Der 50. Fall für Moritz Eisner Lohnt sich das Einschalten zum neuen "Tatort" aus Wien?
Für Schauspieler Harald Krassnitzer ist dieser "Tatort" ein Jubiläum. Doch nicht nur deshalb ist der neue Wiener Fall mit dem Titel "Die Amme" so sehenswert – es wird zweifellos schaurig.
Der "Tatort: Die Amme" markiert nicht nur den 50. Fall des Kommissars Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), der seit 1999 in Wien ermittelt. Zudem steigt Assistentin Meret Schande (Christina Scherrer) etwas größer ein. Doch vor allem der sehr düstere Fall und die Bilder machen den neuen Krimi so spannend.
Zwei Morde und zwei vermisste Kinder halten Oberstleutnant Moritz Eisner und Majorin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) in Atem. So sehr, dass Fellner wegen der Anspannung und Erschöpfung kein Auge mehr zutut. Sie ist übelgelaunt. "Es kann niemand was dafür, wenn Du nicht schlafen kannst", wird sie von Kollege Eisner angeraunzt. Doch sein anfänglich harter Ton wird immer weicher.
Ein drogensüchtiger Psychopath entführt Kinder
Die Frage nach dem Täter erübrigt sich für das Publikum. Bald ist klar, dass der zwielichtige und doppelgesichtige Janko (Max Mayer) zwei Gelegenheitsprostituierte erstochen und ihre kleinen Söhne entführt hat. In Frauenkleidern mordet er, in Frauenkleidern versucht der drogensüchtige Psychopath eine Art Mutter für die ans Bett geketteten Kinder zu sein. Die etwa zehnjährigen Jungen erleben einen Alptraum. Ihr Leben scheint in Gefahr. Zumindest gehen Eisner und Fellner davon aus, dass ihre Ermittlungen ein Rennen gegen die Zeit sind.
Unterstützung bekommen die beiden diesmal von einer neuen Assistentin. Meret Schande (Christina Scherrer) ersetzt Manfred Schimpf alias Thomas Stipsits. Die Yoga-begeisterte Schauspielerin gibt eine beflissene Kollegin, die auch mit rüder Kritik zurechtkommt. Die etwas schräge, humorige Art von Stipsits sieht ihre Rolle nicht vor.
Die Angst um die Jungen dürfte auch dank der Musik von Markus Kienzl viele fesseln. Sorgfältig wurde darauf geachtet, dass die als Gefängnis dienenden Wohnungen maximale Freudlosigkeit ausstrahlen. Eisner und Fellner kommen dem Täter zwar immer näher, aber einen wirklichen Durchbruch bringen selbst wichtige Hinweise eines überlebenden Opfers nicht. Da muss schließlich die zufällige Beobachtung einer Zeugin helfen. Es kommt zum blutigen Showdown.
- Nachrichtenagentur dpa
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