Verlobung vor drei Jahren So schnell verliebte sich Harry in Meghan
"Seine Königliche Hoheit, der Prince of Wales, freut sich, die Verlobung von Prinz Harry und Frau Meghan Markle zu verkünden." So ertönte es am 27. November 2017 aus dem Palast. Das ist auf den Tag genau drei Jahre her.
Spekuliert wurde schon länger darüber, am 27. November 2017 war es dann so weit. Das britische Königshaus bestätigte der Öffentlichkeit die Verlobung von Harry und Meghan. Zu jenem Zeitpunkt waren sie seit anderthalb Jahren liiert, haben aber schon viele Höhen und Tiefen durchgemacht und dadurch möglicherweise schon eine Vision der gemeinsamen Zukunft gehabt. Jedenfalls, wenn es nach dem Buch "Finding Freedom – Harry and Meghan and the Making of a Modern Royal Family" geht, das in diesem August erschienen ist. In diesem wird auch erläutert, wie genau sich das Paar kennen- und lieben gelernt hat, wie schnell die beiden eine innige Bindung zueinander aufgebaut haben.
Wie alles begann. Meghan kam im Sommer 2016 nach London, wo sie beruflich mehrere Termine wahrnahm, so heißt es in "Finding Freedom". Die US-Amerikanerin knüpfte Kontakte, nahm an Abendessen in Privatclubs teil – und hatte ein Blinddate mit Prinz Harry.
Eingefädelt wurde dieses offenbar von Meghans Freundin, der Designerin Misha Nonoo, die den Kreis um die royalen Brüder William und Harry durch ihren Ex-Mann Alexander kannte, und Kumpel Markus Anderson, der wiederum Direktor für globale Mitgliedschaft im Soho House ist. Genau dort – in einem privaten Bereich – trafen sich Meghan und Harry zu ihrem ersten Date in London. Zu Beginn seien beide etwas nervös und schüchtern gewesen. Doch sie hätten sich auf Anhieb blendend verstanden, waren komplett auf einer Wellenlänge.
"Die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe"
Harry soll nach dem Date nicht nur zu einem Freund gesagt haben: "Wow, sie ist die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe." Der Royal und die Mimin haben direkt tiefgründige Gespräche geführt über Wohltätigkeitsarbeit, ihre "Leidenschaft, etwas zum Guten verändern zu wollen" und Harrys Reisen nach Afrika. Sie seien "in ihrer eigenen kleinen Welt" gewesen, wie ein Beobachter berichtete. Er trank Bier, sie Martini, der Knabberkram auf dem Tisch wurde nicht angerührt. Nach drei Stunden gingen sie wieder getrennte Wege – und waren sehr aneinander interessiert. So sehr, dass sie sich direkt wieder trafen. "Zu diesem Zeitpunkt wusste Harry, dass sie zusammenkommen würden", wird ein Freund im Buch zitiert. Noch einen Abend später – am 3. Juli 2016 – stand dann schon Meghans erster Besuch bei Harry im Nottingham Cottage auf dem Gelände des Kensington-Palastes an. Von seinem Zuhause war die Schauspielerin so beeindruckt wie von dessen Besitzer – royal, aber voll und ganz bodenständig und ohne jeglichen Pomp.
Nach dem dritten gemeinsamen Abend stand für Meghan die Reise zurück nach Hause an. Die beiden hielten in den kommenden Wochen regen Kontakt über WhatsApp, schickten sich Selfies oder alltägliche Eindrücke. Mitte August lud Harry Meghan nach Botswana ein. Dort übernachteten die beiden in der Wildnis, in kleinen, luxuriösen Hütten, aber auch in unkomfortableren Unterkünften. In fünf gemeinsamen Tagen ohne Unterbrechungen konnten sich der Prinz und die damalige "Suits"-Darstellerin besser kennenlernen und sich näher kommen. "Es ist diese Abenteuerlust und das Teilen dieser aufregenden Erfahrungen, die sie einander überhaupt erst so nahe gebracht haben", sagte ein Freund. Und weiter: "Die Tatsache, dass sie beide genauso glücklich sind, wenn sie sich einfach nur einen Rucksack überwerfen und auf Erkundungstour gehen. Ich glaube ehrlich gesagt, dass diese Erfahrungen für sie nie aufhören werden."
