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Metzger und Servatius kritisieren Aus für "Verbotene Liebe"


Metzger und Servatius kritisieren Aus für "Verbotene Liebe"
"Vielen aus dem Team bleibt nur der Weg zum Arbeitsamt"

dpa, t-online, CK/jho

21.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Gaben alles für die "Verbotene Liebe": Martina Servatius und Gabriele Metzger.Vergrößern des Bildes
Gaben alles für die "Verbotene Liebe": Martina Servatius und Gabriele Metzger. (Quelle: ARD/Timo Seidel)
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Das Aus für die "Verbotene Liebe" war für die Fans ein Schock. Am Freitag verkündete die ARD, dass sie nach fast 20 Jahren ihre Vorabend-Soap absetzen wird. Schauspielerin Gabriele Metzger, die seit dem Start 1995 die Rolle der Charlie Schneider spielt, sowie ihre Kollegin Martina Servatius (Elisabeth von Lahnstein) kritisieren nun den Umgang des Senders mit seiner Serie.

"Ich bin in den Garten gegangen, habe meinen Rasen gesprengt und geweint", erinnert sich die 54-jährige Metzger laut "Bild am Sonntag" an den Tag, als sie per Mail vom Ende der "Verbotenen Liebe" erfahren hat.

Sie kritisiert, dass man den "Look" der Serie nicht weiterentwickelt habe und "spannende Geschichten und Figuren, mit denen man sich identifizieren kann" zuletzt in den Hintergrund getreten seien. Nun glaubt sie, dass es viele Teammitglieder schwer haben werden: "Vielen bleibt nur der Weg zum Arbeitsamt", ist sie überzeugt. "Sie werden so schnell auch keinen neuen Job finden, weil es nicht mehr genügend fiktionale Formate gibt."

Metzgers Kollegin Martina Servatius (59) sieht zudem die Begründung der ARD, die Geschichten seien auserzählt, kritisch. Schließlich habe man die einzelnen Folgen der "Verbotenen Liebe" auf Wunsch der ARD um 20 Minuten verlängert. "Wir Schauspieler haben damals schon befürchtet, dass uns diese Entscheidung das Genick bricht", sagt sie.

"Wir haben uns atemlos gemacht"

Ähnlich sieht das Metzger, die in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa erklärt: "Wir haben uns atemlos gemacht mit diesem Produkt und schon seit zwei Jahren darauf gedrängt, wieder zu unserer Ursprungslänge zurückzukehren, weil wir gemerkt haben, wie schwer es ist, die doppelte Länge in einem solchen Format zu stemmen und wie abträglich das auch der Dramaturgie der Geschichten ist." 20 Minuten am Vorabend seien für viele Menschen besser integrierbar. "Mit 20 Minuten waren wir ja wesentlich erfolgreicher, und das muss Gründe haben. Die Geschichten lassen sich viel knackiger erzählen."

"Kampf gegen Windmühlenflügel"

Außerdem hätte sich die Zuschauerstruktur verändert. "Die Interessen der jungen Menschen haben sich da sehr verlagert und es ist ein müßiges Unterfangen, zu versuchen, sie einzufangen, wie wir das auf Wunsch des Senders versuchen sollten", glaubt Metzger. "Das ist ein bisschen wie ein Kampf gegen Windmühlenflügel, weil die jungen Leute einen Sender wie die ARD nicht häufig schauen. Die klicken dann in die Mediathek, was man an den hohen Zugriffszahlen sieht. Dadurch hat man dann vielleicht viele treue, ältere Fans im Fernsehen verprellt."

Geschockt sei sie vom Aus der Serie deshalb nicht gewesen, es habe schon lange Spekulationen gegeben. "Wir sind auch etwas versöhnt, weil wir keine Häme spüren, sondern Anerkennung dafür, dass wir Fernsehgeschichte geschrieben haben. Dafür, dass es uns schon so lange gibt und wir auf die doppelte Länge aufgebläht wurden, haben wir mit 1,2 Millionen Zuschauern noch eine sensationell respektable Quote."

Aus nach fast 20 Jahren

Am Freitag hatte die ARD offiziell verkündet, dass sie nach fast 20 Jahren und mehr als 4500 Folgen den Vorabend-Serienklassiker "Verbotene Liebe" einstellen werde. Die letzte Folge werde voraussichtlich Anfang 2015 ausgestrahlt. Die Nachfolge auf dem werktäglichen Sendeplatz um 18 Uhr werde Jörg Pilawas "Quizduell" antreten.

Die "Verbotene Liebe" läuft seit 2. Januar 1995. Seitdem wurden mehr als 4.500 Folgen gesendet. Erst kürzlich wurde Sila Sahin als neuer Star der Soap verpflichtet. Dennoch kommt das Aus für "Verbotene Liebe" nicht überraschend. Schon seit Längerem kämpft die Serie mit schwächelnden Quoten. Bereits 2011 wurde die zweite große ARD-Vorabendsoap "Marienhof" aus demselben Grund nach 19 Jahren eingestellt.

Schon im Mai musste "Verbotene Liebe" drei Wochen lang pausieren. Damals testete die ARD das Format "Quizduell" mit Jörg Pilawa auf dem Sendeplatz um 18 Uhr. Damals gab es als Trost für die Fans zwar täglich eine kurze Web-Episode als Ersatz, trotzdem fürchteten damals viele, dass das endgültige Aus für die Serie nahe sein könnte.

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