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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kritik wegen Buschbränden Sarah Knappik: "Gut, dass das Dschungelcamp stattfindet"
Soll das Dschungelcamp dieses Jahr trotz der Buschbrände ausgestrahlt werden? Ex-Dschungelcamperin Sarah Knappik bringt im Gespräch mit t-online.de eine neue Idee auf.
In Australien brennen die Wälder, Promis aus aller Welt spenden für das Land, die Opfer, die Tier- und Pflanzenwelt. Derweil bereiten sich zwölf deutsche Stars auf den Einzug ins Dschungelcamp vor. Mitten in Australien auf einem ehemaligen Farmgelände in New South Wales wird ab Freitag zum 14. Mal "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" stattfinden.
Sarah Knappik verbrachte selbst mehr als zehn Tage im Dschungelcamp, sie war Teil der fünften Staffel im Jahr 2011. Auch wenn sie die Show damals freiwillig verließ, hegt sie heute keinen Groll mehr gegen das RTL-Format. Im Gegenteil: Knappik wird auch dieses Jahr das Dschungelcamp verfolgen und beobachtet die aktuellen Diskussionen angesichts der Buschbrände mit Unbehagen.
Die Kritik am RTL-Camp hält Knappik für überzogen
"Ich finde es sehr schade, dass angesichts der Buschbrände alles auf den Dschungel projiziert wird. Das Dschungelcamp ist einmal im Jahr eine große Zusammenführung vieler Menschen – und das TV-Publikum freut sich da total drauf. Das ist wie die Fußball-WM der Unterhaltungsbranche", so die 33-Jährige, die "ein bisschen Ablenkung" in der momentanen Situation angebracht findet. "Ich finde es gut, wenn Menschen einfach mal in eine andere Welt eintauchen können." Schließlich würde sich bei den Australian Open, die am 20. Januar starten, auch kein Mensch aufregen.
Auch, was die Möglichkeiten von RTL vor Ort angeht, hat sie eine klare Meinung, die sie im Gespräch mit t-online.de erläutert: "Es gibt viele Angestellte, die direkt in Australien leben, und auch immer wieder dort arbeiten. Nicht nur das deutsche Dschungelcamp, auch das britische Pendant wird dort gedreht. Das ist eine weltweite Sendung, viele Australier leben davon und die sind dankbar, dass sie diesen Job haben. Ich war vor Ort, ich weiß das! Deswegen ist es gut, dass die Show stattfindet. Vor allem für die Leute, die mit dem Dschungelcamp in Australien Geld verdienen."
Was viele nicht wüssten: "Alle Kandidaten müssen eine australische Steuer bezahlen." Auch in dieser Hinsicht sei die Show für das Land wichtig.
Zugleich bringt die ehemalige Dschungelcamp-Kandidatin eine Idee auf, wie RTL und auch die Teilnehmer in diesem Jahr aktiv Hilfe leisten können: "Gerade weil sie bei RTL immer den Spendenmarathon veranstalten, sollten sie Geld von den Dschungelcamp-Einnahmen spenden. Zum Beispiel, indem 50 Prozent aller Einnahmen durch Anrufe an die Opfer in Australien gehen. Oder die 100.000 Euro Gewinnprämie gehen an eine Organisation vor Ort. Dann hat Unterhaltung auf einmal eine ganz andere Wertigkeit."
Dschungelcamp-Kandidaten auch in der Verantwortung
Neben dem Sender sind es aus Sicht von Sarah Knappik auch die Kandidaten, die Verantwortung zeigen können. Sie betont, dass das jedem selbst überlassen sei, schließlich engagieren sich viele Stars auch anderweitig für Tiere oder den Planeten. Sie selbst sei Teil der Initiative "Plant-for-the-Planet", die für mehr Klimagerechtigkeit Bäume pflanzt.
Knappik zu t-online.de: "Sie könnten ihre Gagen spenden für die australischen Organisationen, die gerade unfassbar Hilfe brauchen. Die Feuerwehrmänner und die ganzen freiwilligen Helfer brauchen jede Unterstützung, die sie kriegen können. Wir sind eine Welt und wir sind alle gemeinsam für das ganze Weltklima verantwortlich."
RTL will im Dschungelcamp Ankündigung machen
Auch sie selbst würde sich bereit erklären, in Australien zu helfen. Die Bilder der toten Koalabären hätten sie sehr mitgenommen: "Wenn auch andere mithelfen, fliege ich nach Australien und pflege die armen Tiere", so Knappik.
RTL gab im Gespräch mit t-online.de nicht preis, ob es dieses Jahr zu einer Spendenmöglichkeit kommt. Zum Start des Dschungelcamps würden auch die Buschbrände thematisiert, so ein Sprecher.
- Interview mit Sarah Knappik