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ZDF: "Die Insider"-Doku über Deutsche Bahn nach heftiger Kritik gelöscht


Wirbel um "Insider"-Folge
Nach heftiger Kritik: ZDF löscht Doku über die Deutsche Bahn

Von t-online, rix

Aktualisiert am 08.03.2024Lesedauer: 2 Min.
"Die Insider": Die neueste Folge drehte sich um die Deutsche Bahn.Vergrößern des Bildes
"Die Insider": Die neueste Folge drehte sich um die Deutsche Bahn. (Quelle: Matthias Pöttker / ZDF)
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Die Deutsche Bahn hatte das ZDF für ihre Doku kritisiert. Kurz darauf wurde die Folge aus der Mediathek genommen. Nun ist sie wieder verfügbar und der Sender hat sich geäußert.

"Vollkommen daneben", "überzogen", "irreführend" und "echt schlecht recherchiert" lauteten am Dienstagabend Kommentare von Zuschauern, die sich um 20.15 Uhr die neueste Folge von "Die Insider" anschauten. In der Reihe geben vermeintliche oder tatsächliche "Insider", wie ehemalige Mitarbeiter, Einblick hinter die Kulissen von Unternehmen. Nach Lidl, Rossmann und Aida drehte sich die Dokureihe dieses Mal um die Deutsche Bahn.

Deutsche Bahn kritisiert ZDF-Doku

Fast drei Millionen Menschen hatten am Dienstagabend eingeschaltet. Nicht alle zeigten sich von der Doku begeistert. Auch die Deutsche Bahn war mit der Darstellung nicht einverstanden und kritisierte das ZDF dafür scharf. Das Unternehmen monierte, dass größtenteils bereits bekannte Informationen thematisiert wurden – etwa, dass Sparpreise nur für bestimmte Kontingente an Fahrkarten oder Verbindungen verfügbar sind und es in den Speisewagen seit Jahrzehnten keine frisch gekochten Mahlzeiten mehr gibt.

Ein weiterer Kritikpunkt bezog sich auf die Darstellung, dass Züge überfüllt sind, weil Tickets ohne Sitzplatzreservierung verkauft werden. Die Bahn entgegnete darauf, dass dies beabsichtigt sei: "Wir verzichten bewusst auf eine Reservierungspflicht, damit unsere Fahrgäste flexibel reisen können", erklärte die Bahn nach Ausstrahlung des Films in einer Mitteilung.

Außerdem wurde in der Doku behauptet, Fahrgäste müssten bei Verspätungen ein Papierformular einreichen, um eine Erstattung zu beantragen – was bereits länger nicht mehr der Fall ist. Zudem sagte ein "Insider", die Fahrgastrechte seien inzwischen so "hingedreht", "dass du wirklich fast gar kein Anrecht mehr auf irgendwas hast". Das Unternehmen erklärte daraufhin: "Wir entschädigen zum Beispiel auch bei 'normalem Unwetter' oder bei Tieren im Gleis." Die Entschädigungssumme sei von 92,7 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 132,8 Millionen Euro im Jahr 2023 gestiegen.

Das sagt das ZDF

Das ZDF steht nun unter dem Vorwurf, voreingenommen produziert zu haben und nicht ernsthaft an der Sichtweise der Bahn interessiert gewesen zu sein. Der Mainzer Sender widersprach dieser Aussage und erklärte auf Nachfrage von "Bild": "Im Vorfeld der Sendung wurde dem Unternehmen Gelegenheit zu einer ausführlichen Stellungnahme gegeben. In zwei Telefonaten wurde über den detaillierten Fragenkatalog gesprochen."

Weiter hieß es: "Zu keinem Zeitpunkt wurde der Deutschen Bahn ein Interview verwehrt. Bedauerlicherweise waren die Antworten auf den Fragenkatalog sehr allgemein. Diese Antworten wurden in der Sendung veröffentlicht." Erst nach Ausstrahlung habe die Deutsche Bahn auf ihrer eigenen Webseite detailliert auf die Anschuldigungen reagiert.

Das ZDF reagierte auf die Kritik der Deutschen Bahn. Kommentarlos löschte der Sender die Folge aus der Mediathek, um sie zu bearbeiten. Mittlerweile ist eine neue Version der Folge verfügbar.

Verwendete Quellen
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