Ehrliche Worte der Schauspielerin Mimi Fiedler: "Es ist nicht vorbei. Ich bin eine Süchtige"
Mimi Fiedler ist für ihre offene Art bekannt. Jetzt hat sich die Schauspielerin ausführlich zum "Saufdruck" in Deutschland geäußert – und über ihren Umgang mit der eigenen Alkoholsucht.
In einem emotionalen Post wendet sich Mimi Fiedler an ihre Fans. Die Schauspielerin, die schon mehrfach über ihre Alkoholsucht gesprochen hat, schreibt darin, dass sie "stabil" war, was ihre Gedanken an Alkohol angeht. Vor zwei Wochen sei es dann aber beinahe zu einem Rückfall gekommen.
"Auf Deutsch heißt es Saufdruck. Ich finde dieses Wort so hässlich wie passend. Weil es genau das beschreibt, was es ist. Der Druck im Inneren steigt und alles in einem will nur eines: saufen", beginnt die 46-Jährige ihren Beitrag auf Instagram und verrät, dass sie "so lange richtig stabil" gewesen sei und keine Gedanken an Alkohol verschwendet habe. In schwierigen Zeiten, habe sie sich stets anders zu helfen gewusst. Doch: "Vor zwei Wochen kam aus dem Hinterhalt und ohne Vorwarnung eine riesige Keule, der sogenannte Trigger, und ich war von jetzt auf gleich mittendrin in der Schleife."
Sie sei zu dem Zeitpunkt allein zu Hause gewesen, habe sich hineingesteigert und ihren Mann belogen, dass alles gut sei. Die ehemalige "Tatort"-Darstellerin weiter: "Ich habe natürlich niemanden angerufen. Ich konnte einfach nicht, ich habe mich wie ein Tier in der Falle gefühlt." Später habe sie ihre Gedanken noch kommuniziert, doch sie erklärt: "Der alte Affe Angst hat sich in dieser Nacht noch mal vom Acker gemacht, aber zwei Wochen danach fühle ich mich immer noch wackelig, die Sucht ist in voller Blüte, seit zwei Tagen habe ich immer wieder Nasenbluten, mein System ist in Aufruhr, die alten Strickmuster, die sich wie von Geisterhand um meine Tage weben, sind da."
"Ein kleiner schwacher Moment hat die Kraft, alles kaputtzumachen"
Seit fast vier Jahren hat Mimi Fiedler keinen Alkohol mehr zu sich genommen. Kurz vor ihrem "vierjährigen Sobriety-Geburtstag" wäre es aber fast so weit gewesen, wie die Schauspielerin erklärt. "Ich habe es nicht gemacht, aber: Es ist nicht vorbei. Ich bin eine Süchtige." Sie wolle nun noch besser auf sich achtgeben. Denn ihr ist bewusst: "Ein kleiner schwacher Moment hat die Kraft, alles kaputtzumachen."
Für ihre Offenheit und ihre Worte hat Mimi Fiedler viel Zuspruch bekommen, auch von Prominenten. Viele bringen ihren Respekt zum Ausdruck. Ex-GZSZ-Star Susan Sideropoulos schreibt: "Du großartige Seele." Von Moderatorin Annett Möller gibt es etwa diesen Kommentar: "Du bist eine Löwin, du wirst diesen Kampf gewinnen. Und wenn du Unterstützung brauchst, ich bin da!"
In einem weiteren Post, in dem sich Fiedler für die lieben Worte bedankt, erklärt sie: "Ich habe den Denkzettel, den ich bekommen habe, verstanden. Nämlich die erneute und schmerzliche Erinnerung daran, dass Alkohol die mächtigste Droge aller Drogen ist." Die frühere "Unter uns"-Darstellerin schreibt: "Alkoholismus ist eine der Krankheiten, über die es sich nicht schickt, zu sprechen." Sie nennt ein Beispiel: "Als ich noch trinken musste, war es lieber gesehen, dass ich es still tue, wenn ich es schon tun muss. Als ich nicht mehr trinken musste, war es lieber gesehen, dass ich auch darüber still bin."
- Instagram: Profil von Mimi Fiedler