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Meghan und Harry: Was steckt hinter dem Statement der Queen zum Interview?


"Zu wenig und zu spät"
Was steckt hinter dem Statement der Queen zum Sussex-Interview?

Von t-online, afp, mbo

Aktualisiert am 10.03.2021Lesedauer: 3 Min.
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Meghan und Harry: Im Interview mit Oprah Winfrey gab das Ehepaar tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt. (Quelle: t-online)

Eineinhalb Tage nach der Ausstrahlung des TV-Interviews von Harry und Meghan mit Oprah Winfrey gab es am frühen Dienstagabend ein Statement des Palastes. Was aber bedeutet dieses für das zerrüttete Verhältnis innerhalb der Königsfamilie?

Am Sonntag wurde das mit Spannung erwartete Interview von Prinz Harry und Herzogin Meghan mit Talkmasterin Oprah Winfrey im US-Fernsehen ausgestrahlt. Darin wurden Vorwürfe von Rassismus gegen Meghan innerhalb der Royal Family erhoben, außerdem klagte die frühere Schauspielerin über nicht vorhandene Unterstützung innerhalb des Palastes. Am Dienstag veröffentlichte der Palast eine Stellungnahme der Queen. Diese wird ganz unterschiedlich eingeordnet.

In der Mitteilung des Buckingham-Palastes hieß es, Queen Elizabeth II. nehme die von Harry und Meghan geäußerten Rassismusvorwürfe "sehr ernst". "Die aufgeworfenen Fragen, insbesondere die, die sich auf Rassismus beziehen, sind besorgniserregend", erklärte die 94-jährige Monarchin.

"Diese Botschaft war sehr vernünftig"

Man reiche Harry und Meghan trotz verschiedener Sichtweisen mit dem offiziellen Statement einen "Olivenzweig", schrieb die britische Zeitung "Metro" am Mittwoch. "Diese Botschaft war sehr vernünftig, ruhig, großzügig und in einem Geist der Versöhnung", sagte Royalbiograf Hugo Vickers bei BBC.

"The Telegraph" kommentierte, die Wortwahl der Queen lege nahe, "dass die Familie nicht mit allem einverstanden ist, was die Sussexes gesagt haben". Tatsächlich hatte die Monarchin erklärt: "Während einige Erinnerungen variieren können, werden sie sehr ernst genommen und in der Familie unter vier Augen besprochen." Dieser Satz macht deutlich, dass die Anschuldigungen wohl nicht mehr weiter nach außen hin kommentiert werden.

Elizabeth ließ verlauten, dass sie "traurig" darüber sei, "das ganze Ausmaß zu erfahren, wie herausfordernd die vergangenen Jahre für Harry und Meghan gewesen sind". Ihr Enkel und Meghan sowie deren Sohn Archie würden "immer sehr geliebte Familienmitglieder sein". Im gesamten Statement wurde auf Titel verzichtet. Es wirkt sehr nahbar und deshalb auch versöhnlich. Dass es zu einer Versöhnung in naher Zukunft kommen wird, ist laut "Adelswelt"-Expertin Anika Helm aber eher fragwürdig, zu schwer waren die Anschuldigungen. Dennoch dürfte klar sein, dass die Royal Family nach außen hin natürlich als innige Gemeinschaft erscheinen möchte.

"The Sun" betont fortbestehende Differenzen

Die "Times" schrieb dazu: "Auch wenn die Erklärung wie erwartet die Liebe der Familie zu Harry und Meghan unterstreicht, ist das Endergebnis entschiedener, als viele es sich vorgestellt hatten." Der Palast werde nicht alle Anschuldigungen "unwidersprochen" hinnehmen. Die Boulevardzeitung "Sun" wählte das Queen-Zitat "Einige Erinnerungen können variieren" als Titel, um fortbestehende Differenzen zu betonen.

Meghan hatte in dem Interview gesagt, während ihrer ersten Schwangerschaft habe es im Königshaus mit Blick auf ihr ungeborenes Kind "Sorgen und Gespräche" darüber gegeben, "wie dunkel seine Haut sein mag, wenn es geboren ist".


Außerdem schilderte die 39-jährige Ex-Schauspielerin, dass sie wegen der permanenten negativen Berichterstattung der Medien bezüglich ihrer Person Suizidgedanken gehabt habe und ein hochrangiger Palastvertreter ihr aus Sorge um das Image der Royals die Inanspruchnahme psychologischer Hilfe verwehrt habe. Harry berichtete, dass er sich von seinem Vater Charles "im Stich gelassen" gefühlt habe. Die beiden haben ihre Probleme eigenen Aussagen zufolge innerhalb der Familie angesprochen. Da wirkt es doch etwas komisch, dass das Statement so klingt, als hätte man durch das Interview zum ersten Mal von alledem gehört.

Der frühere Royals-Korrespondent Peter Hunt übte Kritik am Statement aus dem Königshaus. Er bezeichnete im Radiosender BBC die 61 Wörter lange schriftliche Reaktion der Queen als "bloßes Minimum" in einer Zeit, in der die Royals sich "wahrlich in der Klemme" befänden. "Meinem Urteil nach war es zu wenig und es war zu spät", sagte Hunt. Ob von der Royal Family noch ein ausführliches Statement kommen wird, ist allerdings fragwürdig.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
  • Eigene Recherchen
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