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Queen-Begräbnis: Geheimdienst warnt vor Anschlag – Risiko "erheblich"


So strikt ist das Sicherheitskonzept
Geheimdienst warnt vor Anschlag beim Queen-Begräbnis

Von t-online, afp, sow

Aktualisiert am 13.09.2022Lesedauer: 3 Min.
London: Mitglieder der Königsgarde marschieren bei einer frühmorgendlichen Probe für die Prozession des Sarges von Königin Elizabeth II.Vergrößern des Bildes
London: Mitglieder der Königsgarde marschieren bei einer frühmorgendlichen Probe für die Prozession des Sarges von Königin Elizabeth II. (Quelle: Danny Lawson/dpa)
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Hunderte Politiker und Würdenträger aus aller Welt an einem Ort: Die Beerdigung von Queen Elizabeth II. versetzt London in Alarmbereitschaft.

Der Tod von Queen Elizabeth II. ist noch keine Woche her. Doch seit Tagen hat ganz Großbritannien kaum ein anderes Thema. Es geht Schlag auf Schlag: Inzwischen ist Charles König, der Sarg der verstorbenen Monarchin auf dem Weg nach London und die Thronfolge neu bestimmt. Am Montag steht schließlich der größte Termin im Protokollkalender: das Begräbnis.

Neben Millionen Besuchern erwartet London vor allem die wichtigsten Staatsoberhäupter der Welt und royale Prominenz in Vielzahl. Die Trauerfeier ist damit nicht nur ein historisches Ereignis, sondern auch eine riesige Herausforderung für die Sicherheitskräfte.

"Dies wird wahrscheinlich die größte Polizei- und Schutzoperation sein, die das Vereinigte Königreich je durchgeführt hat", sagt Nick Aldworth, ehemaliger Nationaler Koordinator für die Terrorismusbekämpfung, der Zeitung "The Independent". "Es braucht nur ein Auto, eine Person, die etwas Abscheuliches tut, und Menschen werden verletzt und getötet." Die Bedrohungslage sei eine ganz andere als bei früheren königlichen Beerdigungen wie beispielsweise jener der Königinmutter 2002 oder der von Prinzessin Diana 1997.

MI5 ruft mittlere Bedrohungsstufe aus

Islamisten haben in den vergangenen zehn Jahren mehrere Terroranschläge in Großbritannien verübt. Der Inlandsgeheimdienst MI5 stuft das Risiko für einen Anschlag derzeit als "erheblich" ein – die mittlere von fünf Bedrohungsstufen, die von "niedrig" bis "kritisch" reichen.

Unmittelbar nach der Nachricht, dass die Queen im Alter von 96 Jahren in ihrer schottischen Residenz Balmoral gestorben war, begann die Londoner Polizei eigenen Angaben zufolge, "gut erprobte" Pläne für die zehntägige Staatstrauer umzusetzen, die mit der Beerdigung endet. "Wir werden für die Sicherheit der Menschen mit gut sichtbaren Patrouillen in ganz London sorgen", teilt die Metropolitan Police mit.

Im Fokus aller Abriegelungen: Westminster Abbey

"Die Öffentlichkeit wird sehen, dass zusätzliche Beamte vor wichtigen Orten postiert sind, einschließlich Verkehrsknotenpunkten, königlichen Parks und vor den königlichen Residenzen in London", heißt es weiter. Die Metropolitan Police koordiniert ihr Polizeikonzept mit der Verkehrspolizei und der City of London Police, die das Finanzviertel sichert.

Die stärksten Sicherheitsvorkehrungen werde es im und um den Regierungsbezirk Westminster geben. Dort, in der Westminster Abbey, wird die Trauerfeier mit den Staatsgästen stattfinden. Außerdem Teil des Distrikts: der Buckingham-Palast.

Die Trauerfeier für die Queen ist das erste Staatsbegräbnis seit 1965. Damals war es Winston Churchill, britischer Premierminister im Zweiten Weltkrieg und danach, der beigesetzt wurde. Erwartet werden am Montag unter anderem US-Präsident Joe Biden, der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Staatsoberhäupter aus Ländern, in denen der britische Monarch Staatsoberhaupt ist oder die dem 56 Nationen umfassenden Commonwealth angehören.

Deutschland wird durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender vertreten. Sie reisen nach Informationen von t-online mit einer Luftwaffen-Maschine an und fliegen von London aus anschließend weiter zu einem Staatsbesuch nach Mexiko.

Fußball am Wochenende? Das Problem mit den Polizeikräften

Auch hoher royaler Besuch wird erwartet: Unter anderem soll der japanische Kaiser Naruhito an der Beerdigung teilnehmen. Es wäre seine erste Auslandsreise, seit er 2019 den Thron bestieg. Welche Mitglieder aus den europäischen Königshäusern anwesend sein werden, ist noch nicht vollständig bekannt. Neben anderen werden König Felipe und Königin Letizia aus Spanien erwartet; auch mehrere niederländische Royals, unter ihnen Beatrix, sollen sich angekündigt haben.

Die britische Polizei hat Erfahrung im Umgang mit Großveranstaltungen wie zum Beispiel der UN-Klimakonferenz vergangenes Jahr in Glasgow, an der Hunderte Regierungsvertreter teilnahmen. Dennoch wird befürchtet, die Polizei könnte möglicherweise nicht in der Lage sein, die großen Menschenmengen zu bewältigen. Zu den Trauerbesuchern könnten am kommenden Wochenende noch Fußballfans hinzukommen. Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt noch, welche Partien der Premier League überhaupt stattfinden werden.

Weil Polizeikräfte fehlen, könnten die Partien abgesagt werden, berichten britische Medien. Schon vergangenes Wochenende fielen alle Fußballspiele aus – aus Respekt vor der verstorbenen Königin. Auch die für Sonntag angesetzte Partie FC Chelsea gegen FC Liverpool ist bereits gestrichen, auch Brighton & Hove Albion gegen Crystal Palace soll am Samstagnachmittag nicht angepfiffen werden. Besondere Ereignisse erfordern eben besondere Maßnahmen.

Verwendete Quellen
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