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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bei Markus Lanz spricht sie über den Tod Sonya Kraus: "Ich habe schon sehr früh ein Testament gemacht"

Als lustige, stets gut gelaunte TV-Blondine wurde Sonya Kraus bekannt. Doch bei Markus Lanz zeigte die ehemalige "talk talk talk"-Moderatorin nun ihre ernste Seite. In seiner ZDF-Talkshow sprach die 40-Jährige über den Tod, ihr Testament und das Thema Organspende. Außerdem verriet sie, wie sie sich ihre Beerdigung vorstellt.
Während es für viele ein Tabuthema ist, erklärte Kraus, sie habe "eine gewisse Abgeklärtheit" im Bezug auf den Tod und denke "unverkrampft" darüber nach. Das verdanke sie den Schicksalsschlägen in ihrer Kindheit. Kraus' kleiner Bruder starb am plötzlichen Kindstod, als sie gerade sechs Jahre als war. Fünf Jahre später beging ihr Vater Selbstmord. Die Moderatorin setzte sich deshalb schon früh mit ihrer eigenen Endlichkeit auseinander.
"Ich nehme auch den Pappsarg"
"Ich habe schon sehr früh ein Testament gemacht", erzählte Kraus in der Show. Darin sei auch ihre Bestattung geregelt. "Ich möchte die günstigste Low-Budget-Beerdigung", so die zweifache Mutter. Sie nehme auch den "Pappsarg", wenn das am günstigsten sei. Da sie nicht an ein Leben nach dem Tod glaube, sei ihr "wurscht", was mit ihrem Körper passiere. Das Geld, das man bei der Beerdigung spare, könne man schließlich besser verwenden. Kraus einziger Wunsch ist, eine "pflegeleichte" Tote zu sein: "Ich möchte meinen Liebsten wenig Arbeit machen."
Begraben werden möchte die Frankfurterin nach ihrem Tod nicht unbedingt - nur wenn das günstiger sei als Verbrennen. Denn mit Friedhöfen kann Kraus gar nichts anfangen: "Vielleicht liegt es daran, dass ich so früh schon Stammgast auf Beerdigungen war."
Organspendeausweis ist "eine Selbstverständlichkeit"
Durch ihren frühen Umgang mit dem Tod setzte sich Kraus auch schon früh mit dem Thema Organspende auseinander. Die Moderatorin stand für eine Werbekampagne für den Organspendeausweis vor der Kamera und plädierte auch in der Show leidenschaftlich dafür, sich einen solchen Ausweis zuzulegen. Schließlich sei es doch schön, "mit dem letzten Atemzug oder dann, wenn man nicht mehr ist, noch was Gutes zu tun".
Sie selbst habe den Ausweis, seit sie 16 Jahre alt sei. Das sei für sie "eine Selbstverständlichkeit" gewesen. Hingegen sei ihr unverständlich, warum viele sich davor scheuen, sich den Ausweis zuzulegen oder sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Es handele sich ihrer Ansicht nach um "verhinderte Nächstenliebe", so Kraus. "Das macht mich so wütend."