Serienstar Die Mutter vom "Bergdoktor" - Monika Baumgartner wird 70
München (dpa) - Auf der Theaterbühne hat Monika Baumgartner ihre Schauspielkarriere begonnen, seit 2007 gehört sie zu den Stars des ZDF-Dauerbrenners "Der Bergdoktor". Regelmäßig schalten mehr als sieben Millionen Menschen ein, wenn sie als Lisbeth Gruber den turbulenten Alltag der TV-Familie zu managen versucht.
Die Schauspielerin ist froh, dass das Team auch während der Corona-Krise arbeiten konnte, einige andere Projekte wie Lesungen hätten allerdings ausfallen müssen. Langeweile kommt bei Baumgartner dennoch nicht auf. Heute ist ihr 70. Geburtstag.
Das offizielle Rentenalter hat sie überschritten, von Ruhestand kann bei der Münchnerin aber keine Rede sein. Für den "Bergdoktor" fährt sie immer wieder für ein paar Tage nach Österreich an den Wilden Kaiser. Dann würden gleich mehrere Szenen gedreht, in denen Lisbeth Gruber auftritt. Zudem hat sie Anfang Juli die Dreharbeiten für eine Komödie beendet. Viel verraten will sie über den Film noch nicht. Es sei eine humorvolle Geschichte über einen Generationenkonflikt. Man habe beim Film immer mit vielen Menschen zu tun. "Das macht mir Spaß, das ist das Schöne an diesem Beruf."
Die Kollegen aus dem "Bergdoktor" seien im Laufe der 15 Jahre längst schon wie eine zweite Familie geworden. Die Darstellerin ihrer Serienenkelin Lilli beispielsweise, Ronja Forcher, habe als kleines Mädchen begonnen und sei inzwischen eine junge Frau. "Sie ist ja mit uns aufgewachsen." Dass sich das "Bergdoktor"-Team so gut versteht, sei wohl auch eines der Erfolgsrezepte der Serie, sagt Baumgartner. "Das merken die Zuschauer, dass das nicht gekünstelt ist."
TV-Star zu werden, hatte die Münchnerin eigentlich nicht im Sinn, als sie Ende der 1960er Jahre in ihrer Heimatstadt eine Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schauspielschule begann. Theater war ihr Ziel. Von 1972 bis 1978 stand Baumgartner am Nationaltheater Mannheim auf der Bühne, anschließend zwei Jahre beim Thalia Theater Hamburg. Später arbeitete sie in München am Volkstheater, am Residenztheater und an den Kammerspielen. Ein Abstecher führte sie ins fränkische Wunsiedel zu den Luisenburg-Festspielen.
Seit Ende der 1970er Jahre stand Baumgartner dann öfter auch vor der Fernsehkamera, unter anderem in dem 1991 für den Oscar nominierten Film "Das schreckliche Mädchen" von Michael Verhoeven. Für den Film "Sau sticht" wurde sie 1996 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Über ihr Leben "zwischen Berg und Tal" hat Monika Baumgartner jüngst ein Buch geschrieben. In dem 320 Seiten starken Werk mit dem Titel "Alles eine Frage der Einstellung" erzählt sie von ihrer Kindheit mit Eltern und zwei Geschwistern in einer 42-Quadratmeter-Wohnung, von ihrer Jugend im München der 1960er Jahre sowie von ihrem beruflichen Werdegang - und all das im fiktiven Zwiegespräch mit ihrem Serien-Alter-Ego Lisbeth Gruber.
Auch neben der Schauspielerei hat Baumgartner jede Menge zu tun. So hilft sie zwischendurch mit Büroarbeiten in der Anwaltskanzlei ihres Lebensgefährten aus und leitet gemeinsam mit ihrer Schwester ein Raumausstattungsgeschäft. "Gott sei Dank geht es uns gut. Viele Menschen haben die Zeit im Lockdown genutzt, um zu renovieren." Gespürt hätten sie die Krise aber auch, zum Beispiel bei Lieferengpässen bei Stoffbestellungen.
Und weil der Zusammenhalt bei der Familie Baumgartner ähnlich eng ist wie bei den Grubers im "Bergdoktor", kümmert sich die Schauspielerin auch um ihre hochbetagte Mutter. Bis Anfang des Jahres habe die 93-Jährige noch in ihrer eigenen Wohnung gelebt, inzwischen sei sie in eine Senioren-WG umgezogen, erzählt Baumgartner.
Bei so viel Trubel hat sich die Schauspielerin um ihren Ehrentag im Vorfeld keinen großen Kopf gemacht, wie sie sagt. "Man wusste wegen Corona ja auch gar nicht, was dann möglich ist." Sie wird wohl mit Familie und Freunden in ein Restaurant zum Essen gehen.