Gabi muss wieder gehen Neue Kölner Assistentin kam bei "Tatort"-Fans überhaupt nicht an
Die neue Assistentin, die im jüngsten Kölner "Tatort: Wahre Liebe" den Kommissaren Schenk (Dietmar Bär) und Ballauf (Klaus J. Behrendt) tatkräftig unter die Arme gegriffen hat, gefiel den "Tatort"-Fans überhaupt nicht. In den sozialen Netzwerken überschlagen sich die negativen Kommentare. Dennoch schien der Fall insgesamt ganz gut anzukommen - über 10 Millionen schalteten im Ersten ein.
"Bei Assistentin Gabi hätte ich am liebsten immer den Ton abgedreht..", schreibt ein Facebook-Nutzer. Ein weiterer meint, man müsse "Gabi" die Note sechs geben: "Der Charakter überzeugt einfach nicht, ihre Präsenz scheint nichts zum Fall beigetragen zu haben, und diese Säuselstimme ist nicht auszuhalten! Hoffentlich ist ihr Praktikum bis zur nächsten Sendung beendet!"
"Die neue Kollegin war auch überflüssig, hat überhaupt nicht zum Team gepasst und wirkte eher lächerlich", watscht ein Fan die Neubesetzung ab. Gabis möglicherweise als drollig gemeinte Piepsstimme fiel bei fast allen Zuschauern durch.
Schweres Erbe: Franziska ist immer noch Nummer eins
Dabei hat der oder die Neue im Kreise der Kölner Kripo aber auch ein schweres Erbe anzutreten: Vorgängerin Franziska (Tessa Mittelstädt) war über 13 Jahre die Perle der beiden Kommissare, bevor sie während einer Geiselnahme in einem Gefängnis von einem Psychopathen grausam ermordet wurde. Und so war Neu-Assistentin Gabi (Kathi Angerer) mittlerweile die Dritte im Bunde der möglichen Franziska-Erben.
In der Episode "Der Fall Reinhardt" stärkte Mitarbeiter Tobias ( Patrick Abozen) den Beamten den Rücken, bei "Ohnmacht" war es Miriam (Lucie Heinze). Bis jetzt sind alle durchgefallen - denn auch Gabi steigt direkt nach dieser Episode wieder aus.
Piepsstimme wurde abgewatscht
Zugegeben, ihr Einstand im Präsidium verlief alles andere als glänzend: Sie setzte sich an ihrem ersten Tag aus Versehen an Schenks Schreibtisch und als der sie lautstark aufforderte, dort weg zu gehen, verschüttete sie vor Schreck eine Tasse Kaffee auf alle Unterlagen. Schenk war genervt und Gabi entschuldigte sich mit gewöhnungsbedürftiger Piepsstimme.
Mädchenhafte Maus wird zur engagierten Mitarbeiterin
Im Laufe des Films wurde jedoch klar, dass ihre übertriebe Mädchenhaftigkeit nur Fassade war und sich hinter der schüchtern und unsicher agierenden Maus eine toughe, mutige Mitarbeiterin verbarg. Sie bot sich als Lockvogel für den rätselhaften "Zauberer" an und geriet dabei in eine gefährliche Situation: Ihre Entführung durch den "Zauberer" bildete eine der wenigen spannenden Szenen in diesem Krimi. Trotzdem hat es nicht gereicht.
Männlicher Assistent in Köln?
In der "Bild"-Zeitung erklärt Schauspielerin Kathi Angerer jetzt, dass es während des Drehs durchaus noch die Option auf eine Fortsetzung als Gabi gegeben habe. Nun steht jedoch fest, dass das nicht der Fall ist. Angerer zeigt sich enttäuscht: "Leider hat man sich für einen männlichen Assistenten in Köln entschieden. Ich war vor allem überrascht, dass diese Entscheidung schon gefallen ist, bevor unser Film überhaupt geschnitten war."
Den genauen Grund kennt auch die 44-Jährige nicht, die gemeinsam mit ihren beiden Kindern in Berlin lebt und dort zum festen Ensemble der Volksbühne gehört: "Vielleicht hängt es mit dem Tod von Christian Tasche zusammen. Die Nachricht war für uns alle ein Schock, vor allem aber für Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär. Sie waren wirklich am Boden.“
Lustiger Dreh mit Christian Tasche
Christian Tasche, der in Köln seit 1997 die Rolle des Staatsanwalts Wolfgang von Prinz gespielt hatte, war während der "Tatort"-Dreharbeiten überraschend gestorben. Angerer spielte in seiner letzten Szene mit ihm zusammen: "Ich erinnere mich gut an unseren gemeinsamen Drehtag, ich habe Tränen gelacht. Wir mussten den Dreh mehrfach abbrechen.“
Die Schauspielerin wird sich nach ihrem allzu kurzen Ausflug in die "Tatort"-Welt wieder mehr dem Theater widmen. Die Rolle der Gabi war ihr ans Herz gewachsen: "Ich bin auch ein bisschen schusselig. Missgeschicke wie Kaffee umkippen passieren mir eigentlich tagein, tagaus."