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Armin Rohde bei "Markus Lanz" mit bewegendem Auftritt


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Bewegende Beichte bei "Markus Lanz"
Armin Rohde: "Mein Großvater war eine Bestie"

Birgit Aßmann

Aktualisiert am 23.04.2015Lesedauer: 3 Min.
Armin Rohde erzählte bei "Markus Lanz" bewegend über die Vergangenheit seiner Familie.Vergrößern des Bildes
Armin Rohde erzählte bei "Markus Lanz" bewegend über die Vergangenheit seiner Familie. (Quelle: dpa)

Bei "Markus Lanz" werden immer wieder Themen aufgegriffen, die unter die Haut gehen. Am Mittwochabend saß Schauspieler Armin Rohde in der ZDF-Talk-Runde und sprach offen über seinen Großvater, den er selbst als "Bestie" bezeichnete. Bei Dreharbeiten zu einer Dokumentation über die Ahnen von Promis sei ihm die Akte seines Großvaters Franz Bayer in die Hände gefallen: Der war einst Mitglied der SS (Schutzstaffel der NSDAP) und stand nach dem 2. Weltkrieg wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" vor Gericht.

Rohde zeigte keinerlei Scheu, über dieses schlimme Kapitel aus der Vergangenheit seiner Familie zu sprechen. Der sonst so ruppig und rau wirkende TV-Mann zeigte hier seine gefühlvolle Seite und fand bei dem Thema die richtigen Worte. Er selbst habe den Vater seiner Mutter kaum gekannt. "Der ist gestorben, als ich vier Jahre alt war. Ich musste mich also nicht an einen liebevollen Großvater erinnern, der mir Taschengeld gegeben hat, um dann festzustellen, was für eine Bestie das war", berichtet Rohde bei Lanz.

"Schläger, Denunziant und Massenmörder"

Armin Rohde senkte seinen Blick und sagte mit nachdenklicher Miene: "Ich bin erst einmal zusammengebrochen, als ich erfahren habe, dass mein Großvater mit mehr als 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein Schläger, ein Denunziant, ein Massenmörder war." Ein Familientyrann sei er ohnehin gewesen, der die eigene Familie bedroht und die Frau vor den Kindern geschlagen habe. "Er hat wahrscheinlich einer eigenen Tochter ein Kind gemacht. Der Mann war eine Bestie, eine Bestie", wiederholte der Schauspieler ergriffen immer wieder. Diese Erinnerungen an die Familiengeschichte schienen ihn sichtlich zu bewegen.

Es herrschte Totenstille im Studio, während Rohde von seinen Gefühlen getrieben aufgeregt weiter erzählte. Der Großvater und die Geschichten über ihn hätten am Familientisch ohnehin keinen Platz gehabt und ihm sei klar geworden, warum seine geliebte Mutter über ihn nicht habe sprechen wollen. "Meine Mutter wollte auch verbrannt werden, damit es nur ja keinen Grabstein gibt, auf dem dann vielleicht noch unter ihrem Namen 'geborene Bayer' steht", so Rohde. Der Opa habe einfach nicht mehr auftauchen sollen, denn die Mutter habe sich für diesen Mann ihr Leben lang geschämt.

Trauer um die geliebte Mutter

Genauso viele Gefühle, oder sogar noch mehr, zeigte der "Tatort"-Kommissar bei Erzählungen über seine Eltern. Dem 60-Jährigen war anzumerken, mit wie viel Liebe er Anekdoten über seine bereits verstorbene Mutter erzählte. Er blühte regelrecht auf und lächelte breit - während er, aufgrund des Verlustes, auch Tränen in den Augen hatte. Immer noch Stille im Publikum. Und ein leise nachfragender Markus Lanz machte in der Sendung deutlich: So viele offen gezeigte Gefühle machten fast alle Zuhörer betroffen.

"Ich bin Mama-Sohn. Wenn ich etwas hatte, bin ich zu Mama gelaufen", erzählte Rohde mit einem strahlenden Lachen. Aber seine Mutter habe mit ihrem Sohn nie offen über den Großvater gesprochen. Sie habe ihr Leben lang zu diesem dunklen Kapitel geschwiegen, was Rohde heute noch sehr bedaure. Er selbst habe erst nach dem Tod seiner Mutter von der schrecklichen Vergangenheit erfahren. "Wenn ich das gewusst hätte.... ", sagte er, sprach aber nicht weiter. Zurück bleibt ein Bild von einem sehr gefühlsbetonten Armin Rohde, der in seinen TV-Rollen als harter Haudegen doch viel zu selten diese emotionale Seite zeigt.

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