"Sie kam völlig gebannt zurück"
Eine Quelle aus dem engsten Kreis von Meghan sagte nach dem Trip: "Sie kam lächelnd und einfach völlig gebannt zurück." Sie habe gesagt: "Ich habe mich noch nie so sicher gefühlt. Ich habe mich noch nie jemandem innerhalb so kurzer Zeit so nahe gefühlt." Harry ging es wohl nicht anders, zwischen August und Oktober habe er sie drei Mal in Toronto besucht, auch in Meghans Heimatstadt Los Angeles verbrachten sie gemeinsame Tage – immer im Privaten – und er lernte sogar schnell Meghans Mutter Doria kennen. Halloween 2016 hat das Paar zusammen in Toronto gefeiert, maskiert wagten sie sich am 29. Oktober sogar auf eine Party. Die beiden haben die wenigen Monate genossen, in denen die Beziehung geheim war. Damit war es am 30. Oktober urplötzlich vorbei. Jemand hat der Presse von der neuen Liebe des britischen Prinzen erzählt und die Gesichter der beiden zierten die Klatschblätter, ihre Geschichte beherrschte die Schlagzeilen – das tat sie in solchem Umfang auch ein Jahr später wieder.
Verlobungsfotos gehen um den Erdball
Eben am 27. November 2017. Da sollte dann die ganze Welt von der royalen Verlobung erfahren, die sich wenige Wochen zuvor beim Kochen ereignet hatte. Nach der Verkündung traten Harry und Meghan ganz offiziell als Paar vor die Kamera. Wenige Minuten posierten sie Hand in Hand in den Versunkenen Gärten des Kensington-Palastes für die Fotografen – Bilder, die um die Welt hingen. Im Mai 2018 dann die Traumhochzeit in Windsor, ein Jahr später die Geburt von Söhnchen Archie.
In diesem Frühjahr hatten sie sich schließlich vom britischen Königshaus losgesagt, der sogenannte "Megxit" trat in Kraft. Die beiden leben nun mit Sohn Archie im kalifornischen Santa Barbara. Ihren Lebensunterhalt verdienen sich die beiden in den USA unter anderem mit einem lukrativen Vertrag beim Streamingdienst Netflix, für den sie etwa Dokumentationen produzieren und Sprechrollen übernehmen werden. Ihr hauptsächliches Anliegen ist es aber, sich im sozialen Bereich zu engagieren. Dafür gründeten sie auch eine gemeinnützige Organisation. In dieser Woche machte Meghan öffentlich, dass sie im Juli eine Fehlgeburt hatte. Sie ging damit an die Öffentlichkeit, weil sie Menschen zeigen wolle, wie wichtig es ist, sich umeinander zu kümmern.
Omid Scobie und Carolyn Durand – woher haben sie die Infos?
"Finding Freedom" von Journalist Omid Scobie und Journalistin Carolyn Durand beruht ausschließlich auf Aussagen aus dem Umfeld der Royals. "Der Herzog und die Herzogin von Sussex wurden für das Buch nicht interviewt", teilte ein Sprecher des Paares der BBC mit. Große Enthüllungen gab es in dem Werk nicht, vieles war schon zuvor bekannt gewesen. Die beiden Autoren berichteten schon lange bevor Meghan Teil der britischen Königsfamilie wurde aus nächster Nähe über das Leben und über Termine der Royals, haben Harry, Kate und Co. auch schon auf zahlreichen offiziellen Reisen begleitet.
- eigene Recherchen
- Nachrichtenagentur dpa
- Instagram: Profil von Sussex Royal
- Omid Scobie und Carolyn Durand: "Finding Freedom – Harry and Meghan and the Making of a Modern Royal Family", 2020