. Wir haben nie Wurst im Kühlschrank und bereiten auch zu Hause kein Fleisch zu. Meine Schwester und ihr Mann leben seit ein paar Jahren vegetarisch. Wenn wir dann an Weihnachten zusammen an der Tafel sitzen, fanden und fänden wir es komisch, wenn alle Gans und Klöße essen und zwei Leute vegetarisch.

Was bewegt Sie derzeit besonders?

Besonders bewegt mich zurzeit die Grenzpolitik zwischen Belarus und Polen. Das nimmt mich wirklich mit. Wir sind hier in unserem Weihnachtstaumel und dort sterben Menschen an den Außengrenzen der EU. Ich merke, dass es mir wirklich einen Stich ins Herz versetzt, wie würdelos die Menschen an den Grenzen leiden. Das ist untragbar, das sind schlimme Bilder. Das reißt mich gerade richtig weg. Und natürlich nervt mich auch die Spaltung zwischen Geimpften und Impfgegnern, diese angebliche Freiheitsverteidigung der "Querdenker".

Neue Folgen von "Nord bei Nordwest" gibt es in nächster Zeit einige. Am 25. Dezember 2021 läuft die Episode "Ho Ho Ho!". Am 6. Januar 2022 wird "Der Andy von nebenan" gezeigt, am 13. Januar "Der Ring" und am 22. Januar 2022 läuft "Wilde Hunde", jeweils um 20.15 Uhr im Ersten.

Verwendete Quellen
  • Telefonisches Interview mit Jana Klinge
  • Eigene Recherche
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