Comedian Oliver Welke "Programmmacher halten ihr Publikum für zu doof"
"Programmmacher halten ihr Publikum für zu doof", das findet ZDF-Comedian Oliver Welke und wünscht sich noch mehr humorvolle politische Sendungen im deutschen Fernsehen. Über Satire, Nachrichten und seinen Weg zum Comedian sprach er jetzt in einem Interview mit dem Magazin "Stern".
Satire als Reaktion auf Spott aus Kindertagen
Es war der Spott anderer Kinder in seinen Kindheitstagen, der die Karriere von "heute-show"-Moderator Oliver Welke als Comedian befördert hat. "Berufshumoristen arbeiten die Demütigungen des Schulhofs ab. Das Klischee stimmt", sagte Welke gegenüber dem "Stern". Besonders habe er die Demütigungen im Sport zu spüren bekommen. "Wenn im Sportunterricht eine Mannschaft zu gut war, wurde ich ihr als Handicap zugeteilt." Heute kommentiert Welke die großen Fußball-Events.
"heute-show" zur erfolgreichen Politsatire gemacht
Der 48-jährige Welke etablierte die im ZDF laufende "heute-show" als erfolgreiche Politsatire, die 2010 den Grimme-Preis gewann. Die Einschaltquoten des satirischen Wochenrückblicks am Freitag spätabends liegen über dem Durchschnittswert des ZDF.
Große Koalition liefert genug Stoff für Satire
Die große Koalition habe seinem Wochenrückblick in den ersten Monaten mehr Stoff geliefert als erwartet. "In dieser wunderbaren Anfangszeit hatte man das Gefühl, dass alle drei Minuten ein Minister mit einer weiteren Knalleridee nach vorne prescht."
Er empfiehlt seinen Zuschauern, neben der "heute-show" ebenso die echten Nachrichten zu verfolgen: "Dann versteht ihr die Gags auch besser."