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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Christine Lambrecht Ein Mann spielt im Leben der Ministerin die wichtigste Rolle
Christine Lambrecht steht als Bundesministerin der Verteidigung im Kabinett Scholz immer wieder in der Kritik. Doch wie tickt die Frau privat? Über die 56-Jährige ist erstaunlich viel bekannt.
Sie ist Fan von James Bond, trinkt gerne Wein und hat schon ein eigenes Rezeptbuch herausgebracht. Wird die Bundeswehr also von einer Feinschmeckerin geführt? Ihren Auftritten in den sozialen Medien zufolge liegt diese Annahme gar nicht so fern. Demnach wäre es keine Überraschung mehr, wenn Soldatinnen und Soldaten mit Christine Lambrecht künftig bei einem Riesling und Rahmgeschnetzeltem über die geplanten 100 Milliarden Euro als Sondervermögen für die Aufrüstung und Modernisierung fachsimpeln.
Vorstellbar ist das bei der gebürtigen Mannheimerin durchaus. Denn so streng ihr Auftreten manchmal nach außen hin wirken mag, so unprätentiös gibt sie sich in den sozialen Medien. Entgegen den sonstigen Gepflogenheiten hochrangiger Ministerinnen und Minister hat Lambrecht kein Problem damit, auch Privates über sich preiszugeben. "Zeit für Familie und Freunde" ist da zu einem geselligen Bild am Esstisch zu lesen. Über einem Foto aus einer zünftigen Hütte schreibt sie: "Quality time mit family and friends."
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Rezeptbuch für die Bundestagswahl
Neben den politischen Themen, die sie ihren rund 4.000 Fans bei Facebook immer wieder serviert, folgt ein Thema ganz klar auf Platz zwei der am häufigsten geposteten Beiträge: Christine Lambrecht beim Essen und Trinken. Da passt es nur zu gut, dass sie auf ihrer SPD-Homepage über sich schreibt: "Ein großes Hobby von mir ist das Kochen." Anschließend verweist sie auf ihr Rezeptbuch, das sie – ganz Politprofi, der sie ist – "für die Bundestagswahl 2017 zusammengestellt" habe.
Blättert man in dem edlen Büchlein, findet man heraus: Lambrecht mag es nicht nur herzhaft, auch die Süßspeise liegt ihr am Herzen. Denn neben einem Foto von sich mit strahlendem Lächeln erfährt der Leser, wie Frau Lambrecht einen Apfel-Rhabarber-Crumble zubereitet. (Mit 120 Gramm Zucker!)
Wie tickt die aktuelle Verteidigungsministerin sonst so? "In meiner freien Zeit unternehme ich am liebsten etwas mit meiner Familie", erzählt sie und fügt freimütig an: "Umgeben von Südtiroler Bergluft oder beim Wandern und Fahrradfahren entspanne ich besonders gut." Das beweisen auch Bilder von Lambrecht, die sie mit der neuen Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in Bozen, der Landeshauptstadt Südtirols, zeigen. Mit dabei, klar: Weißwein zum Anstoßen.
"Man sollte einem Menschen real begegnen"
Doch beim Stichwort Familie darf ein anderes Detail nicht vergessen werden: Lambrecht ist Mutter eines Sohnes. Und der ist erst kürzlich, ziemlich unfreiwillig, groß herausgekommen. Denn der 21 Jahre alte Alexander flog mit seiner Mutter im Regierungshubschrauber Richtung Sylt – eine Aktion, die auf viel Unverständnis stieß. Doch dass Alexander, selbst als Juso bei den Sozialdemokraten aktiv, eine wichtige Rolle im Leben der Ministerin spielt, ist bekannt. Im exklusiven Interview mit t-online bekräftigt Lambrecht das nun erneut: "Mein Sohn und ich haben ein sehr gutes Verhältnis. Und ich wünsche jedem, der Kinder hat, dass es so kommt. Es gibt doch kein größeres Kompliment für eine Mutter, als dass der erwachsene Sohn gerne Zeit mit ihr verbringt."
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Alexander ist das einzige Kind der Verteidigungsministerin – und, wie Lambrecht vergangenes Jahr berichtete, auch der einzige Mann in ihrem Leben. Denn 2019 folgte die Scheidung von ihrem Ex-Mann, dem SPD-Politiker Hans-Joachim Hacker. Vier Jahre lang war sie mit dem Bundestagsabgeordneten verheiratet. Seitdem ist sie offenbar Single. "Ich bin sehr gespannt, welche Überraschungen das Leben noch für mich bereithält", sagte Lambrecht Anfang 2020 dem Magazin "Bunte".
Ob sie inzwischen schon wieder einen Partner an ihrer Seite hat? Wenn, dann müsste die 56-Jährige ihn im echten Leben getroffen haben. "Man sollte einem Menschen real begegnen", entgegnete sie auf die Frage, was sie von Onlinedating halte.
"Mein Sohn ist im Bundestag groß geworden"
Verglichen mit ihren Anfangsjahren als Politikerin dürfte es in ihrem Berliner Hauptstadtleben mittlerweile aber mehr Zeit für private Vergnügen geben. Denn als ihr inzwischen 21 Jahre alter Sohn Alexander noch klein war, kümmerte sie sich trotz Politkarriere um die Kinderbetreuung. "Mein Sohn ist im Bundestag groß geworden", erzählte die damals noch stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD vor zehn Jahren der "Zeit".
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"Bis er sechs Monate alt war, habe ich ihn mit in die Fraktionssitzungen und in Ausschüsse genommen", gab Lambrecht Einblicke in ihre Verquickung aus Berufs- und Privatleben. Gewickelt habe sie ihr Kind auch auf dem Schreibtisch. "Wenn ich im Plenum saß, haben die Saaldiener manchmal auf ihn aufgepasst", so Lambrecht.
Neben der Vorliebe für Wein und gutes Essen, der steilen Karriere in der Bundespolitik und der lockeren Art auf ihrem Social-Media-Kanal scheint sich Christine Lambrecht noch durch eine andere Sache auszuzeichnen: eine bodenständige Pragmatik. Für den Job als Verteidigungsministerin sicherlich nicht die schlechtesten Voraussetzungen – auch wenn es ihr in den ersten Monaten ihrer Amtszeit nicht immer vollständig gelungen ist, diese auch nach Außen hin souverän zu demonstrieren.
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