"Alles ist heute stylisch" Margarethe Schreinemakers kritisiert die heutige TV-Welt - und lobt Jenke
Sie war eins der großen Fernsehgesichter der 1990er Jahre. Margarethe Schreinemakers sorgte mit ihrer auffallenden Stimme und neuer Berichterstattung für Einschaltquoten - und wurde verehrt oder gehasst. Heute hat sie sich aus dem Showgeschäft zurückgezogen, doch eine Meinung hat sie immer noch. "Alles ist heute stylisch. Du wirst auf dem roten Teppich nur noch gefragt, was du für ein Kleid anhast", kritisiert Schreinemakers im Interview mit "dwdl.de".
"Die Welt besteht nur noch aus Labeln bis hin zur Clutchbag, die du trägst und es interessiert nur, wie die Haare gemacht sind", empört sich Schreinemakers. Im Gespräch mit den Journalisten Thomas Lückerath und Alexander Krei nimmt die heute 56-jährige Moderatorin kein Blatt vor den Mund und sagt offen, dass ihr an der heutigen TV-Welt nicht passt, wie sehr auf das Styling der Personen im öffentlichen Leben Wert gelegt wird.
"Das war früher nicht. Da gab es dann ein Thema auf dem sogenannten roten Teppich nach dem gefragt wurde. 'Wie finden Sie die Entscheidung von Bundeskanzler XY' und so weiter. Deine Meinung war irgendwie noch gefragt", berichtet Schreinemakers. Doch einen Lichtblick sieht sie am düsteren TV-Himmel. Jenke von Wilmsdorff liefert mit seinen kritischen und authentischen TV-Berichten Fernsehkost nach Schreinemakers' Geschmack. In seiner RTL-Reihe "Das Jenke-Experiment" unternimmt er Selbstversuche unterschiedlichster Art. So lebte er bereits mehrere Wochen als Alkoholiker, übernachtete als Obdachloser auf der Straße und durchlitt sogar mehrere Stunden künstlich simulierte Wehen.
"Plötzlich ist dann da so ein Typ, der sieht so aus, als wäre er morgens aus dem Bett gefallen, nicht geföhnt und nicht gestylt. Aber du merkst, der hat ein Gefühl, hat ein Herz und der ist wirklich echt, hat eine Haltung und ist authentisch", sagt Schreinemakers über Jenke von Wilmsdorff. Außerdem finde sie sehr sympathisch, dass Jenke sich auch nicht verkrampft darum bemüht, zu gefallen.
TV-Moderatorin als Möbel-Designerin
Die Moderatorin selbst hat dem Fernsehgeschäft den Rücken gekehrt. Sie hat im März 2009 dem Tod ins Auge geblickt und kam knapp mit dem Leben davon, als sie beim Joggen mit einem Herzstillstand zusammenbrach. Jetzt hat sie einen neuen Lebensinhalt gefunden. "Danach kam eine ganz kreative Ader", sagte sie bei "dwdl.de". Sie sei ein sehr großer Fan von Art-déco-Schränken und so kaufte sie sich einige dieser Möbelstücke und arbeitete sie nach eigenen Ideen um. Was sie nicht erwartet hatte: Das Styling ihrer Möbel ist sehr gefragt und so widmet sie sich aktuell dem Gestalten von Möbeln und einer eigenen Möbelinie mit Art-déco-Schränken