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"100.000 Mark Show": So führte Ulla Kock am Brink durch die Retro-Show


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"Die 100.000 Mark Show"
Wo ist Ulla Kock am Brink nur all die Jahre gewesen?


Aktualisiert am 05.09.2022Lesedauer: 3 Min.
"Die 100.000 Mark Show": Moderatorin Ulla Kock am Brink.Vergrößern des Bildes
"Die 100.000 Mark Show": Moderatorin Ulla Kock am Brink. (Quelle: RTL+)

Die "Gameshow-Queen" ist wieder da. Dazu ein Koffer voll Kohle, spielfreudige Paare und viel Nostalgie. Aber, liebes RTL: In der Kürze liegt die Würze.

Viele TV-Zuschauer, die am Sonntagabend durchs TV-Programm zappten, hatten bei RTL mit Sicherheit für einen Moment das Gefühl, in einer Zeitkapsel zu stecken. Denn da flackerte sie tatsächlich wieder über die Mattscheibe – die "100.000 Mark Show" mit der einstigen "Gameshow-Queen" Deutschlands, Ulla Kock am Brink. Viel wurde in den vergangenen Tagen und Wochen über die Retro-Welle im TV gesprochen und darüber, ob es gelingen kann, in einer Zeit, in der immer weniger Menschen lineares Fernsehen schauen, mit einer Neuauflage an die großen Quotenerfolge von damals anzuknüpfen.

Doch eine Frage stellte man sich schon nach kürzester Zeit: Wo ist alle die Jahre Ulla Kock am Brink nur gewesen? Diese führte nämlich mit einer Eloquenz durch die Show, die man bei vielen Moderatorinnen von heute leider schmerzlich vermisst.

In der heutigen Zeit gewöhnungsbedürftig, aber dem alten Konzept geschuldet: Kock am Brink wurde tatsächlich von einer Security begleitet, als sie den Geldkoffer durchs Studio trug. Wenn man sich aber vergegenwärtigt, dass es sich dabei um 51.000 Euro handelt, ein Sümmchen, welches Kandidaten bei "Wer wird Millionär?" auch schon mal vor der ersten Werbepause erspielen, mutet das Ganze zwar herrlich nostalgisch, aber auch ziemlich angestaubt an.

"Die besten Kandidaten der Welt"

Wie damals spielten erst vier, dann drei Paare um Ullas Kohle-Koffer. Sie flitzten durch einen Hindernisparcours, buzzerten wie wild und drehten sich in einer Zentrifuge. Weil alle Paare aber – zumindest anfangs – die gleichen Spiele spielten, blieb die Kurzweil gelegentlich auf der Strecke. Und so fieberte man mit Jessy und Sabrina, Andrea und Markus sowie Vivian und Timur erst auch nicht sonderlich mit, obwohl die Moderatorin befand, "die besten Kandidaten der Welt" zu haben.

Jessy und Sabrina mussten die Show als erstes Pärchen verlassen, hatten aber Glück und konnten ihren Gewinn noch einmal vervierfachen. Mit 16.800 Euro kehren sie nach Österreich – "in eines der schönsten Länder Europas" – zurück. Dann wurde es aber richtig spannend. Eine Kissenschlacht stand an und die Aufgabe, 100 Kissen so schnell wie möglich durch ein Loch zu werfen. Vivian und Timur gelang dies in einer Zeit von 2:36, Andrea und Markus brauchten fünf Sekunden weniger – eine verdammt knappe Kiste also.

Hier kam es erstmals hoch, das Gefühl, dass es manchmal eben nicht nur ums Geld geht, sondern um den Spaß am Spiel und ums Gewinnen. An der sogenannten "Buchstabenwand" verließ Vivian und Timur jedoch das Glück. Das Losungswort: "Eisenbahnstrecke" ging auf das Konto von Andrea und Markus, die sich somit den Platz ins Finale sicherten. Für Markus ein ganz besonderes Ereignis. Bereits 1996 war er Teil der Show gewesen, aus der er einst als Drittplatzierter hervorgegangen war.

"195 Minuten Show-Länge an einem Sonntag?"

Wie damals haben die Zweitplatzierten die Chance auf einen Autogewinn, auch wenn diese – zugegeben – eher gering ist und von Schätzfragen abhängt. Ullas Angebot, mit "5.000 Mark" nach Hause zu gehen, lehnten Vivian und Timur ab und zockten. Vier Autoschlüssel, zwei Autos und einige Fragen später stand fest: Hätten sie lieber die Moneten genommen! Denn der Schlüssel, für den sie sich entschieden, passte nicht. Somit gewannen sie: gar nichts.

RTL stellte vor dem großen Finale auf Twitter den Zuschauern die Frage, wie ihnen die Neuauflage der Show gefalle. Von "grandios" bis "lahm" über "195 Minuten Länge an einem Sonntag?" war alles dabei. Und eben auch der legendäre "heiße Draht". Am Ende gewannen Andrea und Markus die "100.000 Mark" sowie die im Finale erspielen "14.000 Mark" und ein paar zerquetschte.

Gemessen am heutigen Einheitsbrei kann man der Sendung einen gewissen Charme nicht absprechen. Auch Ulla Kock am Brink moderierte, als wäre ihre letzte "100.000 Mark Show" nicht vor einem knappen viertel Jahrhundert gewesen, sondern gerade einmal vor drei Wochen. Wie ein alter Hase versteht sie es, Zuschauer wie Kandidaten mit Witz, Einfühlungsvermögen und Schlagfertigkeit durch die Show zu führen. Wenn das Ganze jetzt noch etwas kompakter werden würde, könnte man die Neuauflage durchaus als gelungen betrachten.

Verwendete Quellen
  • RTL: "Die 100.000 Mark Show" vom 4. September 2022
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