Nach 27 Jahren Ehe Bill und Melinda Gates lassen sich scheiden
Die Ehe von Melinda und Bill Gates steht vor dem Aus. Der Microsoft-Gründer und seine Ehefrau kündigen die Scheidung in einem gemeinsamen Statement an. Auch einen Grund für die Trennung nennt das Paar.
US-Milliardär Bill Gates und seine Frau Melinda lassen sich scheiden. "Nach reiflicher Überlegung und viel Arbeit an unserer Beziehung haben wir uns entschlossen, unsere Ehe zu beenden", erklärten der Microsoft-Gründer und seine Ehefrau am Montag in einem identischen Statement bei Twitter. "Wir glauben nicht mehr, dass wir gemeinsam als Paar wachsen können", lautete die Begründung.
"In den zurückliegenden 27 Jahren haben wir drei unglaubliche Kinder großgezogen und eine Stiftung aufgebaut, die sich weltweit dafür einsetzt, den Menschen gesunde und produktive Leben zu ermöglichen", erklärten die beiden weiter. Diese Mission würden sie zusammen weiter vorantreiben, hieß es. In der Mitteilung bat das Paar zudem um "Privatsphäre für unsere Familie, während wir beginnen, uns in diesem neuen Leben zurechtzufinden."
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Gemeinsam hatte das Paar die Bill and Melinda Gates Foundation gegründet, die größte private wohltätige Stiftung der Welt. Diese engagiert sich unter anderem im Kampf gegen Krankheiten weltweit – und ist auch im Kampf gegen die Corona-Pandemie aktiv. Die "New York Times" zitierte eine Stellungnahme der Stiftung, wonach dort durch die Trennung der Eheleute keine Änderungen erwartet würden. "Sie werden weiter zusammenarbeiten, um die Strategie der Stiftung zu formulieren und zu genehmigen, um sich für die Anliegen der Stiftung einzusetzen und die Richtung der Organisation vorzugeben", hieß es demnach.
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Bis einschließlich 2019 hat die Bill & Melinda Gates Stiftung nach eigenen Angaben bereits mehr als 54 Milliarden US-Dollar für Projekte ausgegeben. Einer der größten Unterstützer der Stiftung ist Investment-Legende Warren Buffett, der bereits mehr als 20 Milliarden Dollar für den Kapitalstock der Organisation gespendet hat.
Seit 27 Jahren verheiratet
Der 65-jährige Gates und die 56-jährige Melinda hatten 1994 geheiratet. Gates, der 1975 zusammen mit Paul Allen den späteren IT-Riesen Microsoft gegründet hatte, gilt als einer der reichsten Menschen der Welt. Dem Magazin "Forbes" zufolge soll sein Vermögen deutlich mehr als 100 Milliarden US-Dollar betragen.
Das Paar lebte bislang auf einem großzügigen Seegrundstück in Seattle im nordwestlichen US-Bundesstaat Washington und hat drei Kinder – Jenn, Rory und Phoebe, die bereits volljährig sind. Bill Gates spricht regelmäßig mit Medien, beteiligt sich an Diskussionsforen oder hält Vorträge. Die 56-jährige Melinda French Gates ist hingegen etwas weniger bekannt, trat in ihrer Rolle als Co-Vorsitzende des Aufsichtsrats der Gates-Stiftung aber auch immer wieder öffentlich auf.
Spenden für gemeinnützige Zwecke
Melinda Gates wuchs mit drei Geschwistern im US-Bundesstaat Texas auf. Nach Angaben der Gates-Stiftung studierte sie zunächst Informatik und Volkswirtschaftslehre, später schloss sie ein Managementstudium (MBA) ab. Im ersten Jahrzehnt ihrer Karriere arbeitete sie bei Microsoft an der Entwicklung von Multimediaprodukten, wie es auf der Webseite der Stiftung heißt.
Bill Gates wuchs mit zwei Schwestern in Seattle auf, der Vater war Anwalt, die Mutter Lehrerin. Gates gründete im Alter von 19 Jahren Microsoft und schmiss sein Studium an der Elite-Uni Harvard hin. Der rasante Aufstieg des Unternehmens begann ab 1980, als Microsoft dem Hersteller IBM das Betriebssystem MS-DOS verkaufte, der Vorläufer des späteren Windows, das sich ab den 1990er-Jahren weltweit durchsetzte. 2007 erhielt Gates ein Ehrendiplom der Universität Harvard, wo er sein Studium einst abgebrochen hatte. Gates gab seine aktive Rolle bei Microsoft 2008 auf, um sich vorrangig der Arbeit der Stiftung zu widmen.
2010 riefen das Ehepaar Gates und Buffett die Initiative "The Giving Pledge" ins Leben. Die superreichen Unterzeichner verpflichteten sich, zu Lebzeiten oder danach – im Testament festgelegt – mindestens die Hälfte ihres Vermögens gemeinnützigen Zwecken zukommen zu lassen. Gates hat in Interviews häufig betont, dass seine Kinder einmal nur einen kleinen Teil seines Reichtums erben sollten, damit sie sich nicht nur auf fremden Lorbeeren ausruhen könnten.
- Nachrichtenagentur dpa