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"Friends"-Reunion: Zensur in China sorgt für Empörung


Gaga und Bieber weg
Zensierte "Friends"-Folge sorgt für Empörung

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 29.05.2021Lesedauer: 2 Min.
"Friends"-Reunion: Matthew Perry, Jennifer Aniston, Courteney Cox und Lisa Kudrow in einer Szene des neuen Specials.Vergrößern des Bildes
"Friends"-Reunion: Matthew Perry, Jennifer Aniston, Courteney Cox und Lisa Kudrow in einer Szene des neuen Specials. (Quelle: Terence Patrick/ap-bilder)
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Vor der Ausstrahlung der mit Spannung erwarteten "Friends"-Spezialfolge haben staatliche Zensoren in China die Auftritte von Stars wie Lady Gaga, Justin Bieber und der koreanischen Boyband BTS herausgeschnitten.

Empörung in China: Die bei der Führung der Kommunistischen Partei in Ungnade gefallenen Stars sind nicht mehr Teil des neuen "Friends"-Specials. "Ich habe seit Wochen auf die Friends-Wiedervereinigung gewartet, nur um festzustellen, dass die in China gezeigte Version völlig verstümmelt ist", schimpfte ein Nutzer in den Online-Netzwerken. "Warum können uns die Zensoren nicht einfach eine Sitcom genießen lassen?", fragte ein anderer Nutzer.

Lady Gaga waren 2016 Tourneen durch China verboten worden, nachdem sie sich mit dem im Exil lebenden Dalai Lama getroffen hatte. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter ist für die Führung in Peking ein rotes Tuch. Justin Bieber hat bereits seit 2014 Auftrittsverbot: Damals veröffentlichte er ein Foto von sich am umstrittenen Yasukuni-Schrein in Tokio – mit ihm gedenkt Japan der Kriegsopfer, darunter auch verurteilte Kriegsverbrecher aus dem Zweiten Weltkrieg.

So viele Teile der Show hat Chinas Führung gelöscht

Die koreanische Boyband BTS hatte die Chinas Kommunistische Partei im vergangenen Jahr verärgert, als sie über die "Geschichte des Leids" in der Region sprach, mit keinem Wort aber die chinesischen Soldaten erwähnte, die im Koreakrieg starben.

Die chinesischen Fans der US-Serie kritisierten zudem, dass aus der Spezialfolge "Friends: The Reunion" alle Bezüge zu lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen gelöscht wurden. Die in China gesendete Version war mehrere Minuten kürzer als die 104 Minuten lange Original-Version, die HBO Max am Donnerstag im Rest der Welt ausgestrahlt hatte. Die drei chinesischen Video-Plattformen iQiyi, Youku und Tencent Video reagierten nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zu der Zensur.

Chinesen nutzen "Friends" gerne zum Englischlernen

"Friends" wurde von 1994 bis 2004 gedreht und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die Stars der Sitcom – Jennifer Aniston, Courteney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc, Matthew Perry und David Schwimmer – waren für ein einmaliges Wiedersehen der Charaktere wieder vor die Kamera getreten.

Die Serie hat in China viele Fans unter den Angehörigen der Millennial-Generation und wird in Schulen auch zum Englischlernen empfohlen. In mehreren Städten Chinas gibt es Cafés, die dem beliebten Treffpunkt aus der Serie – Central Perk – nachempfunden sind.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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