Mit 76 Jahren Ex-"Tatort"-Kommissar Jochen Senf gestorben
Trauer um Jochen Senf! Der Schauspieler ist im Alter von 76 Jahren in der Nacht zum Sonntag in Berlin gestorben. Das teilte sein Bruder Gerhard der Deutschen Presse-Agentur mit.
17 Jahre lang stand er für den "Tatort" vor der Kamera, ging im Saarland auf Verbrecherjagd. "Salü Palu" hieß die erste Folge im Januar 1988. Es ging um Mädchenhandel und Prostitution im Grenzgebiet. Max Palu war unter den ARD-Kommissaren eine echte Type. Und so spielte sich der kahlköpfige Ermittler schnell in die Herzen der Zuschauer.
Max Palu war seine erste große Fernsehrolle. "Ich spiele den Kommissar so, wie ich selbst bin", sagte er, als er mit 45 Jahren mit dem "Tatort" anfing. Vor den Dreharbeiten gestand er: "Ich weiß nicht mal, wie man eine Pistole hält."
Das Aus als Kommissar kam 2005 – lange, bevor der große Hype und die Krimiflut im Fernsehen einsetzten. Danach wurde es ruhig um den ehemaligen Ermittler, abgesehen von kleineren TV-Auftritten wie in den Serien "In aller Freundschaft" oder "SOKO Stuttgart". 2015 flimmerte er mit "Unser letzter Sommer" ein letztes Mal über die Bildschirme.
"Es geht mir scheiße"
Wenige Monate später fingen die ersten Fans an, sich um Jochen Senf zu sorgen: Im Mai 2016 wurde der damals 74-Jährige in ein Berliner Pflegeheim gebracht. Acht Wochen zuvor lag der gebürtige Frankfurter im Krankenhaus. Damals sagte er der "Bild"-Zeitung: "Es geht mir scheiße." Über seine Krankheit wollte der TV-Star jedoch nichts Genaueres verraten, nur das Laufen falle ihm schwer.
Jetzt ist Jochen Senf tot. Er hinterlässt eine Tochter und einen Sohn im Erwachsenenalter. Von der Mutter seiner Kinder lebte er getrennt. Einige Jahre war der Schauspieler mit Margret Lafontaine, der Ex-Frau des einstigen saarländischen Ministerpräsidenten, zusammen.
Der Saarländische Rundfunk, sein langjähriger Heimatsender, würdigte den Ex-TV-Ermittler unter anderem in einem Tweet: "Rotwein, Baguette und Fahrrad: 17 Jahre lang verkörperte Jochen Senf den 'schrulligen' Tatort-Kommissar Max Palu. Au revoir!"
- dpa