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Rapperin Nura bei "Sing meinen Song": "Ich habe meiner Mutter sehr viel angetan"


Viele Tränen bei "Sing meinen Song"
Rapperin Nura: "Ich habe meiner Mutter sehr viel angetan"

Von t-online, mbo

04.05.2021Lesedauer: 4 Min.
"Sing meinen Song": An Nuras Abend liefen mehrfach die Tränen.Vergrößern des Bildes
"Sing meinen Song": An Nuras Abend liefen mehrfach die Tränen. (Quelle: TVNOW / Markus Hertrich)

An diesem Dienstag steht Rapperin Nura im Mittelpunkt der beliebten Vox-Show "Sing meinen Song". Immer wieder fließen bei ihr die Tränen, vor allem beim Berichten über ihre eigene Vergangenheit.

Nura hat bei den übrigen "Sing meinen Song"-Stars längst Eindruck hinterlassen. "Nura hat eine große Klappe, aber das ist gut so, sie setzt sich für die richtigen Dinge ein, distanziert sich von Homophobie, Fremdenfeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus", befindet Sänger Joris über die Rapperin. Stefanie Heinzmann meint: "Nura schafft es, das ungefiltert auf den Punkt zu bringen." Mit vielen ihrer Texte verarbeitet sie Erfahrungen. Das wird an ihrem Abend einmal mehr klar. Immer wieder kommen der 32-Jährigen die Tränen.

Im Alter von zwei Jahren floh Nura mit ihren drei Geschwistern und ihrer damals erst 25 Jahre alten Mutter aus Kuwait über die Türkei nach Deutschland. Im tiefsten Winter kam die Familie in einem Asylheim in Oberhausen an. "Ich hätte das mit 25 nicht geschafft. Ich hätte es nicht mal allein über eine Grenze geschafft vor fünf Jahren", stellt Nura im Gespräch mit "Sing meinen Song"-Gastgeber Johannes Oerding und den übrigen Stars klar.

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Schließlich berichtet Nura: "Ich war ein sehr anstrengendes Kind". Als Jugendliche habe sie sich selbst ein Piercing gestochen, ihre Mutter sei "extrem ausgerastet", erzählt Nura und sagt: "Ich glaube, ich hatte eine Blutvergiftung, meine ganze Haut ist abgegangen." Auch von ihrer Schulzeit berichtet Nura: "Ich habe Schule gehasst, weil es da nur um Oberflächlichkeiten ging und bin dann einfach nicht mehr hingegangen." Mit 13 oder 14 Jahren ist Nura, die heute in Berlin lebt, freiwillig ins Heim gezogen.

"Ich bin einfach ausgezogen, dann war ich im Heim"

Sie habe Stress mit ihrer Mutter gehabt. "Ich habe das auf die Spitze getrieben, bin dann irgendwann einfach ausgezogen, dann war ich im Heim." Dort habe sie die ersten Monate und Jahre genossen, dass sie Taschengeld bekam, ein eigenes Zimmer hatte. "Das hatte ich Zuhause nie. Ich habe von meiner Mutter das verlangt, was alle meine deutschen Freunde hatten, aber wie soll ich das von einer Frau verlangen, die nicht die selben Möglichkeiten hat." Sie bezeichnet sich als "kleines Egokind" und erklärt, dass ihre Mutter immer alles getan habe, um sie und ihre Geschwister gut aufzuziehen, sie habe drei Putzjobs gehabt, um ihre Kinder zu versorgen, sei überfürsorglich gewesen, berichtet Nura.

"Ich habe so viel von dieser armen Frau ... ich habe ihr sehr viel angetan", gesteht Nura unter Tränen und fügt hinzu: "Deswegen bin ich so froh, dass ich meine Mama jetzt glücklich machen kann. Die Heimzeit war gut, weil ich Abstand gebraucht habe und der Mensch geworden bin, der ich sein wollte. Ich konnte mich entfalten. Aber das liegt nicht an meiner Family." Heute habe sie ein wunderbares Verhältnis zu ihrer Mutter, so Nura.

Die getauschten Songs

DJ Bobo tritt als Erster auf, mit der Songauswahl hatte er seine Probleme, weil er so wenig verstand. "Ich bin fast durchgedreht. Irgendwann kam ich aber an einen Song und ich wusste, dass ist der Song schlechthin." Dabei handelt es sich um "On Fleek". Der Schweizer sorgt mit seiner Version für Begeisterung. Joris nimmt ein Lied, mit dem er die partymachende Nura repräsentieren will: "Wir müssen auch den Spaß mit reinbringen. Deswegen habe ich von dir 'Habibi' genommen."

Das Lied "Kein Bock" wird interpretiert von Gentleman. Er macht daraus eine Reggaeversion. Gastgeber Johannes Oerding singt "Ohne Sinn" und hinterlässt mit einer souligen Performance und seiner grandiosen Stimme Eindruck. Ian Hooper wählt den Song "Auf der Suche". Dieses Lied hat Nura an dem Tag geschrieben, an dem sie von Zuhause weggelaufen ist. "Ich weiß nicht, woher ich diese Eier hatte. Ich bin einfach losgelaufen und wusste gar nicht wohin. Sorry, dass ich jetzt schon heule", sagt sie erneut unter Tränen. Auch während der Performance des Mighty-Oaks-Frontmannes muss sie weinen.

Genauso wie Kollegin Steffi Heinzmann, die erklärt: "Ich bin aus der Schweiz, ich hatte die schönste Kindheit der Welt, ich bin so behütet aufgewachsen. Es macht mich unendlich traurig, dass Menschen sowas durchmachen müssen." Heinzmann teilt dann mit, dass sie Nuras Song "Babe" singt. "Boah Leute, ich kann doch hier nicht die ganze Zeit heulen. Ich habe diesen Song für meinen 2018 verstorbenen Freund Sam geschrieben", erklärt diese. Stefanie Heizmann empfindet dies als große Bürde, habe davon nichts gewusst, als sie sich das Lied ausgesucht hat. "Ich habe ein bisschen Angst davor, weil ich Nuras Gefühle nicht verletzen möchte." Sie hat das Lied schneller gemacht, grooviger, bei Nura laufen die Tränen. Nach dem Auftritt sagt sie: "Ihr habt genau die Lieder gepickt, als wolltet ihr, dass ich heule."

Am Ende kürt Nura die "Babe"-Version von Stefanie Heinzmann zum Song des Abends. Sie stellt über die fröhlichere und schnellere Variante fest: "Ich heule jedes Mal, wenn ich diesen Song singe auf der Bühne bis zum geht nicht mehr. Ab jetzt werde ich deine Version singen. Das ist einfach Party, das ist einfach Sam, du hast den Song krasser gemacht."

Verwendete Quellen
  • "Sing meinen Song" vom 4. Mai 2021
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