Kampagne gegen Markus Lanz Initiatorin stoppt Petition vorzeitig
Die Online-Petition "Lanz raus aus meinem Rundfunkbeitrag" hat ein Ende. "Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich die Petition [...] am Freitag um 24:00 Uhr vorzeitig schließe", schrieb Initiatorin Maren Müller am Freitag im Blog zur Aktion gegen die ZDF-Talkshow "Markus Lanz". Zu dem Zeitpunkt waren gut 230.000 Einträge zusammengekommen.
Weiter heißt es: "Wir haben gemeinsam zwei turbulente Wochen hinter uns gebracht. Wir wurden als Mob beschimpft, uns wurden alle möglichen niederen Beweggründe unterstellt, die Internetgemeinde wurde skandalisiert und dem Beteiligungsinstrument openPetition wurde die Seriosität abgesprochen."
"Nicht aus Böswilligkeit gegen Lanz vorgegangen"
Müller äußerte zugleich: "Entschuldigen möchte ich mich [...] bei allen Menschen, deren Gefühle ich mit meiner Petition verletzt haben sollte. Ich bin nicht aus Böswilligkeit gegen die Person Lanz vorgegangen, sondern wollte lediglich eine längst überfällige Debatte anstoßen."
Prominente Unterstützung für Lanz
Zuvor hatten die Kabarettisten Dieter Nuhr und Ottfried Fischer die Petition kritisiert. Fischer bezeichnete die Aktion als anonymisierte "politische Kriegsführung" und rügte, seit dem Fall Christian Wulff sei "die Menschenjagd salonfähig".
"Renaissance des Lynchmobs"
Dieter Nuhr hatte am vergangenen Sonntag eine eigene Petition ins Netz gestellt. Darin erklärte er, dank Onlinepetitionen könne sich heute jeder per Tastendruck als Revolutionär fühlen. "Das führt zur Renaissance des Lynchmobs und zeigt, wohin es führt, wenn sich anonyme Massen in Bewegung setzen", schrieb Nuhr.
Der Aufruf gegen die Lanz-Petition fand Anklang bei hunderten von Internet-Nutzern. Doch lange konnte er sich nicht im Netz halten - schon Sonntagabend war er wieder von der Plattform "openpetition.de" verschwunden - Nichtbeachtung der Nutzungsbedingungen.
Lanz entschuldigte sich bei Wagenknecht
Hintergrund von Müllers Online-Petition ist die "Markus Lanz"-Ausgabe vom 16. Januar mit dem Studiogast Sahra Wagenknecht. Nach dem Eindruck seiner Kritiker hatte der Talkmaster die Linken-Politikerin immer wieder abrupt unterbrochen. Lanz hat nach dem aufflammenden Protest bei Wagenknecht um Entschuldigung gebeten. Was nun mit der Unterschriftensammlung geschieht - dazu schrieb Müller: "Ich werde Sie zeitnah über die Modalitäten der Übergabe an das ZDF unterrichten."