"Die Welt braucht DSDS" Wieder Zoff mit Bohlen - nach vielen Emotionen stehen Halbfinalisten fest
Jetzt geht es langsam um die Wurst bei der RTL-Castingsshow "Deutschland sucht den Superstar", oder besser gesagt um eine halbe Million Euro und den Titel. Wer glaubt, dass die Show nach der zehnten Staffel am Ende ist, hat Dieter Bohlens Meinung noch nicht gehört: "Die Welt braucht DSDS". Und um die an Quotenschwund leidende Show weiter interessant zu gestalten, gab es in der Live-Show zum Viertelfinale Emotionen über Emotionen: Streit zwischen Juroren und Kandidaten und gefühlvolle Lieder.
Am Ende der Sendung musste Dieter Bohlen nochmal loswerden, dass es eine Welt ohne DSDS nicht geben kann. Er habe im Hotel in keinem der 300 Programme einen Musiksender gefunden und eröffnete nun der TV-Öffentlichkeit, dass es DSDS weiter geben müsse, damit "wir überhaupt noch Leute sehen, die Musik machen." Allerdings hätte man hier und da auf einige der RTL-Sänger verzichten können.
Das sahen anscheinend auch die Zuschauer so, denn erstmals fiel die Zuschauermarke bei DSDS unter drei Millionen, wie "dwdl.de" berichtet. Ist die TV-Nation dem Gesangs-Irrsinn überdrüssig geworden? Zumindest scheint der Abstieg des Formates rasant. Zu Beginn der aktuellen "Deutschland sucht den Superstar"-Staffel schien es im Januar noch, als habe RTL den Abwärtstrend der Castingshow mit leichten Änderungen am Konzept und einer neuen Jury stoppen können. Doch dann startete das Format so schwach wie nie zuvor in die Motto-Shows, die RTL in diesem Jahr zu "Live-Challenge-Shows" umgetauft hat. Am Osterwochenende wurde nun ein neuer Negativrekord aufgestellt - gewiss bitter für Bohlen.
"Mach dein Ding" provoziert Zoff
Doch an diesem DSDS-Abend geriet die Musik erneut ein wenig in den Hintergrund: Es gab wieder Zoff zwischen den Juroren, aber auch zwischen unzufriedenen Kandidaten und dem Pop-Titan. Da die gesanglichen Einlagen eher öde waren, sorgten zumindest die emotionalen Auseinandersetzungen für ein wenig Unterhaltung. Um es mit Bohlens Worten zu sagen: "Es war lustig, das ist gleich Unterhaltung und Unterhaltung liebe ich."
Das heutige Challenge-Motto lautete: "Mach dein Ding" und so modellierte sich Schönling Christopher den "Dirty Dancing"-Song "She’s like the Wind" in eine peppige Pop-Version um, mit der Jurorin Marianne Rosenberg "nicht viel anfangen" konnte. Und damit beschwor sie auch schon wieder einen riesen Streit mit Bohlen herauf. "Diese Version fand ich mega. Marianne macht Grufti-Musik und kann sowas nicht gut finden. Wenn sie mal auf so ein Playback singen würde, hätte sie mal wieder einen Hit", prophezeite Bohlen.
Und er kann das Sticheln nicht lassen und setzte noch eins drauf: "Wenn man erfolglos sein will, muss man den Weg weiter gehen." Besonders nett waren diese Aussagen nicht. Hatte er doch erst zu Beginn der Show versucht die Wogen zu glätten - nach dem Streit und den bösen Worten unter den Juroren in der vergangenen Woche. Mit kleinen Geschenken überraschte er seine Jury-Kollegen – ob ein Rosenstrauß für Rosenberg, Katzenfutter für Mieze und ein Playboy für Kay One wirklich das Richtige waren?
Daniel im Gefühlschaos
Während die fünf Kandidaten Christopher, Richard, Meltem, Yasemin und Aneta ihr Lob und ihre Kritik mit Fassung hinnahmen, flippte Daniel nach seinem ersten Auftritt wieder aus. Schon vergangene Woche motzte er nach seinem verpatzten Auftritt über den Pop-Titan und forderte ihn zur Aussprache - diese Blamage vor der Welt und seiner Familie wollte er sich nicht gefallen lassen. "Wenn du scheiße singst, werde ich dir weiter sagen, dass du scheiße singst", sagte Bohlen gelassen.
"Dieter, es reicht jetzt“, moserte Daniel weiter und holte sich nach dem Auftritt Nummer eins eine eiskalte Abfuhr ab. "Ich muss klar sagen: Der Auftritt war Horror. Da kam von vorne bis hinten nix rüber." Das hatte gesessen und Daniel stand kurz davor, zu platzen. Glücklicherweise performte er Tina Turners Song "The Best" grandios und wurde somit zum Challenge-Sieger gekürt. "Im ersten Durchgang war Daniel der Schlechteste, jetzt der Beste", konstatierte Bohlen. Mit diesen Gefühlsschwankungen war Daniel sichtlich überfordert und gewann am Ende auch noch den Wettbewerb und kann ein schickes Auto mit nach Hause nehmen. Ein ziemlich großer Gewinn für ein wenig unmotiviertes Rumgehopse auf der Bühne und drittklassigen Gesang.
"Das ist mein neues mich"
Gänsehaut, Standing Ovations und Lob holte sich auch endlich Aneta ab, der bisher immer nur eine perfekte Darbietung ohne Gefühle vorgeworfen wurde. "Schön, das ich mein neues Mich präsentieren kann", sagte Aneta strahlend. Doch bei Bohlen bleibt nichts unbemerkt. "Bei diesem gefühlvollen Gesang von dir ist es komisch, dass du so viele Fehler rein gesungen hast – aber diesmal mehr Emotionen gezeigt hast", urteilte der Pop-Titan. Irgendwas ist halt immer….
Nach viel Lob und Tadel der DSDS-Jury ziehen nun vier Halbfinalisten in die nächste Live-Show ein: Aneta, Meltem, Richard und der leicht zu erzürnende Daniel haben es geschafft. Yasemin und Christopher müssen nun die Koffer packen. Wir freuen uns nun auf weitere Gefühlsregungen – vor allem von Daniel, wenn er endlich bald aus der Show fliegen wird. Aber wir wollen ja nicht unken….