"Der Fluch der weißen Möwe" So blutig wird der neue Borowski-"Tatort" aus Kiel
Wie eine stumme Zeugin begleitet eine Möwe im neuen Kieler "Tatort" das tragische Geschehen: Das Kommissarsduo Borowski und Sahin ermittelt nach einem blutigen Mord unter Polizeischülern.
Axel Milberg schlüpft wieder in seine Paraderolle des Kieler Kommissars Klaus Borowski. Im neuen "Tatort" kommt es zum Mord an einer Polizeischule. Direkt vor den Augen des Ermittlers und seiner Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) wird ein junger Polizist erstochen. Worum es im weiteren Verlauf des Krimis geht und ob sich das Einschalten lohnt, erklären wir hier.
Darum geht's im Kieler Krimi
Kommissar Klaus Borowski und Kommissarin Mila Sahin geben einen Workshop an einer Polizeischule. Während einer praktischen Übung sticht Polizeischülerin Nasrin Erkmen (Soma Pysall) plötzlich brutal auf ihren Mitschüler Sandro (Louis Held) ein. Dieser erliegt wenig später seinen schweren Verletzungen. Nasrin wird sofort festgenommen, kann sich allerdings an nichts erinnern. Borowski und Sahin nehmen die Ermittlungen auf.
Währenddessen bricht für Nasrins Freund Tobias (Enno Trebs) eine Welt zusammen. Er musste zusehen, wie seine große Liebe einen Kollegen ermordet. Der junge Polizist sucht verzweifelt nach einer Antwort. Bei den Untersuchungen decken die Kommissare eine Verbindung zu Nasrins Freundin Jule (Caro Cult) auf, die sich kurz davor von einem Hochhausdach in den Tod stürzte. Den Zusammenhang erfahren Sie heute Abend um 20.15 Uhr im "Tatort: Borowski und der Fluch der weißen Möwe" im Ersten.
Lohnt sich das Einschalten?
Der "Tatort" ist sehenswert und besonders emotional für das ermittelnde Duo. Schließlich geschieht der Mord vor ihren Augen, in ihrem Unterricht, weshalb die Schuldfrage die gesamten 90 Minuten wie eine dunkle Wolke über den Köpfen von Borowski und Sahin schwebt. Dabei geraten sie auch mal aneinander – und begegnen sich dabei auf Augenhöhe.
Im Krimi gibt es einige Überraschungsmomente, die beim Publikum für Adrenalinkicks sorgen dürften. Neben dem Einblick in den herausfordernden Alltag an Polizeischulen, werden die Folgen eines schweren Traumas deutlich, die eine Spirale der Gewalt auslösen.
Borowski wirkt bei diesem Fall wie eine Nebenfigur – was weder gegen die schauspielerische Leistung von Axel Milberg noch gegen die Handlung des Krimis spricht. Vielmehr zeugt das von einem grandiosen Ensemble, in das sich die Figur des Ermittlers wunderbar einfügt. So brilliert unter anderem Kida Khodr Ramadan in der Rolle eines verbitterten Vaters, der um seine Tochter Jule trauert.
Eine gewisse Dramatik birgt auch das Symbol der titelgebenden Möwe, die im Laufe des "Tatorts" immer wieder auftaucht. Das Publikum fliegt etwa zu Beginn wie ein Vogel über die Dächer Kiels. Großartig inszeniert sind auch die Flashbacks von Nasrin, die durch besondere Effekte für Gänsehaut sorgen.
Wer allerdings kein Blut sehen kann, ist bei diesem Krimi an der falschen Adresse. Schon fast à la Quentin Tarantino fließt einiges davon – selbst Sahin und Borowski sind von oben bis unten mit roten Flecken bedeckt. Alles in allem läuft heute Abend ein spannender und gelungener "Tatort".
- Nachrichtenagentur spot on news