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"Polizeiruf 110" aus Magdeburg: Tragischer Unfall beim illegalen Autorennen?


Fall aus Magdeburg
Der neue "Polizeiruf" trumpft nicht nur mit Pferdestärken auf

Von dpa, t-online, mbo

Aktualisiert am 23.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Szene vom nächtlichen Treffen der Gruppe "Le Magdeburg": Gerdy (Axel Zerbe) rastet aus.Vergrößern des Bildes
Szene vom nächtlichen Treffen der Gruppe "Le Magdeburg": Gerdy (Axel Zerbe) rastet aus. (Quelle: MDR/filmpool fiction//Stefan Erhard)

"Und nun ist sie tot, weil sie einem Rennauto im Weg gestanden hat, ja?" – Klaus Wagner hat seine Tochter verloren. Der neue "Polizeiruf" handelt von Geschwindigkeit und verwirrender Liebe.

Sara stirbt nachts um 3.00 Uhr auf den menschenleeren Straßen Magdeburgs. Ein Auto hat die junge Frau erfasst. Es war etwa 150 Stundenkilometer schnell. Sara trägt Kopfhörer, hat das heranrasende Fahrzeug nicht bemerkt. War es ein tragischer Unfall bei einem illegalen Autorennen? Oder Absicht? Der Fahrer hält zunächst an, flüchtet dann aber mit quietschenden Reifen. Niemand hat etwas gesehen und die Straßenreinigung unwissend wichtige Spuren beseitigt.

Geschwindigkeitsrausch und Dreiecksbeziehung

Im Magdeburger "Polizeiruf 110" mit dem Titel "Crash" geht es um den Geschwindigkeitsrausch, um getunte Boliden und eine verzwickte Liebesbeziehung. Hauptkommissar Dirk Köhler (Matthias Matschke) und Hauptkommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) ermitteln in dunklen Hinterhofwerkstätten, in der Tuningszene und im Internet, wo sich Mitglieder der Gruppe "Le Magdeburg" mit ihren viel zu lauten und viel zu schnellen Autos brüsten. Mehrere Männer mit Hang zu zu vielen Pferdestärken und Plastikspoilern rücken nach einer Observation ins Visier der Ermittler. Hat einer von ihnen Sara totgefahren? Und wenn ja, warum?

Schon bald kommt Saras Beziehung zum notorisch klammen Paketboten Henry Otto (Dennis Mojen) und dem gut betuchten Unternehmersohn Henry Müller (Anton von Lucke) ans Licht. Beide lieben die Geschwindigkeit. Es ist eine Dreiecksbeziehung: Das Ermittlerduo findet heraus, dass Sara beide Männer liebte – zuletzt war sie wohl mehr dem reichen Henry zugetan, der beim Rasen gern klassische Musik hört. Die komplizierte Beziehungskiste spitzt sich zu, als bei der Obduktion Saras Schwangerschaft bekannt wird.

Rundum authentisch

"Crash" ist ein sehenswerter Krimi, der am Rande auch die Schwierigkeit des Nachweises illegaler Autorennen und deren juristische Bewertung thematisiert. Brasch und Köhler ermitteln, anders als in den vorangegangenen Folgen, gemeinsam. Als Team handeln sie schnell und strategisch. Es gelingt ihnen, die ganze Dramatik hinter dem Tod der jungen Frau aufzudecken. Die Dialoge sind authentisch, der Fall letztendlich auch.

Ben Becker ist in der Rolle des alleinerziehenden Vaters der Toten hervorzuheben. Dem 53-jährigen Charakterdarsteller und Sänger gelingt es, einen tief Trauernden ohne Tränen zu spielen. Als er von der Schwangerschaft erfährt, fragt er: "Und das Ding ist jetzt auch tot?" Doch der Zuschauer spürt seine Zerrissenheit, seine Verzweiflung sowie seine traurigen und düsteren Gedanken, die er am Ende in die Tat umsetzt.

Verwendete Quellen
  • dpa
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