Schauspieler Matthias Brandt geht auch mit 60 seinen eigenen Weg
Berlin (dpa) - Es gibt nur wenige Schauspieler, die es schaffen, im Gedächtnis zu bleiben, auch wenn sie nur eine kleine Rolle in einem Film haben. In Bjarne Mädels Regiedebüt "Sörensen hat Angst" spielt Brandt eindringlich einen abgehängten, alkoholkranken Außenseiter, und zieht die Aufmerksamkeit auch mit wenigen Szenen auf sich. Heute feiert der Schauspieler und Buchautor Matthias Brandt seinen 60. Geburtstag.
Für Matthias Brandt war es vollkommen normal, als Kind von Bundeskanzler Willy Brandt groß zu werden. "Die Besonderheit wird ja von außen herangetragen. Mir ging das eher auf die Nerven, so herausgehoben zu werden aufgrund einer Tatsache, für die ich nichts konnte", sagt er vor einigen Jahren der "Süddeutschen Zeitung". Gleichwohl hat er die Erinnerungen an seine Kindheit Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre in Bonn aufgeschrieben. "Raumpatrouille" heißt sein literarisches Debüt, das vor einigen Jahre erschien.
Als Schauspieler liebt er komplexe Charaktere und kann offenbar aus einem tiefen emotionalen Fundus schöpfen. Im Doku-Drama "Eine mörderische Entscheidung" verkörperte er den Bundeswehr-Befehlshaber des Luftangriffs bei Kundus 2009, in "Das Zeugenhaus" spielte er einen Generalmajor der Wehrmacht, im TV-Drama "Männertreu" verkörperte er einen Frankfurter Verleger mit heimlicher Geliebten, der Bundespräsident werden will. Und - nicht zu vergessen: Viele Jahre lang verkörperte Brandt den unkonventionellen TV-Kommissar Hanns von Meuffels aus dem "Polizeiruf 110".