Maulkorb für "Wetten, dass"-Ikone? "Brauch mit Mundbremse die Klappe gar nicht aufmachen"
Vor 40 Jahren flimmerte "Wetten, dass..?" erstmals über die TV-Bildschirme. Thomas Gottschalk übernahm einige Zeit später von Erfinder Frank Elstner. Jetzt überlegt er, wo er ohne den größten Erfolg seiner Karriere gelandet wäre.
Am 14. Februar 1981 präsentierte Frank Elstner erstmals seine Fernsehidee "Wetten, dass..?". Das Publikum dankte es ihm, das Format wurde zum Mega-Erfolg. 1987 löste Thomas Gottschalk Elsner ab und wurde zu einem der bekanntesten Modertoren im deutschen Fernsehen.
"In meinem Leben hätte auch nichts gefehlt"
Und was wäre, wenn es diese Show niemals gegeben hätte? "Ich glaube, TV-Deutschland hätte das locker verkraftet und in meinem Leben hätte auch nichts gefehlt", erklärt Gottschalk nüchtern im "Bild"-Interview. Wo wäre der Entertainer wohl gelandet? Eine TV-Karriere wäre es auf jeden Fall geworden, da ist sich der 70-Jährige sicher. "Die Gefahr für mich, im Dschungelcamp zu landen, wäre ungleich größer geworden", mutmaßt er. "Deswegen bin ich Elstner heute noch für diese schlaflose Nacht dankbar, und ich glaube, TV-Deutschland steht hinter mir." Elsner hatte sich das Konzept für "Wetten, dass..?" in einer schlaflosen Nacht überlegt, wie er einst verriet.
40 Jahre nach der großen Show-Premiere soll das Format mit den Wetten neu aufgelegt werden. Im Herbst plane das ZDF eine Neuauflage, mit dabei: Gottschalk. Das sieht der gebürtige Bamberger heute allenfalls als Erinnerung an den Spaß, "den wir am Samstagabend miteinander hatten, als es noch gelang, den großen Deckel über die ganze Nation zu stülpen".
"Wenn ich die Mundbremse anziehen muss, brauch ich die Klappe gar nicht aufzumachen"
Gottschalk stand in den vergangenen Wochen in der Kritik. In der Talkshow "Die letzte Instanz" zeigten er und Gäste wie Janine Kunze oder Jürgen Milski wenig Verständnis dafür, dass der Begriff "Zigeunersoße" gestrichen werden soll. "Wenn ich vor der Show die Mundbremse anziehen muss, brauch ich die Klappe gar nicht mehr aufzumachen", sagt der Moderator jetzt.
Dennoch würde er heute nicht mehr alles sagen oder machen, was er noch vor 30 Jahren tat. "Ich würde keinen Gast mehr berühren, ohne ihn vorher einen Erlaubnis-Vertrag unterzeichnen zu lassen. Ich würde auch verhindern, dass sich ein Motorradfahrer in voller Fahrt das Vorderrad abschraubt. Wir waren lange genug ohne Bremse unterwegs."