Komiker Eddie Murphy ist mit 60 nochmal "Prinz von Zamunda"
Los Angeles (dpa) - Eddie Murphy war 27 Jahre alt, als er in der Rolle des verwöhnten, reichen Prinzen Akeem aus dem fiktiven afrikanischen Königreich Zamunda auf Brautschau nach New York reiste. Die Komödie "Der Prinz aus Zamunda" (engl. Titel "Coming to America" war 1988 ein Riesenhit.
Komiker Murphy hatte sich selbst die Figuren ausgedacht - und spielte dazu noch, kunstvoll geschminkt, einen Friseur, den alten Kunden Saul und den schrägen Sänger Randy Watson.
33 Jahre später kehrt Murphy nun als König Akeem in "Der Prinz aus Zamunda 2" zurück, diesmal auf der Suche nach einem unehelichen Sohn. In der lange erwarteten Fortsetzung der Kult-Komödie (bei Amazon Prime Video) sind auch Arsenio Hall, James Earl Jones und Shari Headley wieder dabei. Die Jahrzehnte haben Spuren hinterlassen, Murphy ist rundlicher, der Haaransatz weiter hinten. Doch der Komiker, der am Samstag (3. April) 60 Jahre alt wird, hat sein charismatisches Grinsen nicht verloren.
In der Talkshow von Kelly Clarkson schaute er Mitte März stolz auf das Original zurück. "Es war der erste Film, mit weitgehend schwarzer Besetzung, der weltweit Erfolg hatte", sagte Murphy. Mit zeitlosen Themen wie Liebe und Humor, die jeder verstand. Dazu verriet der Star, dass ihn Liebeskummer damals auf die Idee für den Film brachte. Wie lerne ich eine Frau kennen, die nicht auf Ruhm und Geld aus ist, sondern sich wirklich für ihn interessiere, sinnierte der Star - und setzte gleich wieder sein breites Grinsen auf.
Das tat er schon als kleiner Junge in Brooklyn, wo er nach der Trennung seiner Eltern in eher ärmlichen Verhältnissen von seiner Mutter und einem Stiefvater aufgezogen wurde. Erst brachte er seine Familie zum Lachen, dann seine Mitschüler. Mit 19 Jahren landete er als Stand-Up-Komiker bei der Satire-Show "Saturday Night Live", die auch für Kollegen wie Chevy Chase, Dan Aykroyd, Billy Crystal und Bill Murray ein Trittbrett war. Heute lebt Murphy in einer Millionen-Villa in Beverly Hills.
Schon mit seiner ersten Filmrolle, die allerdings nicht zum Lachen war, überzeugte der junge Murphy 1982 die Kritiker. In dem Thriller "Nur 48 Stunden" spielte er einen Häftling, der einem Detektiv (Nick Nolte) bei der Mörderjagd hilft. Mit seinem zweiten Film, "Die Glücksritter", wurde Murphy über Nacht zum Comedy-Star. Darin trickste er sich per Rollentausch vom Bettler zum reichen Geschäftsmann hoch.
Wenig später drehte Murphy mit der Polizisten-Komödie "Beverly Hills Cop - Ich lös' den Fall auf jeden Fall" einen der erfolgreichsten Blockbuster der 1980er Jahre. Als schnoddriger Polizist Axel Foley wirbelte er 1987 und 1994 noch einmal die Reichen und Schönen von Beverly Hills auf.
In "Der verrückte Professor" glänzte Murphy 1996 doppelt, als der übergewichtige und liebenswerte Wissenschaftler Sherman Klump
und als sein freches Alter Ego Buddy Love. Mit Murphy in "Dr. Dolittle" als Tierarzt, der mit seinen vierbeinigen Patienten spricht, ging es familienfreundlich weiter.
Mit der Vertonung eines Esels verdiente der Komiker weitere Millionen dazu. Allein für die vierte und letzte "Shrek"-Folge ("Für immer Shrek") als Stimme des redseligen Esels an der Seite von Mike Myers (Shrek) und Cameron Diaz (Prinzessin Fiona) steckte er eine Gage von vier Millionen Dollar ein.
Es lief nicht immer reibungslos. 2008 wurde er bei der Verleihung von Hollywoods Spottpreis "Goldene Himbeere" gleich dreifach ausgezeichnet. Murphy, der in dem Slapstickstreifen "Norbit" fast alle wichtigen Rollen selbst spielte, wurde zum schlechtesten Haupt- und Nebendarsteller gekürt. Für die Verkörperung der übergewichtigen, bösen Rasputia holte er zudem die Trophäe als unmöglichste Nebendarstellerin.
Doch zuvor hatte Murphy die Kritiker mit "Dreamgirls" (2007) überzeugt. In dem für acht Oscars nominierten Filmmusical über den Aufstieg und Fall schwarzer Soulsängerinnen in den 60er Jahren glänzte der Komiker als drogenabhängiger Sänger James "Thunder" Early. Den Nebendarsteller-Oscar bekam Murphy nicht, dafür aber eine Golden-Globe-Trophäe.
Zuletzt hatte er 2020 wieder Globe-Chancen als bester Hauptdarsteller. In der biografischen Komödie "Dolemite Is My Name" spielte Murphy die Comedy-Legende Rudy Ray Moore. Ein großartiger Auftritt, doch der Globe ging an Taron Egerton, der in "Rocketman" Elton John verkörperte.
Murphy legt oft mehrjährige Filmpausen ein, nicht zuletzt, um einer anderen Rolle gerecht zu werden: Seine Kinder kämen immer an erster Stelle, erklärte der zehnfache Vater kürzlich im Podcast-Interview mit Marc Maron. Der älteste Sohn ist 31 Jahre alt, der Jüngste zwei. Aus seiner 2006 geschiedenen Ehe mit dem Fotomodell Nicole Mitchell stammen fünf Kinder. Mit Ex-Spice-Girl Melanie Brown hat er eine Tochter, zu der er sich erst nach einem Vaterschaftstest bekannte. Die jüngsten Kinder, Söhnchen Max Charles (2) und Tochter Izzy Oona (4), hat er mit seiner Verlobten, der australischen Kollegin Paige Butcher (41).
Einige Sprösslinge folgen ihm bereits ins Showbusiness. Tochter Bella (19) gab in "Der Prinz aus Zamunda 2" ihr Schauspieldebüt. Darin spielt sie Prinzessin Omma, eine Tochter des Königs. Jeden Tag am Set sei er "ein super stolzer" Vater gewesen, schwärmte Murphy in der "Kelly Clarkson Show".